Kennt jemand eine gute Leitfrage zum Thema Judenfrage/Endlösung/Holocaust?
(Für meine Facharbeit) Ich wäre für ein paar Denkansätze dankbar.
4 Antworten
1. Die ambivalente Persönlichkeit Reinhard Heydrich: ein kultivierter, musischer Familienvater, der kaltblütig, brutal und außerordentlich effizient den Tod von Millionen organisierte. (Heydrich war wohl ein organisatorisches Genie und wurde von vielen als der legitime Hitler-Erbe gesehen. Er war der Organisator des Holocausts, starb jedoch Sommer 1942, weil ein paar ziemlich lässige Exil-Tschechen Hasta la Vista sagten und ihm und seinem Wagen mit einer Granate einen Facelift verpassten.)
2. Martin Luther, die Lügen der Juden und der Holocaust. (Das wäre insofern ganz spannend, da ja Luther-Jahr ist. Luther schrieb das Buch "Von den Lügen der Juden", an dessen Titel die Leitfrage angelehnt ist. Hier ginge es dann um die Wurzeln des Antisemitismus und das Thema, inwieweit bereits der trotz seiner Äußerungen immer noch weithin gerühmte Luther den Keim für die Verbrechen Deutschlands im 20. Jhd legte oder hegte.)
Wie klingt denn das? Hm. Gute Leitfrage darüber, wie 6 Millionen Menschen ermordet wurden. Du machst dir wohl auch keine Gedanken darüber, was das bedeutet. Aber ich will dir trotzdem ein paar Leitfragen vorschlagen.
"Inwiefern haben die "durchschnittlichen Deutschen" von dem Massenmord profitiert?" Hier verweise ich insbesondere auf die Werke von Götz Aly (es gibt dazu ein paar gute Dokus auf Youtube, und Bücher von G. Aly und anderen).
"Perfektionierung des Massenmordes" (dazu kannst du das Interview mit Franz Suchomel aus dem Film Shoah von Claude Lanzman, gibt es auf Youtube, verwenden) - von Erschiessung über Gaslastwagen zu den Gaskammern, wo in Ausschwitz innerhalb von 54 Tagen ca. 400'000 ungarische Juden ermordet wurden.
"Bürokratie des Massenmordes" - die Deutschen und ihre Manie, alles zu dokumentieren. Hier kannst du auch ausführlich beschreiben, wie schwierig es war, dem Massenmord mit falschen Papieren zu entkommen, wie viel Aufwand die Deutschen trieben, um ja alle Juden zu identifizieren.
"Massenmord gegen Kriegsinteressen" (noch als die Deutschen schon ganz klar dabei waren, die Krieg zu verlieren, haben sie REssourcen (z.B. Güterzüge) in den Massenmord gesteckt. Der Massenmord war ihnen wichtiger als das eigene Überleben.
"Ambivalente Einstellung der Nazis zu ihren eigenen Verbrechen" - auf der einen Seite waren sie ganz offen antisemitisch, das war ein wichtiger Teil ihrer Propaganda, auf der anderen Seite versuchten sie doch, ihre Untaten zu vertuschen, von der Olympiade in Berlin 1936 bis zur "Spurenverwischung" in Ausschwitz 1944/45.
"Gelegenheit macht Mörder" - Warum war die Verbrechensrate in Deutschland nach 1945 nicht höher als in anderen Ländern, obwohl sehr viele Nazi-Verbrecher in Deutschland auf freiem Fuss waren?
"Die Züge rollen" - Rolle der Eisenbahn beim Massenmord
Die Wannsee-Konferenz
Auf Anfrage kann ich dir noch mehr vorschlagen oder vorhandene Vorschläge näher ausführen.
Na ja, dann bring mal was von dir selber, sag, was dich interessiert, anstatt herumzusitzen, Daumen zu drehen, und zu warten, dass andere die Arbeit für dich machen.
An deiner Stelle würde ich zuerst einmal lernen mit diesen Begriffen umzugehen. Das verursacht bei mir echt große Schmerzen, wie du mit diese Worte verwendest und damit wirst du deiner Verantwortung als deutscher eindeutig nicht gerecht.
Zum Thema: Du könntest zum Beispiel eine Analyse über den Film: Die Wannseekonferenz schreiben, in der du aufdeckst was der Unterschied zwischen der tatsächlichen Konferenz und dem Film ist.
Möglich wäre auch zu untersuchen woher der Antisemitsmus kam, oder warum er um 1933 so erfolgreich in Deutschland wurde.
Du könntest dich auch mit dem Wissenstand der deutschen Bevölkerung beschäftigen und der Art und Weise wie sie damit umgegangen ist.
P.S. mit der Wortwahl von oben wirst du keine gute Note bekommen können (was nicht der schlimmste Aspekt daran ist.)
Wannsee-Konferenz 1942. Hier findest du die Keimzelle der Judenvernichtung.
Weitere Vorschläge wären gut.