Kater mitnehmen oder zurücklassen?
Hallo liebe Community,
ich bin momentan in einem sehr schwierigen Gewissenskonflikt. Vor ungefähr 1 - 1,5 Jahren bin ich in meine jetzige Wohnung gezogen. Der Vormieter bat mit darum, die zugelaufene Katze weiterhin mit Futter zu versorgen. Es ist so: der Kater kommt seit 8 Jahren zu meiner jetzigen Wohnung und hat dort auf der Terrasse in den letzten Jahren immer geschlafen, gelebt und gefressen. Als ich dann letztes Jahr in die Wohnung einzog, hab ich den Kater auch in die Wohnung reingelassen und ihn zum Tierarzt gebracht um zu schauen ob er Besitzer hat. Man konnte nichts finden anhand seiner Tätowierung im Ohr und demnach bin ich laut Tierarzt sein “Besitzer”. Er darf bei mir im Bett schlafen, es ist auch kein Problem das er mal 12 Stunden in der Wohnung bleibt und ging sofort aufs Katzenklo. Er hat ein sehr, sehr ruhiges Wesen. Er spielt nicht (hat er kein Bock drauf), er tobt selten, liebt es zu schmusen und man schätzt sein Alter zwischen 9-13 Jahre.
Jetzt muss ich aber aus der Wohnung raus und ziehe in drei Wochen in eine neue Wohnung. Dort kann ich dem Kater aber keinen Freigang mehr gewähren und er muss drin bleiben. Ich werde den Balkon für ihn so katzenfreundlich wie möglich herrichten sodass er immer auf den Balkon kann um dort zumindest frische Luft schnuppern zu können und von oben aus das Geschehen beobachten kann. Soll ich ihn mitnehmen, oder soll ich den alten Herren lieber zurück in seinem Revier lassen, aber mit dem Wissen dass er dann nicht mehr in die Wohnung reingelassen wird und auch eventuell von der neuen Nachmieterin auch nicht gefüttert wird? Er ist sehr kräftig und ich bin mir sicher er hat noch woanders Futterstellen in seinem Revier. In der neuen Wohnung muss er auch lernen, dass er mal 12 Stunden am Tag wenn ich arbeiten gehen alleine ist. Aber er ist mir auch sehr zugewandt und liebt es sich in meiner Nähe oder bei mir im Bett gemütlich zu machen.
Ich will nur das Beste für ihn und da ich kein Katzenbesitzer vorher war, brauche ich da einen Rat was ich tun soll.
6 Antworten
In dieser Situation war ich auch mal. Die Katze war bei unserem Einzug schon dort, eine Freigängerin. Wir haben sie über den Winter gefüttert und sie hat uns täglich besucht. Als wir weggezogen sind, haben wir sie da gelassen, den angrenzenden Nachbarn aber Bescheid gesagt, dass sie dort bleibt. Sie zu entwurzeln oder sogar mitzunehmen war für uns undenkbar. Sie gehört dorthin, vielleicht gehört sie sogar jemandem. Vielleicht kannst du mit deinem Nachmieter und/oder den Nachbarn sprechen, dass er die Katze versorgen kann. Wenn du sie nicht mitnehmen kannst, lass sie dort. Gib sie bitte nicht ins Tierheim, das wäre das Schlimmste, was du einer Freigängerkatze antun kannst, zumal sie ja irgendjemandem gehört und dort schon war, bevor du kamst.
Ich würde den Kater dort lassen.
Hatte mal die selbe Situation. Mir lief ein Bauernhofkater zu, der sein ganzes Leben lang am selben Fleck gewohnt hat und Freigänger war. Er gehörte wirklich niemand, aber jeder in der Nachbarschaft kannte ihn.
Ich ließ ihn kastrieren, gab ihm ein Zuhause , fütterte ihn und er genoss auf seine alten Tage den Komfort an meinem Kachelofen sehr. Nach einigen Jahren musste ich jedoch umziehen und zwar in eine Wohnung in der Stadt. Das hätte dem Kater einfach nicht gut getan.
In meinem Fall kümmerten sich nach meinem Auszug die Vermieterin und die neue Mieterin um den Kater. Vielleicht findest Du auch eine gute Lösung.
Auch wenn es schwer fällt; einmal freigänger, immer freigänger.
Vielleicht kannst du mit jemandem der in der nähe wohnt reden, ob er weiter gefüttert werden kann. Vielleicht gibt es in der nähe auch einen Katzenfreund der das Tier auch in die Wohnung lässt?
Ansonsten mach es doch wie dein Vormieter es mit dir gemacht hat und frag, ob die Katze weiter gefüttert werden kann.
Viel glück!
Vom Gefühl her würde ich ihn mitnehmen wollen, aber vom Verstand:
Der ist schon mehr als nur ein Freigänger und das schon viele Jahre. Das ein Kater verschiedene Herrchen/Frauchen haben kann, habe ich schon selbst miterlebt. Der würde in der neuen Wohnung ohne Freigang bestimmt nicht glücklich werden...
Ich würde nicht umziehen oder nur in eine Wohnung wo er wieder rauß kann. Geht das aber absolut nicht, dann frag alle Nachbarn und den Vermieter wer diesen Kater noch kennt und füttert. Der Vermieter weiß bestimmt auch schon wer dort einzieht und kann eventuell Kontakt zwischen dir und dem neuen Mieter herstellen. Letztendlich kannst du den Kater nur mit guten Gewissen zurücklassen, wenn klar ist das sich jemand kümmert. Findest du niemanden in der Nachbarschaft könntest du probieren ihn mitzunehmen. Mit Katzenschutznetz am Balkon und Kippfenster Schutz, geht das schon. Es istnur fraglich ob ein Freigänger so glücklich sein wird, eingesperrt und immer viele Stunden alleine.