Kommasetzung bei Paranthese

4 Antworten

http://www.ruediger-weingarten.de/Orthographie/Interpunktion.htm --- das Komma entfällt.

"Parenthese

Eine Parenthese ist ein Schaltsatz, also eine grammatisch selbstständige Einfügung. Wird eine Parenthese vollständig eingeschoben, so handelt es sich um einen Attributsatz, der durch ein Komma oder durch Gedankenstriche vom übrigen Teil des Satzes abgetrennt wird." (Quelle: Klett-college.de)


EddiPaddy 
Beitragsersteller
 04.08.2008, 11:10

Danke erstmal butz1510 für deine Antwort und den Link. Problem ist, dass dort die Paranthese in einen Hauptsatz eingeschoben ist, dann ist klar, dass da kein Komma steht. Bei meinem Beispiel ist die Paranthese in einen Satz eingeschoben, der ein Komma enthält (Geschieht dies, haben beide Eheleute die Pflicht...). Dein Zitat von Klett-college.de verstehe ich so, dass eben doch ein Komma nach dem zweiten Bindestrich der Paranthese zu setzen ist...

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butz1510  04.08.2008, 11:17
@EddiPaddy

Nein! Kein Komma, wenn schon Gedankenstricke da stehen. Entweder Komma oder Gedankenstriche, nicht beides.

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butz1510  04.08.2008, 11:23
@butz1510

"Gedankenstrich

Der Gedankenstrich dient dazu, einen Einschub innerhalb eines längeren Gedankengangs einzufügen und damit zu kennzeichnen.

In Appositionen und erklärenden Einschüben – etwa in diesem Beispiel – kann der Gedankenstrich das Komma als Satzzeichen ersetzen. Der Gedankenstrich wird in dieser Rolle vor allem dann eingesetzt, wenn der Leser eine (Denk)pause einlegen soll.

Auch wenn sich in einem Satz die Kommata häufen, ist es ratsam, Einschübe mit Gedankenstrichen zu kennzeichnen – oder den Schachtelsatz ganz aufzulösen.

Anstelle eines einzelnen Kommas verwendet, soll der Gedankenstrich als Gegenstrich einen Gegensatz betonen: Du magst ja recht haben – aber ich sehe das ganz anders.

Zwischen zwei Sätzen eingefügt, kann der Gedankenstrich einen Wechsel verdeutlichen – der Sprecher, der Gedanke oder der Gesprächsgegenstand ändern sich. Zu den angeführten Zwecken – Denkpause, Betonung eines Gegensatzes oder Wechsels – kann der Gedankenstrich auch anstelle eines Doppelpunkts gesetzt werden: Es gibt nichts Gutes, außer – man tut es." http://de.wikipedia.org/wiki/Halbgeviertstrich

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EddiPaddy 
Beitragsersteller
 04.08.2008, 12:58
@butz1510

"Man kann einen Satz durch Gedankenstriche unterbrechen – eine sogenannte Parenthese –, aber nur, wenn es sinnvoll ist." Quelle: http://de.wikibooks.org/wiki/Traditionsrechtschreibung:_Gedankenstrich

Diese Satzkonstruktion ist vergleichbar mit der aus meinem Satz - hier steht nach der Parenthese auch ein Komma. Irgendwo habe ich jetzt beim Googeln gelesen, dass Gedankenstrich und Komma aufeinanderfolgen können und dass eine Parenthese nicht die Syntax eines Satzes verändert. Na, ich gucke mal noch ein bisschen weiter...

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EddiPaddy 
Beitragsersteller
 04.08.2008, 13:14
@butz1510

Jetzt habe ich das im Online-Duden gefunden:

Die Zeichensetzung außerhalb des Einschubes, also im Begleitsatz, wird durch die Gedankenstriche nicht beeinflusst. So muss häufig nach dem abschließenden Gedankenstrich noch ein Komma gesetzt werden, etwa, um einen Nebensatz abzuschließen: »Als Hieronymus van Loo auf die Kanzel trat – war es nicht wirklich zwei, drei Grad kälter geworden? –, ging ein furchtsames Raunen durch die Kirchenbänke.« http://www.duden.de/deutsche_sprache/newsletter/archiv.php?id=59

Also bleibt nach dem zweiten Gedankenstrich das Komma...

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Kein Komma vor dem Gedankenstrich, aber danach!

Auszug aus canoo.net:

§ 85 Ausrufe- oder Fragezeichen, die zum Zusatz oder Nachtrag im paarigen Gedankenstrich gehören, setzt man vor den abschließenden Gedankenstrich; ein Schlusspunkt wird weggelassen. Satzzeichen, die zum einschließenden Satz gehören und daher auch bei Weglassen des Zusatzes oder Nachtrags stehen müssten, dürfen nicht weggelassen werden.

Er behauptete – so eine Frechheit! –, dass er im Kino gewesen sei. Sie hat das – erinnerst du dich nicht? – gestern gesagt.

Sie betonte – ich weiß es noch ganz genau –, dass sie für einen Erfolg nicht garantieren könne. Vgl.: Sie betonte, dass sie für einen Erfolg nicht garantieren könne.

Die in der Frage vorgeschlagene Variante ist richtig. Die Parenthese gehört in den Teilsatz, auf den sie bezogen ist, das Komma entfällt nicht.

Es gelten die Regeln zur Zeichensetzung nach der amtlichen Rechtschreibregelung. Dazu gehört § 74: "Nebensätze grenzt man mit Komma ab;" Dies wird nicht durch Gedankenstriche einer Parenthese außer Kraft gesetzt. Die Gedankenstriche haben keine Auswirkung auf die Zeichensetzung außerhalb der Parenthese. Alle Satzzeichen, die zum übergeordneten Satz gehören, müssen geschrieben werden.

Dies kann auch im Internet (http://www.canoo.net/services/GermanSpelling/Amtlich/Interpunktion/pgf82-85.html#pgf85) nachgelesen werden (Erläuterung zu § 85 mit Beispielen): "Satzzeichen, die zum einschließenden Satz gehören und daher auch bei Weglassen des Zusatzes oder Nachtrags stehen müssten, dürfen nicht weggelassen werden."

"Geschieht dies" ist ein Nebensatz, nämlich ein Konditionalsatz (er entspricht der Bedingung "Wenn dies geschieht").

Geschieht dies, – insbesondere in der Urlaubszeit – haben beide Eheleute die Pflicht...