kennt ihr kritische fragen zur schöpfungstheorie

16 Antworten

Nun ja, zunächst einmal benötigt es keine "Argumente" für die Evolutionstheorie, da es nicht nur eine sondern hunderte Theorien gibt, die vereint in der Evolutionswissenschaft sind. Denn es gibt einwandfreie Beweise dafür, dass Evolution Fakt ist. Nur eine Frage, auf die Gläubige diesen Wissenschaftszweig gern beschränken, kann sie nicht beantworten, und wird sie wohl auch nie beantworten können (was zudem auch gar nicht notwendig ist, da es uns nicht weiterbringt): Gab es einen Ursprung, und wenn ja, wo war er und warum?


Kritische Fragen zur Schöpfungstheorie (der Christen nehme ich mal an) gibt es etliche.

  • Warum gibt es so viel Schlechtes auf der Welt? Warum gibt es z.B. Bakterien und Viren, die schwere Krankheiten hervorbringen? Die Bibel sagt ja, dass am 7. Tag alles fertig war. Also hat Gott nach dem Sündenfall nichts neues erschaffen gemäß der Bibel. Das setzt also voraus, das solche Dinge schon existiert haben müssen.

  • Warum ist das Universum nicht für die Ewigkeit gemacht und der Mensch auch nicht?

  • Warum ist der Mensch so anfällig für Krankheiten, hat so einen relativ geringen Verstand und ist alles andere als Perfekt?

  • Warum sollte ein Gott eine Erde erschaffen, wenn er uns sowieso alle irgendwann im Himmel haben will?

  • Wieso werden Dinosaurier und Urzeitmenschen sowie andere Lebewesen nicht in den Schöpfungsgeschichten erwähnt, wenn es sie doch nachweislich gab? Eine Erwähnung hätte sofort bezeugt, dass das nicht von Menschen geschrieben werden konnte, da sie keine MIttel hatten dies herauszufinden.

  • Woher kommt Gott? Wer hat ihn erschaffen? Wenn er ewig ist, warum kann dann nicht auch das Universum ewig sein bzw. dessen Inhalt? (Aktuell heiß in der Diskussion in Wissenschaftskreisen: Gibt es vielleicht viele Universen, die irgendwann zusammenfallen nur um dann erneut zu "explodieren" und ein neues Universum zu schaffen? Ist vielleicht alles ewgi, auch das Leben als solches?)

Es gibt keine "Schöpfungtheorie". Die Schöpfungserzählungen in Bibel und Koran sind Menschheitsmythen, die im Sinn der jüdischen (Bibel) und islamischen (Koran) Religion erzählt und gedeutet werden. Sie sind theologische Darstellungen, keine wissenschaftlichen Berichte. Theologie und Wissenschaft erklären völlig verschiedene Dinge. Die Wissenschaft erforscht, WIE und WANN die Welt entstand und wie sich aus dem Anfang alles entwickelt hat. Die Schöpfungserzählung erklärt, WARUM die Welt entstand, wer Gott ist und welche Stellung der Mensch in der Schöpfung hat. Das widerspricht sich nicht und schließt sich auch gegenseitig nicht aus. Gruß, q.

Ja: Wo kamen die ganzen Frauen her?

Gott macht Adam, dann aus einer Rippe Eva. Die macht mit der Schlange rum, bietet Adam ihre Äpfel an, und wird zusammen mit Adam aus dem Paradies verstoßen.

Dort machen sie Kain, Abel und Set. Kain wird verstoßen, Abel ermordet. Die gesamte Menschheit entstammt von Set. Doch mit welchen Frauen?

Kain wird gekennzeichnet, damit man ihn nicht umbringt. Er gründet daraufhin eine Stadt. Mit wem? Viele Kinder soll er auch haben. Mit wem? Mit welchen Frauen? Waren die auch verstoßen? Weswegen?

Da wüsste ich Einiges:

  • Wenn Genesis 2:5 ein zweiter Schöpfungsbericht sein soll, warum kommt das hebräische Wort für "erschaffen" (bara) darin nicht ein einziges Mal vor? Und warum wird im zweiten Bericht das Geschehen ausdrücklich auf ein genau beschriebenes Gebiet im Nahen Osten beschränkt?

  • Wenn ursprünglich alles Friede, Freude, Eierkuchen war und Leid und Tod erst durch den "Sündenfall" Adams in die Schöpfung kamen, wozu brauchte es dann ein Paradies (persisch pardes = Einzäunung, Umgrenzung, Einfriedung, um schädliche Einflüsse draußen zu halten)? Und warum musste Adam den Garten Eden bewachen (hebr. schamar)? Und warum brauchte er einen Kampfbeistand (hebr. ezär), den er in Eva fand? Und vor allem: Wo kam die listige Schlange her?

  • Wenn Mensch und Tier sich vor dem Sündenfall bzw. vor der Sintflut ausschließlich vegetarisch ernährten, warum gab es dann am 5. "Tag", als es ausdrücklich noch keine Menschen gab, bereits Raubtiere (hebr. Tannin) in den Meeren? Und worin bestand die Herrschaft der Menschen des 6. "Tages" über die Fische? Eine schonende Nutzung ist bei Fischen nämlich nicht möglich. Und warum schlachteten Abel und Noah Tiere?

  • Wenn laut Bibel die Arten getrennt voneinander "erschaffen" wurden und es keine Evolution gab, warum wird dann ein Artbegriff verwendet, der auf gemeinsame Abstammung hinweist (hebr. min = Abspaltung, Abtrennung). Und warum wird der ganze Prozess als Stammbaum (hebr. Toledot) bezeichnet?

  • Wenn Gottes "Handeln" nur aus "Schöpfungsakten" besteht, warum tauchen im Schöpfungsbericht dann Verben auf, die eine gänzlich andere Bedeutung haben, wie asah = Vorhandenes zubereiten, jatzar = bilden, etwas Vorhandenes zum Vorschein bringen.

  • Wenn Adam der biologisch erste Mensch sein soll, warum wird dann nicht Eva, sondern Jesus als der zweite Mensch bezeichnet?

  • Wenn Adam ausdrücklich am Tag seines Ungehorsams sterben sollte, warum lebte er körperlich dann noch lange Zeit weiter? Vielleicht, weil das hebräische Wort Jom durchaus für längere Zeiträume gebraucht wird? Und weil mit dem "Tod" nicht der biologische, sondern der geistliche Tod gemeint ist?

  • Wenn die Sintflut weltweit war, warum strandete die Arche in mehr oder weniger derselben Gegend, in der sie gestartet war? Und warum schickte Noah eine Taube los, wo doch jeder weiß, dass Tauben nicht die Welt umrunden, sondern in ihr Heimatland zurückfliegen? Und warum heißt es im Sintflutbericht immer im Lande (ba´arets) statt auf der Erde (al-haaretz)

Fragen über Fragen, die Liste könnte ewig so weitergehen...

Die E.-lehre erklärt, wie aus bestehenden Arten neue entstehen.

Wenn neue Arten "erschaffen" würden, irgendwie aus dem Nichts, dann gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Seit der Entstehung des Lebens hat ein "Erschaffer seine gesamte Zeit damit zugebracht, jeden Tag neue Arten aus dem Nichts zu erschaffen, ein ganz schön anstrengender Job.

  2. Alle Arten waren schlagartig bereits am Anfang da, alle, alle, Millionen und Millionen verschiedener Arten. Eine lustige Vorstellung: Unter Farnbäumen, Riesenschachtelhalmen und Mammutbäumen, dazwischen ein paar Eichen und Tannen, picknicken Australopithecinen, Neandertaler und moderne Menschen. Im Hintergrund raufen gerade ein paar Elefanten mit Dinosauriern, die Luft ist erfüllt vom Flügelrauschen von Archaeopterix, Flugsauriern, Adlern und Kranichen. Und im Wasser tummeln sich Ammoniten, Quastenflosser, Urhaie, Saurier und Forellen.

Die E.-lehre ist also nicht nur richtig, sie ist auch denknotwendig: neue Arten entstehen aus bestehenden.