Könnte jemand bitte über meine Argumentation schauen?
Ich musste eine Stellungnahme bzw. Argumentation zum Thema Verbot von Energy-Drinks für Kinder und Jugendliche schreiben. Kann da vielleicht jemand mal drübergucken? Bin über wirklich jeden Fehler, jede Korrektur, jeden Tipp und jeden Verbesserungsvorschlag sehr dankbar!
Liebe Grüße :)
3 Antworten
Das hat im Prinzip eine gute Basis, und zwar sowohl hinsichtlich der sprachlichen Richtigkeit als auch bezüglich des Ausdrucks. Allerdings wirkt der Text überheblich und sprachlich aufgeblasen. Der Inhalt kann nicht halten, was die Sprache zu versprechen versucht. Für den Ausdruck und die Satzkonstruktionen solltest du noch sensibler werden.
Hier nur ein paar beispielhafte Anmerkungen; für eine richtige Korrektur solltest du den Text als Text und nicht als Bild einstellen.
- "Eine Schule, deren Hof nicht vom melodischem Erklingen von Blechdosenlaschen strotzt - ein heutzutage denkbar rarer Anblick" >> melodisches Erklingen ist positiv; passt hier nicht. Zudem kann man ein Erklingen nicht sehen, deshalb passt das nicht zum "Anblick". Und auch "strotzen" passt nicht zu flüchtigen akustischen Reizen. Abgesehen vom sprachlichen Hinken finde ich dies inhaltlich übertrieben. Ich wäre dann auch nicht auf Energy-Drinks gekommen - "könnte es nicht anders sein" ist damit auch eher übertrieben...
- Ich finde deinen Stil sehr partizip- und adjektivlastig.
- Kein Komma nach "umsetzbar ist".
- Eine Utopie ist immer "gedanklich", weil sie reines Gedankenspiel, reines Gedankenexperiment ist.
- Die Folgen des Konsums können schwerwiegend und weitreichend sein >> hier brauchst du die Folgen nicht doppeln.
- Wenn du Aussagen anderer wiedergibst, solltest du die Regeln der indirekten Rede berücksichtigen. Hier zum Beispiel: Die Folgen des Konsums könnten schwerwiegend und weitreichend sein, mahnen und argumentieren...
- "Eng verknüpft mit der Tatsache, dass ..." >> Hier führst du noch einmal recht lang an, was du im Satz zuvor schon geschrieben hast. Versuch zu kürzen: Eng verknüpft mit diesen körperlichen Folgen ... >> In Kombination mit "dürfen nicht außen vor lassen" passt übrigens auch "eng verknüpft" nicht. Entweder: Neben diesen körperlichen Folgen dürfen auch geistige Aspekte nicht außen vor gelassen werden. Oder: Eng verknüpft mit diesen Folgen sind solche psychischer Natur. (Du siehst: Die geistigen Aspekte halte ich für eine unglückliche Formulierung...)
- Ich würde nicht ganz so lange Sätze bilden. Gerade an Stellen, wo du ein Semikolon setzt, kannst du auch gut mal einen Punkt machen. Das sage ich übrigens als Liebhaberin von Semikolon und Gedankenstrich ;-))
- ..., die eher naiv und gutgläubig sind und in den Fachbereichen der Medizin und der Humanwissenschaften über wenig Wissen verfügen
- Tausch um: könnten durch den zuckersüßen Geschmack und den scheinheiligen Namen, der ... , in ihrer Sinneswahrnehmung ... >> Damit werden die Phrasen in diesem komplexen Satz nicht zerrissen.
- "durch den vorherig genannten Grund mit der Täuschung" >> Du formulierst unnötig kompliziert, bauschst auf. Man muss beim Lesen unheimlich analysieren; das strengt an, bringt die Lektüre ins Stocken. Achte darauf, dass dein Text flüssig lesbar bleibt! Im Übrigen ist auch das, was du in diesem Satz anführst, eine Täuschung. Offen bleibt jedoch, warum man auf die Idee kommt, der Konsum von Energy-Drinks sei normal, gesund und empfehlenswert. Durch den Namen?? Wohl eher nicht.
- Beim Hineinsteigern steigerst du dich meines Erachtens hinein...
- Achte darauf, dass du nicht ein und dasselbe doppelt nennst: Auswirkungen / Konsequenzen, langanhaltend / chronisch, realistisch / praktisch umsetzbar, Eigendisziplin / Selbstbeherrschung ... - das ist jeweils sehr nah beieinander. Weniger ist mehr.
- "definitiv eigene Texte wert" - heiße Luft, kein Argument, als Andeutung wertlos für diese Erörterung
- Fliegen >> schwächer kann ein Argument für Energy-Drinks übrigens wohl kaum sein: Ich konsumiere eine Stoff, um gegen eine Sucht zu kämpfen, die ich ohne den Konsum dieses Stoffs gar nicht hätte...
- eines das Denkvermögen trainierenden Getränks
- Viel zu viel Einleitung, viel zu viel Fazit und ein magerer Hauptteil. Im Fazit kommst du noch dazu zu einem Schluss, den der Hauptteil gar nicht hergibt, denn deine Pro-Argumente sind verglichen mit den angeführten Contra-Argumenten lächerlich und an den Haaren herbeigezogen. Es gäbe andere Pro-Argumente, die sehr viel besser ziehen.
- nahezu ausgeschlossen werden kann >> dieses Argument ist übrigens in dieser Formulierung lächerlich...
- Doch eins ist klar: Die aktuelle "Regelung" übertrifft ...
Viel Schein meines Erachtens...
Das kommt mir stellenweise vor wie eine mit heißer Nadel gestrickte Polemik. Wenn du runterkommst von der Polemik, kann das was sehr Ordentliches werden.
Das würde ich mir dann wohl auch in Ruhe ansehen.
Gruß, earnest
Man kann es nicht lesen es ist unscharf
Eine Schule, deren Hof nicht vom melodischen Erklingen von Blechdosenlaschen strotzt - ein heutzutage denkbar rarer Anblick. Die Rede ist, könnte es nicht anders sein, von Energy-Drinks - von Kindern und Jugendlichen heiß geliebt löst der süß-koffeinhaltige Wachmacher zwischen Erwachsenen immer wieder kontroverse Diskussionen aus; ist das Aufputschmittel wirklich dermaßen gesundheitsschädlich, dass es zum Tode führen kann? Ist es rechtlich und moralisch vertretbar, Kinder und Jugendliche ahnungs- und tatenlos zuschauend den Gefahren der nach dem heutigen Stand der Medizin verheerenden gesundheitlichen Folgen auszusetzen? Davon ausgehend möchte ich in meiner nun folgenden Stellungnahme überlegen, ob ein Verbot von Energy-Drinks für Kinder und Jugendliche notwendig, zweckmäßig sowie realistisch und praktisch umsetzbar ist, oder ob sich die Überlegung bei genauerem Hinsehen in Wirklichkeit nur als gedankliche, unverhältnismäßige Utopie entpuppt. Die Folgen des Konsums können schwerwiegend und dessen Folgen weitreichend sein, mahnen und argumentieren Befürworter des Energy-Drink-Verbots und Experten wie Ärzte und Ernährungswissenschaftler seit Jahren; die Liste erstreckt sich von teilweise harmloser, akuter Unkonzentriertheit über langanhaltende, chronische Herzprobleme bis hin zu nur seltenen, tragischen Todesfällen. Eng verknüpft mit der Tatsache, dass der Konsum von Energy-Drinks folgenschwere, körperliche Probleme induzieren kann, dürfen auch geistige Aspekte nicht außen vor gelassen werden; vor allem jüngere Konsumenten, die eher naiv und gutgläubig sind und im Fachbereich der Medizin und Humanwissenschaft über weniger Wissen verfügen, könnten durch den scheinheiligen Namen, der beim Konsum des Getränks fälschlicherweise einen Energiekick verspricht, und den zuckersüßen Geschmack in ihrer Sinneswahrnehmung und ihrem Weltbild getäuscht werden. Hinzu kommt, dass durch den vorherig genannten Grund mit der Täuschung der Eindruck erweckt werden könnte, der Konsum von Energiegetränken sei normal, gesund und empfehlenswert - das kann dazu führen, dass größtenteils junge Verbraucher sich immer mehr in die Welt der Spirituosen hineinsteigern; die Auswirkungen und Konsequenzen dieses Handelns sind flagrant und definitiv eigene Texte wert. Auch wenn Energy-Drinks mit zahlreichen Nachteilen aller Art versehen sind, dürfen auch die positiven Aspekte des Trankes nicht ausgelassen werden. So können die Getränke bei angemessenem Konsum tatsächlich die Konzentration fördern, behaupten Jugendliche, deren Behauptungen inzwischen durch wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt werden. Darüber hinaus kann der Konsum von Energy-Drinks abhängig von der Person teilweise gedeihlich wirkend die Selbstverantwortlichkeit, die Zuverlässigkeit sowie die Eigendisziplin und Selbstbehrrschung fördern - zum Beispiel kann sich, am originellsten bei einer Sucht, ein Limit hinsichtlich der Getränkedosis gesetzt werden; wird dieses eingehalten und die Sucht mit Erfolg bekämpft, so schlägt man drei Fiegen mit einer Klappe und trainiert alle Eigenschaften zur selben Zeit. Potentiell schwerwiegende gesundheitliche Schäden stehen nun positiven Aspekten in Form eines das Denkvermögen trainierende Getränks gegenüber - wer gewinnt? Wenn ich alle von mir genannten Argumente betrachte und diese miteinander vergleiche, komme ich zu einem klaren Schluss: Energy-Drinks sind keinesfalls Teufelsgetränke und sollten in meinen Augen infolgedessen auch nicht verboten werden; stattdessen sollten mehr Mühen und Kosten in Aufklärung, Bildung und Suchtprävention investiert werden; nur so kann man Kinder und Jugendliche auf Augenhöhe an den Sachverhalt und die wirkliche Seite von Energy-Drinks heranführen. Eine andere Möglichkeit wäre, ein bundesweit einheitliches Alter für den Verkauf und Erwerb von Energy-Drinks festzulegen, da durch diese Herangehensweise nahezu ausgeschlossen kann, dass Unbefugte Zugang zu diesen erhalten. Diese Methode ziehe ich hierbei vor und füge hinzu, dass die Erziehungsberechtigten ebenfalls ins Boot geholt werden können, indem sie die "Gesetzesgeber" sind - sie kennen ihr Kind am besten und wissen, was gut für es ist und was nicht. Doch eins ist klar: die aktuelle "Reglung" übertrifft mit Sicherheit alle Grenzen der Planlosigkeit.