Kleinkind zu brav?
Hallo, ich habe heute mal eine etwas andere Frage. Mein Sohn ist jetzt 3 1/2 Jahre alt, und so komisch wie es klingt, ist er mir zu brav. Ich habe im Alltag keinerlei Probleme mit ihm. Auch Trotzphasen kenne ich nicht. Er ist so ein liebevolles Kind, und geht unter anderen Kindern total unter, als wäre er gar nicht da vor so viel Schüchternheit. Er akzeptiert jedes Nein ohne wenn und Aber, auch merke ich, versucht er immer alles richtig zu machen und hat „Angst“ etwas falsch zu machen. Wenn er etwas machen will beginnt jeder Satz mit „mama darf ich?“, sogar wenn er seine Socken ausziehen will fragt er mich, ob er das darf. Viele Mütter wünschen sich bestimmt so ein Kind, aber mir bereitet seine zu brave Art mittlerweile etwas Sorgen. In den Kindergarten geht er nicht. Seine kleine Schwester ist das totale Gegenteil, wirklich Welten. Habe ich was falsch gemacht in der Erziehung, oder ist es einfach sein Charakter? Was meint ihr?
3 Antworten
"In den Kindergarten geht er nicht"
Warum nicht?
Er ist halt sehr folgsam, hat vielleicht Angst vor Liebesentzug, wenn er nicht spurt. Aber so radikal anders als die Schwester wirst du ihn ja nicht erziehen.
Menschen sind halt unterschiedlich. :)
Ich denke Stellwerk meint damit, dass du nun mal eine der einzigen Bezugspersonen bist eben weil die Kita fehlt. Das kann ein Kind dann ängstlich/anhänglich machen, da reicht schon die Angst davor, denn du musst dich ja im Haushalt auch mal um andere Sachen kümmern und dann bist abgelenkt und davor hat er dann Angst (nur als Beispiel).
Charakter. Und sowas switched mit der Zeit wenn er mal zur Schule geht und in die Pubertät kommt und so. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen weil ich war früher sehr brav und jetzt gibt es keinen Tag wo ich mal nicht was falsch mache 😂
Bist du vielleicht in dir selbst unsicher bzw verhältst du dich genauso? Meist spiegeln Kinder gerade in dem Alter ja auch das Verhältnis vom Umfeld, vor allem von dem, was die Eltern ihnen beibringen.
Eltern, die sehr kontrollierend mit ihren Kindern umgehen und auf jede kleinste Bewegung der Kleinen achten, werden das Selbstbewusstsein des Kindes ebenfalls nicht fördern können. Ein Kind muss auch beim Laufen lernen hinfallen DÜRFEN, ohne, dass die Eltern gleich ins Krankenhaus deswegen fahren oder den Spielplatz verlassen.
Was auch immer der Grund sein mag, habe erstmal einen Auge darauf, was du deinen Kleinen vorlebst und er mehr nach sich oder dem Vater kommt etc. Und versuche die Selbstständigkeit des Kleinen zu fördern, lass ihn kindgerecht auch Mal Sachen selbst erledigen. Eine Freundin von mir z.B. lässt ihren kleinen (6) die kleine Schwester im Kinderwagen beim spazieren schieben. Der kleine fragt immer von sich aus und will das auch selbst. Wenn es ihm zu anstrengend wird, übernimmt sie wieder. Kinder müssen selbst herausfinden, was sie leisten können, um Selbstbewusstsein zu entwickeln. Hoffe, dass dir der Tipp hilft. :)
So wie Du das beschreibst, mache ich es eigentlich auch. Deswegen verstehe ich das nicht. Meine Kinder dürfen so gut wie alles. Besonders streng bin ich nur was Süßigkeiten und TV angeht. Auch wenn sich mein Sohn mit der kleinen Schwester streitet, schaue ich nur zu, und schreite erst ein wenn es wirklich eskaliert (schlagen, beißen etc.) ich weiß wirklich nicht was an meiner Erziehung falsch ist. Aber Liebe steht bei mir an erster Stelle, meiner Kinder werden weder geschlagen noch bestraft wenn sie was falsch gemacht haben. Vielen Dank für deine Antwort. :)
Vielleicht liegt es auch nicht an der Erziehung. Da passieren immer Fehler, keine Erziehung ist perfekt, da Eltern nicht perfekt sind und auch nicht sein müssen. Gibt es in der Familie vielleicht Spannungen, die die Kinder mitbekommen? Manchmal bekommen Kinder das auch mit, wenn man denkt, die sollen nichts mitbekommen. Kinder spüren vieles instinktiv.
Da hast du vollkommen recht, das denke ich mir auch. Ja meine Ehe läuft sehr schlecht, wir streiten aber nicht vor den Kindern. Wir schweigen uns eher an. Aber ob das der Grund weshalb mein Sohn so ruhig ist? Meine kleine ist das komplette Gegenteil, sind vom Alter nicht wirklich weit auseinander.
Daran wird es liegen. Ein Sohn richtet sich ja nach dem Papa, und wenn der kleinen mitbekommt, dass du mit Papa nicht zufrieden bist, denkt er vielleicht, er hat das auch falsch gemacht. Du kennst deinen Sohn am besten, Versuche die Sache durch seine Augen zu sehen. Wobei ich ehrlich gesagt nicht denke, dass dein Sohn das Problem ist. Das Problem ist wohl eher eure Ehekrise. Manchmal löst sich ein Problem ja von selbst, wenn das andere gelöst wurde.
Gerne, hoffentlich findet ihr eine Lösung, egal wie diese aussieht. Das wisst ihr am besten. Alles Gute!
ich habe keinen Platz gefunden. Das letzte was meine Kinder bekommen ist Liebesentzug