Kn man ein patenonkel ohne firmung sein?

3 Antworten

Meines Wissens nach hängt das auch vom Pfarrer ab. Einige sind konservativ und erlauben nur "echte" Katholiken als Paten, andere lassen auch "anderes" zu. Die haben da wohl etwas Spielraum.

Mal in der Pfarrerei fragen gehen und viel Glück.


ruhrpott91  07.07.2017, 20:14

Naja, wenn der Diözesanbischof mit seiner gesetzgebenden Vollmacht an universalkirchliches Recht gebunden ist, wie viel mehr dann ein Pfarrer? Inwiefern haben Sie Kenntnis über den benannten Spielraum? Klar, das Kirchenrecht lässt einen Spielraum beim Mindestalter in Ausnahmefällen zu, aber nur bei diesem und weil dies längst nicht so signifikant ist wie die volle Initiation bei der Ausübung eines kirchlichen (Ehren-)Amtes. Das macht mich jetzt wirklich sehr neugierig. Und was sind "echte" Katholiken?

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Akecheta  07.07.2017, 20:45
@ruhrpott91

Relativ einfach: Der Pate meines Sohnes ist Protestant, der Junior aber "echter" Katholik. Von einer anderen Familie weiß ich, dass der Pate Jahre vorher aus der Kirche ausgetreten war, dennoch wurde er vom Pfarrer akzeptiert. Soviel zum Spielraum. Kirchenrecht und §§ hin oder her ;). Ich könnte nach den "Spielregeln" jederzeit Pate werden, aber würde im konservativ gesehenen Kirchenrecht dafür überhaupt nicht taugen; hihi.

Was für mich ein "echter" Katholik ist? Na jemand der alle Sakramente intus hat - nennt man das so? Taufe, Kommunion, Firmung usw. Sonst nehme ich das "echt" einfach wieder zurück ;)

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Nein, um ein Patenamt in der Katholischen Kirche ausüben zu können, ist der Empfang der Firmung Voraussetzung gemäß cc. 874 § 1. und 893 § 1 CIC.

Zur Erklärung:

Ein Pate hat gemäß cc. 872 und 892 CIC die Aufgabe und Pflicht, dem Täufling bzw. Firmling "bei der christlichen Initiation beizustehen [...] und auch mitzuhelfen, daß der Getaufte ein der Taufe entsprechendes christliches Leben führt und die damit verbundenen Pflichten getreu erfüllt." (c. 872 CIC)

D.h. ein Pate nimmt mit den Eltern die Pflicht wahr, ihr Kind christlich zu erziehen und entsprechend in die Katholische Kirche zu initiieren gemäß dem Recht, wie es dem Täufling bzw. Firmling zusteht. Deshalb ist völlig klar, dass ein Pate:

1. durch Taufe, Firmung und Eucharistie vollständig in die Kirche initiiert sein muss;

2. in voller Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche stehen durch die Bande des Glaubensbekenntnisses, der Sakramente und der kirchlichen Leitung.

Sind diese und die restlichen Bedingungen, die das Recht vorsieht, nicht erfüllt, kann ein Patenamt logischerweise nicht ausgeführt werden, Onkel hin Onkel her. Ebenso ist die Taufe eines Kindes aufzuschieben, wenn die Eltern offenkundig nicht geeignet sind, ihrer christlichen Erziehungspflicht nachzukommen und die Taufe zu einer Art Willkommensfeier degradieren. Die Taufe als Gnadengeschenk Gottes, das mit der Eingliederung in das Volk Gottes und in die kirchliche Communio einhergeht, setzt den Glauben voraus, den im Falle eines Kleinkindes die Eltern und Paten mit der Übernahme der christlichen Erziehungsplicht stellvertretend bekennen.  

Um Taufpate zu sein ist eine Frimung erforderlich.