Keine Medaille?
Hat es das schon einmal gegeben, dass Deutschland bei einer Leichtathletik-WM keine einzige Medaille gewonnen hat?
https://www.sportschau.de/live-und-ergebnisse/leichtathletik/world-athletics-wm/medaillenspiegel/
Man sollte 4., 5. oder 6. Plätze nicht abwerten, das ist immer noch Weltspitze. Aber wenn Länder wie Uganda, Botswana oder Grenada besser abschneiden, dann kann doch was nicht stimmen.
Provokante Frage: sind die Leistungsverweigerer der Generation Z jetzt auch schon im Sport angekommen?
4 Antworten
Nein, so etwas hat es noch nie gegeben. Die WM in Eugene im vergangenen Jahr mit nur nur 2 gewonnen Medaillen war schon das schlechteste Ergebnis aller Zeiten für den DLV.
Zu deiner provokanten Frage: Können Leistungssportler wirklich Leistungsverweigerer sein oder sind die wahren Leistungsverweigerer nicht die jenigen, die den Sport hierzulande nicht in ausreichendem Maße fördern?
Wir haben hier in Deutschland ein Sportfördersystem, bei dem Hochleistungssportler monatlich maximal 800 Euro Grundförderung von der Deutschen Sporthilfe erhalten und das sind wirklich nur die Top-Athleten. Dazu kommen noch Prämien von bis zu 400 Euro Elite-Förderung, 300 Euro Berufsvorbereitung und 250 Euro Altersvorsorge. Das sind keine 2000 Euro im Monat (nur der Spitzensatz!) und versteuert wird das ganze ja auch noch. Ohne zusätzliche Sponsorenverträge kommt man damit nicht sehr weit, soll aber gleichzeitig absolute Spitzenleistungen erzielen und viele Entbehrungen in Kauf nehmen. Hinzu kommt das ständige Tracking durch das Doping-Meldesystem, bei dem man seinen Standort auf Wochen im Voraus angeben muss.
In anderen Ländern ist Spitzensport ein Beruf, bei dem Sportler quasi als Angestellte des Staates ein Grundgehalt von oft deutlich über 3000 Euro monatlich erhalten. DAS sind echte Profis, während die Förderung in Deutschland eher semi-professionell ist.
Darüberhinaus haben wir in Deutschland ein föderales System mit vielen Landesstützpunkten, wo jedes sein eigenes Süppchen kocht. In den Niederlanden z.B. hat man vor Jahren ein nationales Leistungszentrum (Papendal bei Arnheim) aufgebaut und man sieht nicht erst jetzt in Budapest, wie sich dieses Konzept offenbar bewährt.
Allerdings!
Oder das sehr erfolgreiche Stipendiaten-Fördersystem für Leistungssportler an amerikanischen Universitäten. Die Universität von Texas in Austin, an der auch Leo Neugebauer mit einem Stipendium Wirtschaft studiert, hat einen Jahresetat von 250 Mio. Dollar allein im Bereich Sport. Da steht natürlich eine mächtige Wirtschaft dahinter, aber Sport ist halt auch eine Sache nationalen Interesses und sorgt für viel Prestige.
Es wird bald soweit sein.....
Russland hat auch keine gewonnen, also Schwamm drueber.
Ich denke, das hat nichts mit Leistungsverweigerung zu tun. In D wird man halt schaerfer kontrolliert, als in entlegeneren Teilen der Welt.
Mangelnde Leistungsbereitschaft und Härte gegen sich selbst spielen bestimmt auch eine Rolle. Aber weniger Doping und mehr Kontrollen dürfte bestimmt noch deutlich gravierender sein.
Habe gehört, dass niederländische Sportler mit 5-6 Tausend Euro im Monat gefördert werden. Das ist schon eine andere Hausnummer.