kitzel-folter?
habe einmal gelesen dass kitzeln im mittelalter als folter eingesetzt wurde um frauen als "hexen" zu entlarven.ist da was dran ?
8 Antworten
ja das stimmt. die haben dafür auch Ziegen eingesetzt: Es wurde Salz auf die Füße aufgetragen (und dann immer wieder erneuert) und dann ließ man die Ziege das ablecken.
Da Ziegen eine rauhe Zunge haben, wurde die Haut wund und das Salz tat sein übriges. (Salz in der Wunde tut ja bekanntermaßen höllisch weh) Das ging so weit dass man das rohe Fleisch sah und es wurde natürlich so lange weitergemacht, bis man ein Geständnis hatte....
Lies mal hier: http://www.deutschland-im-mittelalter.de/foltermethoden.php
Es wird immer und immer wieder gesagt und geschrieben - auch im Internet -, dass Kitzeln im Mittelalter als Foltermethode eingesetzt worden sei. Historische Belege dafür gibt es bisher jedoch keine.
Der Simplicissimus, ein Schelmenroman, dessen Hauptfigur ausdrücklich als Einfaltspinsel dargestellt wird, taugt nicht als historische Quelle. Ganz abgesehen davon, dass in seinem Roman nicht eine als Hexe angeklagte Frau, sondern ein Mann auf diese Weise gefoltert wird. Ziel ist auch nicht ein Geständnis, sondern der Verrat eines Geheimnisses. Ausserdem spielt der Roman nicht im Mittelalter, sondern in der frühen Neuzeit.
Die mir bekannte Fachliteratur zur Folter beschreibt die Kitzelfolter nicht im Mittelalter, sondern in der römischen Antike: "tormentum cum capra" (Folter mit einer Ziege) habe die Methode geheissen, das bekannte Salzlecken von der Fusssohle - aber eine historische Quelle als Beleg ist ebenfalls nie angegeben.
Fazit: man liest es oft, dass Kitzeln im Mittelalter eingesetzt worden sei, um Frauen als Hexen zu entlarven. Man liest es auch in den Antworten hier oft. Man liest es deswegen oft, weil einer dem anderen abschreibt und weil jeder das schreibt, was er halt mal irgendwo gelesen oder gehört hat. Historische Belege dafür gibt es keine.
Lange andauerndes Kitzeln kann für Menschen so unerträglich sein, dass es als Foltermethode zu bezeichnen ist. Zum Kitzelreiz selbst kommen nach längerer Zeit durch das Lachen und Bewegungsreflexe verursachte Lungen- und Muskelschmerzen. Kitzeln als Folter überlebte bis ins Mittelalter und die Zeit des kolonialen Amerika, allerdings im Wesentlichen zur öffentlichen Demütigung. Der „Stock“ war eine spezielle Form des Prangers, die entworfen wurde, um die nackten Füße des Opfers zu fixieren, damit Passanten die Fußsohlen kitzeln konnten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde von Söldnern und Marodeuren in der Absicht, Nahrungsmittel, Geld oder andere Sachwerte von der Zivilbevölkerung zu erpressen, angeblich Kitzelfolter in Form von Ziegenlecken eingesetzt. Dabei wurden die Fußsohlen des Opfers mit Salz eingerieben, das eine Ziege dann begann abzulecken. Bei langer Fortdauer dieser Folterung kam es vor, dass durch die raue Zunge der Ziege und das Salz die Haut allmählich abgetragen und in der Folge das Salz auf die Wunde gestreut wurde. Die Folter konnte also nach Belieben verstärkt werden.
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen beschreibt in seinem Roman Der abenteuerliche Simplicissimus sowohl die Foltermethode des Schwedentrunks als auch die des hier so genannten Ziegenleckens. Simplicius, der Held des Romans berichtet, wie Soldaten den elterlichen Hof überfallen und seinen Vater foltern:
"Sie banden ihn, dass er weder Händ noch Füß regen konnte, und rieben seine Fußsohlen mit angefeuchtem Salz, welches ihm unser alte Geiß wieder ablecken und dadurch also kitzeln musste, dass er vor Lachen hätte zerbersten mögen; das kam so artlich, daß ich Gesellschaft halber, oder weil ichs nicht besser verstund, von Herzen mitlachen mußte. In solchem Gelächter bekannte er seine Schuldigkeit, und öffnet' den verborgenen Schatz, welcher von Gold, Perlen und Kleinodien viel reicher war, als man hinter Bauren hätte suchen mögen."
Außer bei Grimmelshausen ist diese Foltermethode, im Unterschied zu dem von ihm ebenfalls beschriebenen Schwedentrunk, nicht sicher bezeugt, sondern könnte auch seiner Phantasie entsprungen sein. Es gibt jedoch im Mittelalterlichen Kriminalmuseum Rothenburg ein Bild zur Darstellung von Ehrenstrafen, was in einem Detail der Geschichte ähnelt.
gab ne viel interessantere methode.... manchen wurde der kopf an den stuhl geschnallt und dann ließ man ihm tagelang wasser auf den kopf tropfen
die wirkung auf den menschen. ich hab nicht gesagt, dass es schön ist... ich verdamme das menschenmorden wie jeder andere, aber ich habe auch den hexenhammer daheim liegen und lese ihn...
ja. Die haben dich solange gekitzelt bis du gestanden hast oder vor lachen erstikt bist. Die haben die Ziegen an deinen Füßen lecken lassen und die Zunge ist so rau das du das kaum aushalten kannst.
und was is daran interessant anstelle richtiggehend bösartig?!