Kohlensäure-Bicarbonat-Puffersystem pKS?
Hallo,
ich habe eine Frage im Bereich der Blutpufferung.
Das Kohlensäure-Bicarbonat-Puffersystem hat ja einen pKS Wert von 6,1. Ich verstehe nicht, wie dann ein Blut pH-Wert von 7,4 eingestellt werden kann. Puffer haben ja einen pH-Spielraum von 1. Denn ein Puffer gilt als erschöpft, sobald das Konzentrationsverhältnis Säure/Base den Wert 1:10 überschritten hat.
Jedoch heißt es überall im Internet, Kohlensäure habe hierbei eine Konzentration von 1,2 mmol/l und Hydrogencarbonationen von 24 mmol/l.
Das widerspricht sich doch?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Vielen Dank,
JP
3 Antworten
Die 7.4 ergeben sich aus der HH-Gleichung und stellen den Blut-pH dar. Die Pufferwirkung und die Pufferkapazität ergeben sich aber nicht nur aus dem Bicarbonatpuffer sondern aus einem recht komplexen Zusammenspiel von 4 verschiedenen Puffersystemen, die in ihrer Gesamtwirkung ein sehr stabiles System bilden.
Google mal "Blutpuffersystem" und eventuell Hämoglobin-, Phosphat-, Proteinatpuffer
Woher kommen die pKs 6,1? Spontan finde ich 6,35!
Am Ende vergisst Du, dass Kohlensäure eine zweiprotonige Säure ist, es gibt also eine zweite Deprotonierungsstufe und einen zweiten pKs! Der liegt bei 10,3!
Die Pufferwirkung endet ja nicht abrupt, sondern wird allmählich schwächer. Und Hydrogencarbonat ist wirklich genug vorhanden und wird durch die Zellatmung reichlich nachgebildet. Dass genug Kohlensäure bzw. Kohlendioxid im Gleichgewicht vorhanden ist, kannst du schon daran sehen, dass wir letzteres erfolgreich und reichlich ausatmen.