Können Katzen wenn sie vor etwas gerettet werden verstehen, dass sie gerettet worden und sind sie dankbar?

10 Antworten

Es kommt immer darauf an, was Du so unter Dankbarkeit verstehst und es kommt auch immer darauf an, wie gute oder schlechte Erfahrungen eine Katze mit uns gemacht hat. Strassenkatzen, die als Babies wenig bis keine Menschen kennen gelernt haben, brauchen oft sehr viel Zeit, um überhaupt Vertrauen zu nem Menschen aufzubauen, aber ich kann mir vorstellen, dass auch Katzen dankbar sein können, aber nicht so, wie wir das verstehen.

Katzen überraschen mich seit ich sie näher kenne, immer wieder mit ihrer Intelligenz.

Hier wird immer gesagt, das die nur zum Kuscheln kommen, wenn die was wollen.

Bei uns läuft das jeden Morgen aber ganz anders ab.

Erst setzt sich Kater oder Kätzchen auf die Arbeitsplatte und fordert mauend das Frühstück an.

Ist das endlich da und verzehrt, wird vor der Balkontür gemaut, damit der Revierrundgang gemacht werden kann.

Ist auch das passiert, wird einmal rund um meinen Sessel gelaufen, sich von hinten angeschlichen und mit einem einzigen Mau die Erlaubnis zum Kuscheln erbeten, die natürlich immer erteilt wird.

Warum kommen die zu mir, wenn sie schon alles bekommen haben ? Weil sie dankbar sind, ich bin es auch. Weiterhin bin ich überzeugt das eine Katze gefährliche Situationen gut erkennt und sehr wohl dankbar für Hilfe ist. Sie zeigt es wohl in einer Weise, die die meisten von uns nicht verstehen.

Gutes Beobachten tut not.


Mirarmor  13.04.2019, 23:54

Entschuldige, aber fällt dir auf, dass du gerade beschreibst, wie die Katzen genau dann kommen, wenn sie etwas wollen und du dann sagst, sie kämen aus Dankbarkeit?

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korruptepolitik  14.04.2019, 11:24
@Mirarmor

es ist nicht erforderlich, das jedes Geistes Kind meine Antwort richtig interpretieren kann. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

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Die Frage ist äußerst schwierig zu beantworten, weil Dankbarkeit, wie wir sie interpretieren, eine menschliche Eigenschaft ist. Eine Katze, die von einem Baum von der Feuerwehr geholt wird, ist nicht sonderlich von der Hilfe erfreut. Eine Katze, die zwischen zwei Mauern gefangen ist und nur durch großen Einsatz befreit werden kann, reagiert schon anders.

Ich, als langjähriger Katzenbesitzer, kann durchaus zustimmen, dass sich einige meiner Katzen, die ich entweder aus dem Tierheim oder schlechten Verhältnissen holte, indem Augenblick, als ich sie aus dem Korb in meine Wohnung ließ, völlig anders verhielten als vorher.

Doch ist das nun Dankbarkeit oder einfach nur Frohsein über die bessere Situation...das ist kaum nachzuweisen. Möglicherweise gibt es bei Tieren eine Art Dankbarkeit, aber man sollte nicht zu voreilig bei der Deutung ihres Verhaltens sein und es nicht vermenschlichen, denn Tiere denken nicht auf die gleiche Weise wie wir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit Katzen aufgewachsen. Hab mehr durch als mir lieb ist.

Ich habe das nur einmal bei einer Katzenmutter erlebt, deren Baby ich aus einem Abwasserrohr geholt habe. Da kam ein kurzes heftiges Schmusen. Ansonsten habe ich ehr den Eindruck, daß Katzen in Notsituationen nur auf sich selbst vertrauen und Helfer ehr als zusätzliche Gefahr empfinden.

L. G. Lilly

Nicht so, wie ein Mensch, nein. Natürlich erkennen sie den Ausweg aus einer gefährlichen Situation als solchen. z.B. etwas, das ihnen hingehalten wird, an dem sie sich festkrallen können, um nicht abzustürzen oder zu ertrinken.

Aber Dankbarkeit gibts keine.


QuestionTobi  18.03.2019, 16:59

Woher wollen wir Menschen wissen, ob eine Katze Dankbarkeit kennt oder nicht?

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PVJeltz  18.03.2019, 17:01
@QuestionTobi

Das wissen wir, weil Katzen offensichtlich keine ausreichenden geistigen Fähigkeiten besitzen, um auch nur "Hallo" zu sagen und sie auch rein biologisch einige dementsprechende "Mängel" haben. Für abstrakte BEGRIFFE wie "Dankbarkeit" braucht man einiges an geistigen Fähigkeiten zur Abstraktion, Begriffsbildung und Sprache und dazu wiederum braucht man ein ausreichend komplexes Gehirn.

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Squicys  19.03.2019, 12:13
@PVJeltz

Es geht auch nicht darum, dass die Katze dir sagen muss „du, ich bin dir total dankbar“ und anschließend noch den abstrakten Begriff der Dankbarkeit erklärt... wozu sie rein anatomisch gar nicht in der Lage sind. Hast du beispielsweise mal einen Delfin „hallo“ sagen hören? Die sollen ja sehr intelligent sein, genau wie Menschenaffen, denen aber nun mal leider allen die entsprechenden Voraussetzungen am Sprachapparat fehlen.

Sprache und Verständnis abstrakter Begriffe braucht eine Katze dafür definitiv nicht. Man kann jetzt natürlich argumentieren, dass „Dankbarkeit“ ein abstrakteres „Gefühl“ ist als zum Beispiel Angst, für das man ein paar mehr Verknüpfungen und Zusammenhänge herstellen muss, wozu eine Fruchtfliege beispielsweise nicht in der Lage wäre - Katzen schon eher, aber da ist es schwieriger, das durch reine Spekulation abschließend zu klären.

In manchen Situationen (z.B. wenn sie sich in Lebensgefahr befinden) haben Katzen sicher auch andere Prioritäten als zu schauen, von wem sie da jetzt gerettet werden, was ja anfangs evtl. wieder nur als weitere Bedrohung wahrgenommen wird. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass meine Katzen sich tatsächlich in den allermeisten Fällen „bedanken“, wenn man sie füttert - sprich, Futter liegt schon bereit, sie könnten sich sofort darauf stürzen, aber stattdessen laufen sie nochmal zu einem hin, streichen einem kurz um die Beine und fressen DANN.

Also kommt‘s drauf an, wie du Dankbarkeit definierst - als Fähigkeit „danke, du hast was gut bei mir“ zu sagen oder aber einfach zu erkennen, dass irgendetwas Positives nur durch eine bestimmte Person zustande gekommen ist und diese Person deswegen eine gute Person ist und es verdient, dass man trotz Hunger das Futter noch kurz links liegen lässt, um ihr das zu zeigen.

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PVJeltz  19.03.2019, 13:15
@Squicys

Natürlich braucht sie die Fähigkeit der Abstraktion für "Dankbarkeit". Das Problem bei Leiten wie dir ist, dass ihr antropomorhisiert. Ihr interpretiert bestimmte Reaktionen als "Dankbarkeit", "Freude" oder "Liebe", weil sie in bestimmten Momenten in Erscheinung treten, wo ein MENSCH so reagieren würde.

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Squicys  19.03.2019, 15:13
@PVJeltz

Abstraktionsvermögen war lustigerweise die einzige der drei von dir genannten Fähigkeiten (Abstraktion, Begriffsbildung, Sprache), bei der ich nicht abgestritten habe, dass sie zur Dankbarkeit zwingend nötig ist...

Inwieweit es sich bei Katzen um echte Dankbarkeit handelt, wie sie uns von Menschen bekannt ist, können weder du noch ich endgültig sagen (oder ausschließen).

Das mit dem „Bedanken“ war nur eine Beobachtung meinerseits, für die ich im Moment keine andere Erklärung finde als das, was ich oben geschildert habe. Es kam nicht daher, dass ich von vornherein beim Füttern von Katzen Dankbarkeit erwarte und dann die erstbeste Reaktion so deute, dass sie in mein menschliches Schema passt.

Insofern interpretiere ich, ja, aber bis zu einem gewissen, vernünftigen Grad ist das notwendig, wenn man mit Tieren zusammenlebt, die nun mal auch eine gewisse Körpersprache haben und kommunizieren. Angenommen, du läufst auf einen großen Hund zu und er knurrt dich direkt an - würden „Leute wie du“ das dann als Warnung auffassen oder wäre das immer noch zu sehr anthropomorphisiert?

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PVJeltz  19.03.2019, 15:18
@Squicys

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Tiere machen ihrer Umgebung klar, wie sie sich fühlen, um zu zeigen, dass sie z.B. angriffsbereit sind und das Gegenüber als Bedrohung betrachten. Allerdings passiert das alles rein instinktiv. Sie denken nicht "So, der gefällt mir nicht - den knurre ich jetzt mal an". Tiere vermeiden direkte Kämpfe lieber oder kämpfen nur solange, wie unbedingt nötig. Das ist evolutionär bedingt.

Menschen neigen dazu, zuviel in Instinkte hineinzuinterpretieren. In meiner Familie gabs jahrzehntelang Katzen, die wir liebten und umsorgten, soweit nötig. Die älteste schaffte 26 Jahre, die zweitälteste 24 Jahre. Meine Oma war zutiefst davon überzeugt, dass die Katze "jedes Wort versteht" - einfach, weil sie vorhersehbar positiv auf Leckerlis und Zuwendung reagierte.

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Squicys  19.03.2019, 15:41
@PVJeltz

Genauso, wie Tiere ihrer Umgebung positive Gefühle mitteilen. Das ist Teil ihres Sozialverhaltens, welches vor allem bei höher entwickelten Säugetieren im Laufe der Evolution zum Teil sehr komplex geworden ist und auch unter anderem durch Instinkte gesteuert wird. Und meine Interpretation des Knurrens des Hundes war wie gesagt nicht, dass er sich aktiv entscheidet, dass die Person ihm nicht so sympathisch ist und deshalb angeknurrt werden muss, sondern dass damit einfach eine Warnung ausgedrückt wird, ob das jetzt angeboren oder abgeschaut ist (eher Ersteres).

Ich bin selbst auch von Anfang an mit Katzen aufgewachsen und zwischenzeitlich kommt es einem tatsächlich so vor, als würden sie einen eigentlich die ganze Zeit verstehen - das liegt auch daran, dass Katzen (wie auch zum Beispiel Hunde) zum Teil auf gewissen Wörter oder zumindest deren Klang konditioniert werden und dann vielleicht so lange nicht auf Rufe reagieren, bis man noch ein „ESSEEEN“ dranfügt. Aber natürlich heißt das nicht, dass sie automatisch unsere ganze Sprache beherrschen. Hier ist die Konditionierung die Erklärung - deshalb meinte ich vorhin, man muss „bis zu einem gewissen Grad“ und „vernünftig“ interpretieren.

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PVJeltz  19.03.2019, 15:47
@Squicys
Aber natürlich heißt das nicht, dass sie automatisch unsere ganze Sprache beherrschen.

Und da haben wirs wieder. Du sagst damit nämlich nichts anderes, als dass sie zumindest einen kleinen Teil unserer Sprache verstehen/beherrschen - und das ist falsch. Sie hören eine Lautkombination, die sie aufgrund längerer Erfahrungen mit einem bestimmten Ereignis verbinden. Du nanntest selbst die Konditionierung. Und die beruht nicht auf VERSTEHEN.

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Squicys  19.03.2019, 15:51
@PVJeltz

Dann hast du mich falsch verstanden... ich meinte das auf die Aussage von deiner Oma bezogen, sie würden „jedes Wort verstehen“. Denk dir Anführungszeichen um den Ausdruck, dann ist es klarer. Deswegen habe ich extra geschrieben, dass sie auf Wörter ODER ZUMINDEST DEREN KLANG konditioniert werden - auf den Gegensatz dazu wollte ich hinaus, nicht auf “die ganze Sprache verstehen sie nicht, aber einzelne Wörter schon!“

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