Können Frauen Bluter sein?
Meine Freundin hat gerade Vererbungslehre, u.a. ging es um Erbkrankeiten wie den Bluter. Als wir darüber uns unterhielten, wurden wir uns nicht einig, ob Frauen Bluter sein können (eine These: eher selten, nur wenn beide X-Chromosomen beschädigt sind -> kann nicht mehr ausgeglichen werden) oder nicht (Gegenthese: würden bei der Regelblutung verbluten -> besitzen Enzym dagegen). Bei der letzten These bin ich nicht so sicher, da die Regel keine wunde ist, sondern abgestoßen wird. Aber für den Fall der Geburt wäre Bluter echt schlecht für die Mutter. Besitzen Frauen also dieses Enzym oder nicht? Soweit unsere Ideen. Was haltet ihr davon?
8 Antworten
Bei gonosomal rezessiv vererbten Krankheiten wie zB Bluterkrankheit oder auch Rot-Grün-Blindheit können auch Frauen das voll ausgeprägte Krankheitsbild besitzen, wenn sie homozygot für das rezessive Gen sind.
Das ist im Verhältnis zu erkrankten Männern aber seltener, da Frauen meist nur heterozygot (Konduktorinnen) und damit balanciert sind.
Ein spezielles Enzym haben Frauen nicht um gegen die Blutungen "immun" zu sein. Früher war die Bluterkrankheit ja auch ein starker Selektionsfaktor, heut ist das recht problemlos, da der fehlende Blutgerinnungsfaktor (F8) synthetisch hergestellt werden kann (wie Insulin zB auch) und im Verletzungsfall einfach gespritzt wird.
wie ist es denn wenn eine frau die krankheit nun hat und ihre periode bekommt? muss jeden monat sich mehrere male spritzen lassen? O.O
Frauen können das auch sein, sind es aber seltener als Männer, weil der Gendefekt auf dem x-Chromosom liegt. Da Frauen zwei x-Chromosome haben, können sie ein defektes Gen ausgleichen. Männer haben aber nur ein x-Chromosom, deshalb bricht die Krankheit bei einem defekten x-Chromosom aus, sie haben je kein gesundes als Alternative.
siehe wiki:
Bei Trägerinnen des Gendefekts (sog. Konduktorinnen) kann eine verstärkte Blutungsneigung auftreten, die sich in verstärkten Regelblutungen, Neigung zu blauen Flecken (Hämatomen), bei Bagatelleingriffen wie Zahnextraktionen oder während bzw. nach Entbindung zeigen kann. In seltenen Fällen und dann meist bei ausgeprägtem Gerinnungsdefekt können auch Blutungen auftreten, die denen von männlichen Betroffenen gleichen (z. B. Gelenkblutungen).
ich glaube diese information hängt nur am y.chromoson...bin aber nich sicher...
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4mophilie
In Einzelfällen ist die Hämophilie A bzw. B bei Frauen möglich. Wenn der Vater Bluter und die Mutter Überträgerin ist und die Tochter von der Mutter das merkmalstragende X-Chromosom vererbt bekommt (50 prozentige Wahrscheinlichkeit), wird die Tochter Bluter sein. Es gibt jedoch nur einzelne, meist sehr schlecht dokumentierte Fälle von Hämophilie bei Frauen. Die gelegentliche Erwähnung von hämophilen Frauen in Literatur und Belletristik wird mit einer Fehlzuschreibung anderer Gerinnungsstörungen erklärt.
nope.. am x chromosom. krankheiten, die auf dem y sitzen würden automatisch in der familie aussterben, sobald ein paar nur töchter bekommt.