Stimmt es, dass im Mittelalter für schöne Frauen Gefahr bestand als Hexe verbrannt zu werden?

7 Antworten

Die "Optik" dürfte WENIGER interessant gewesen sein: Problematisch waren eher die Kenntnisse "weiser Frauen", die  z. B. als Geburtshelferinnen oder "Heilmittelkundige" wie die berühmte Hildegard von Bingen tätig waren. Die Hebamme, die eine "problematische Geburt" erfolgreich durchführen konnte, war schon etwas besonderes!

Nicht die schönen, sondern die besitzenden Frauen und/oder Frauen in begehrten Positionen waren Opfer der Hexenverfolgung. Der Kläger eines Hexenprozesses, also wer eine Hexe anklagte, durfte ein Drittel ihres Besitzes behalten und ihre Position wurde natürlich frei.

Hallo,

vor allem, wenn sie intelligent waren.

Im Mittelalter und spät Mittelalter waren die sog. Hexen, Frauen, die viel Wissen über Kräuter und Heilmittel verfügten.

Die Kirche hat sie immer als Konkurrentin wahrgenommen. Die Kirche ergriff die Gelegenheit, sich dieser "wissenden Frauen" zu entledigen, als die Inquisition sich ausbreitete.

Wissen war der Kirche immer suspekt.

Emmy

Dass vor allem schöne Frauen betroffen waren, ist ein Produkt der Phantasie des 19. Jahrhunderts. Ebenso die Behauptung, dass Rothaarige besonders gefährdet waren.

Im 20. Jahrhundert kam dann die Meinung auf, dass insbesondere heilkundige Frauen verfolgt wurden.

Das ist ein Thema, in das jede Epoche bestimmte Dinge hinein projiziert.

1. Im Mittelalter wurden vergleichsweise wenige wenige Todesurteile wegen Hexerei vollstreckt. Die eigentliche Zeit der Hexenverfolgung war dagegen das 16. Jhdt., also unmittelbar nach dem Mittelalter.

2. Vor allem waren Frauen der Unterschicht in einem Hexenprozess der Gefahr der Verurteilung ausgesetzt, da sie kaum Rechtsbeistand hatten. Schönheit, also verführerisch sein, war tatsächlich ein Verdachtsmoment, den Verführung zur Sexualität galt als teuflisch. Aber auch Eifersucht konnte zur Anklage führen.