Komma "und dass"?
Ich wünsche dir alles Gute, und dass du alles gut überstehst!
oder
Ich wünsche dir alles Gute und, dass du alles gut überstehst!
Bei welchem der beiden oberen Sätze ist das Komma richtig gesetzt? Gehört es vor oder nach das "und"?
Bitte keine Antworten von Leuten, die "meinen", "denken", "vermuten" oder sonstwie Kommas aus dem Bauch heraus setzen, sondern nur von jenen, die sich mit Grammatik auskennen und sich 101 Prozent sicher sind. Danke!
MfG
Also, Leute, nur mal so zum besseren Verständnis, da es nun schon einige Kommentare gab, in denen geschriben wurde, der Satz bräuchte kein Komma:
Selbstverständlich muss hier ein Komma hin, da das Konstrukt aus einem Haupt- und einem Nebensatz besteht, also einem Satzgefüge. Der Hauptsatz hat das Subjekt "Ich" und das Prädikat "wünsche", der Nebensatz hingegen ein anderes Subjekt, nämlich "du", und auch ein eigenes Prädikat, nämlich "überstehst".
Ok, danke euch, die meisten von euch hatten recht. Nach Duden-Regel D 123 entfällt hier das Komma tatsächlich, da es sich bei dem Satz um eine Reihung aus gewöhnlichem Satzteil und Nebensatz handelt.
https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/komma#D123
Vielen Dank für eure Hilfe, auch wenn mein Schreibstil gestern Abend teilweise vielleicht etwas schroff klang, was aber nicht so gemeint war. ;)
5 Antworten
Kein Komma, denn es handelt sich um eine Reihung von 2 Gliedern, die durch und verbunden sind.
Angenommen, dass es sich um eine Operation handelt, die überstanden werden muss, dann könnte man statt des Nebensatzes mit "dass" auch eine Nominalform wählen. Das ist zwar stilistisch unschön, aber darum geht es ja hier nicht. Ich möchte anhand der Nominalisierung des Nebensatzes nur deutlich machen, weshalb du kein Komma zu setzen brauchst.
- Ich wünsche dir alles Gute und ein gutes Überstehen deiner Operation.
- Ich wünsche dir alles Gute und dass du deine Operation gut überstehst.
Genauso funktioniert es mit deinem Satz:
- Ich wünsche dir alles Gute und ein gutes Überstehen von allem. (Stil: gruselig!)
- Ich wünsche dir alles Gute und dass du alles gut überstehst.😂😉
Bei einer Verbalisierung beider Glieder musst du natürlich nach dem Hauptsatz ein Komma setzen.
- Ich wünsche dir, dass alles gut geht und (dass) du alles gut überstehst.
Alles klar, richtig ist deine grammatische Differenzierung: A. "ein gutes Überstehen von allem" = dir. Objekt (Akk.) + Rechtsattribut zum Verb "wünschen". B. Konjunktion + deine Beschreibung der Glieder des NS.
Aber A und B sind nur verschieden in der grammatischen Form, jedoch inhaltlich absolut identisch. A = Nominalform, B = Verbalform. Die Umformung von A in B nennt man Verbalisierung und die Umformung von B in A Nominalisierung.
- Die Duden-Regel D121 trifft selbstverständlich zu für Satz 5 in meiner Antwort. (= das übliche Komma zwischen HS und NS)
- Für Satz 2 und 4 in meiner Antwort gilt die Duden-Regel D123.1 (= Reihung von Nebensätzen mit gewöhnlichen Satzteilen)
- Für Satz 1 und 3 in meiner Antwort gilt natürlich Regel D111.1
Ok, tatsächlich, Regel D123 hat mich überzeugt.
Du scheinst jemand zu sein, der sich zu 101 Prozent sicher war und recht hatte. Ich war mir ebenfalls zu 101 Prozent sicher, hatte aber nicht recht :D
Ja, ich war mir relativ sicher, dass ich richtig liege, aber nicht 100%. Diese blödsinnige Rechtschreibreform (die xmal geändert wurde) hat nämlich alles durcheinander gebracht. Bis auf wenige Ausnahmen*, die ich für sinnvoll halte, kümmere ich mich auch gar nicht darum, sondern schreibe so wie ehedem. Ich setze auch die Kommata so wie früher. Nur bei privaten Schreiben gehe ich ausschließlich nach meinen eigenen Regeln vor.
Da du aber mit einer Duden-Regel "aufwartetest", musste ich mich ja wohl oder übel über das Duden-Kapitel zur Komma-Setzung hermachen und habe nicht schlecht gestaunt, wie viele Regeln es gibt. Zum Glück🍀war die passende ganz in der Nähe von D121.😂 Ich habe dann noch ein bisschen weitergestöbert, muss aber sagen, dass mich dieses Thema nicht gerade fesselt. LG 🐷
Es ist das obere korrekt. Bei dieser Konstruktion bleibt es aber dir überlassen, ob du das Komma vor dem "und" machst oder weglässt.
Ok, danke. Aber, das Komma ist doch nur optional, wenn zwei Hauptsätze aneinendergereiht werden, also bei einer Satzreihe, aber bei einem Satzgefüge mit Haupt- und Nebensatz notwendig.
Es wäre möglich das Komma vor dem „und“ zu setzen, denn vor einem „oder“ und „und“ kann man eins setzen, muss man aber nicht, jedoch gibt es einige Ausnahmen, wo man eins setzen sollte.
Nach einem und kommt überhaupt kein Komma. Das und ersetzt das Komma. Wenn da kein und wäre, dann müsste ein Komma hin.
Ohne Komma, weil es eine Aufzählung ist, die mit "und" verbunden ist.
Es keine Aufzählung. Es sind Haupt- und Nebensatz.
Natürlich ist das eine Aufzählung.
Ich wünsche dir alles Gute.
Ich wünsche dir, dass du das gut überstehst.
Ich wünsche dir ein schönes Leben.
Ich wünsche dir viel Gesundheit.
Ich wünsche dir alles Gute, dass du das gut überstehst, ein schönes Leben und viel Gesundheit.
Andere Reihenfolge: Ich wünsche dir, dass du das gut überstehst, ein schönes Leben, alles Gute und viel Gesundheit.
Noch andere Reihenfolge: Ich wünsche dir alles Gute, ein schönes Leben, viel Gesundheit und dass du das gut überstehst.
Nein, sorry, dein eigener Beispielsatz
"Ich wünsche dir alles Gute, dass du das gut überstehst, ein schönes Leben und viel Gesundheit."
macht deutlich, dass es keine Aufzählung ist.
"Ich wünsche dir alles Gute, ein schönes Leben und viel Gesundheit." wäre eine reine Aufzählung, aber du schiebst in deinem Beispiel den Nebensatz "dass du das gut überstehst" ein und trennst ihn korrekt mit Kommas ab. Ebenso verhält es sich auch bei meinem Beispielsatz.
🙄 Dreh die Reihenfolge doch einfach um...
Ich wünsche dir, dass du alles gut überstehst und alles Gute.
Würdest du da ein Komma setzen? Wenn ja - dann ist dir auch nicht mehr zu helfen...
Sorry, aber da muss ich dir leider widersprechen ;)
So viel weiß ich noch... Es handelt sich nicht um eine einfache Reihung zweier Satzglieder.
Die Beispiele, die du nennst, sind unterschiedlich und nicht miteinander zu vergleichen.
"ein gutes Überstehen von allem" ist ein Akkusativobjekt (Wen oder was?). Da hier nichts anderes als ein Akkusativobjekt vorkommt, brauch man kein Komma zu setzen. Das ist zwar richtig, aber...
"dass du alles gut überstehst" ist einkompletter Nebensatz, der mit der Konjuktion "dass" eingeleitet wird. Darauf folgen dann weitere Satzglieder, nämlich das Subjekt "du", das Prädikat "überstehst", das Modaladverbial "gut" sowie das Akkusativobjekt "alles".
Und wie im Duden geschrieben steht, gehört hier definitiv ein Komma hin (siehe Duden Regel D 121).