Katholische Auslegung der Bibel?

4 Antworten

1. Das NT ist im AT verborgen, das AT wird im NT offenbart

2. Dreh- und Angelpunkt ist die Figur Jesus Christus

3. 1. wird somit zu: Jesus Christus ist im AT verborgen, der verborgene Christus wird im NT offenbart.

4. Seit den Tagen der Apostel legt und liest die katholische Kirche die Bibel so aus, wie es die Apostel und ihre Nachfolger, also die Kirche selbst, getan haben. Darum unter anderem heißt die katholische Kirche "apostolisch". Das ist die apostolische Tradition.

5. Die biblischen Texte sind nicht nur historische Fakten, sondern wurden von jeher so gelesen, daß hier Gott direkt in seine Kirche hineinspricht. So ist der Sturm auf dem See nicht nur ein einmaliges "zufälliges" Ereignis, sondern es ist ein Bild für die Kirche auf ihrer Mission: Überall, wo sie hinkommt, um das Licht des Evangeliums hineinzutragen (in der erwähnten Episode: das andere, heidnische Ufer, wo ein Besessener haust) begehren die Mächte der Finsternis (hier symbolisiert durch das aufbrausende Wasser) gegen sie auf .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Katholik

Da hat die Lehrentwicklung, zumindest bis die Trinität verfestigt ist (700n.Chr.) das selbe Gewicht.

Der römisch katholische Ansatz ist meines Erachtens ehrlicher sich Gegenüber, was natürlich nichts bringt.

Jesus will, wenn wir ihn Lieben, dass wir in seinem Wort bleiben und warnt uns!

Die Bibel legt sich nicht selber aus, das ist Unsinn. Die Auslegung ist Sache der Kirche und der mit ihr verbundenen Theologen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

ipse, selbst - hier ipsius

Die kK hat die Apokryphen noch zusätzlich in ihren Kanon der Bibelbücher aufgenommen und führt Auslegungen auch mit deren Hilfe aus.

Das bringt manchmal Irritationen.


wolfruprecht  24.06.2024, 16:41
Die kK hat die Apokryphen noch zusätzlich in ihren Kanon der Bibelbücher aufgenommen...

Nein, so war das nicht. Diese Bücher zählten selbstverständlich zum alttestamentlichen Kanon. Erst Martin Luther und die anderen Reformatoren des 16. Jahrhunderts wollten diese Schriften plötzlich nicht mehr der Bibel zugehörig sehen.

In der Folge fehlen diese Schriften in evangelischen Bibelausgaben in der Regel. So sieht es aus, nicht zusätzlich, sondern sie fehlen!

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IchinderStadt  24.06.2024, 16:44
@wolfruprecht

Diese Bücher gehörten niemals zum alttestamentlichen Kanon. Die Juden schon hatten sie verworfen. Sie sind NICHT im Tanach enthalten.

Erst die kK hat sie in IHREN alttestamentlichen Kanon eingefügt.

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wolfruprecht  24.06.2024, 17:06
@IchinderStadt

Die Kirche hatte es aber anders festgelegt ("Was ihr auf Erden binden werdet, wird auch im Himmel gebunden sein, was ihr auf Erden lösen werdet, wird auch im Himmel gelöst sein" und "Noch Vieles hätte ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber der Hl. Geist kommt, wird er euch in alle Wahrheit einführen und euch an alles erinnern usw." // frei aus dem Gedächtnis zitiert). Wie willst du z. B. die Entscheidung Luthers begründen, dass diese Bücher ab dem 16. Jahrhundert nun nicht mehr dazu gehören? Mit der gleichen Autorität, mit der diese Schriften dazugezählt wurden? Oder woher willst du diese Vollmacht haben, das nach rund 1500 Jahren plötzlich zu ändern?

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RStroh  24.06.2024, 17:32
@wolfruprecht

Luther hat das damit begründet, dass die deuterokanonischen Schriften nicht in der Hebräischen Bibel waren. Das ist nachvollziehbar und m.E. korrekt.

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wolfruprecht  24.06.2024, 21:12
@RStroh

Das ist durchaus korrekt. Trotzdem war es die Entscheidung der Kirche, dass sie drin sind. Was ist denn daran so schlimm? Ich verstehe es nicht, warum man sich so sehr dagegen wehrt, dass die deuterokanonischen Schriften — immerhin fanden sie Verwendung in der jüdischen Diaspora und Jesus kannte sehr wahrscheinlich das Buch Jesus Sirach — in der Bibel enthalten sind. Ich verstehe wirklich nicht, wo da das Problem ist.

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RStroh  24.06.2024, 21:47
@wolfruprecht

Nicht die Entscheidung 'der Kirche', sondern der römisch katholischen Kirche. Das ist ein Unterschied.

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wolfruprecht  24.06.2024, 23:53
@RStroh

Nein, es war die Entscheidung der ganzen Kirche. Die Orthodoxie und die altorientalischen Kirchen haben diese Schriften auch in ihren Bibelausgaben, nicht nur die Römisch-Katholisch Kirche. Wäre es nur eine Entscheidung der (lateinischen) Kirche von Rom gewesen, dann hätten die orthodoxen und altorientalischen Kirchen diese Schriften auch nicht in ihren Bibelausgaben. Ist aber nicht so.

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