Kater eingeschläfert und schlechtes Gewissen...
Wie ich vor kurzem hier schon geschrieben habe, erkrankte mein 11 Monate alter Kater an Leukose.
Am Dienstag beim Tierarzt haben wir das erfahren. Wir sind von einer Grippe ausgegangen. :(
Am Mittwoch kamen noch weitere Blutergebnisse. Ich habe mit dem Arzt für Donnerstag 17 Uhr einen Termin vereinbart.
Am Donnerstag morgen um 8 Uhr habe ich ihn zum Notdienst gebracht zum Einschläfern.
Kurz zur Situation. Der kleine war seit Sonntag sehr schläfrig. Am Montag wollte er schon nicht mehr fressen. Habe dann mit dem TA gesprochen und seinen Rat befolgt. Dienstags ging's dem kleinen schön besser, zumindest dachte ich er sei fitter. Er hat auch wieder ein wenig gefressen. Dennoch sind wir zum TA um eindeutig klar zustellen was ihm fehlt oder was er hatte. Alle Bluttests waren ok. Allerdings hat er eine Leukose nur im Knochenmark. Am Mittwoch habe ich ihn dann mit Schüssler Salzen und lecker Paste und Katzenmilch gefüttert. Er war dennoch sehr müde, schwach und ist immer wieder fort gegangen wenn wir Ihm zu nahe gekommen sind. Am Mittwoch abend, da wusste ich bereits das er sterben würde, habe ich eine TK beauftragt ihm zu sagen, das es mir leid tut & sie sollte Fragen was ich ihm Gutes tun kann. Sie sagte mir sie hat ihn ins Licht geschickt und streicheln wäre gut. Er wäre nervös, unruhig und wohl schockiert. Ich bin zu ihm hin, habe ihm nochmals ganz lange gestreichelt. Danach hat er sich in der Dusche versteckt und als ich ihn gefunden habe hat er mich mit ganz großen Augen angeguckt. Ich hab ihn alleine gelassen. Bin ins bett (gegenüber vom bad) um hab die tür offen gelassen und die ganze Nacht auf ihn gehört. Am Donnerstag morgen hat er gemaunzt. Ich bin sofort zu ihm hin und wollte ihm Wasser bringen und ihn zur Toilette tragen, da er kaum noch laufen konnte. Er hatte sich dagegen gewehrt also bin ich los zum Napf holen. Auf einmal saß er hinter mir. Danach musste er sich ganz schrecklich übergeben ... 2x nur weiße flussigkeiz.
Ich hatte den Notdienst angerufen welcher mich bat direkt zu kommen. Ich wollte meinen kleinen in die Box lotsen (immer ohne Probleme) da ist er zum Balkon abgehauen.
Als ich ihn in der Box hatte, hat er wieder gemaunzt. Beim TA hatte ich ihm noch die Pfötchen gehalten und ihn gestreichelt bis er gegangen war.
Allerdings hatte die TK gemeint er wäre schockiert... & ich hab immer das Bild vor Augen, wie er von der Box geflüchtet ist. Auch beim TA wollte er vom Tisch obwohl er dort immer brav sitzen geblieben ist.
Ich kann die Augen einfach nicht vergessen & ich fühle mich so schlecht. 1 Blutuntersuchung war noch offen, obwohl ich weiß das auch diese die Leukose bestätigt hätte... Ich hab das Gefühl ich hab zu früh gehandelt. Er hatte nur noch 6% Blut und ich wusste er würde irgendwann Ersticken...
Er war noch nicht mal 1 Jahr und ich habe mit meiner schnellen Entscheidung sein Leben beendet... Wie lernt man damit zu leben?
8 Antworten
Du hast richtig gehandelt. Was mich sehr traurig macht er war noch so jung. Aber das haben wir nicht in der Hand. Bei Menschen nicht und bei Tieren nicht. Ich war auch mal in so ner Situation. Man fragt sich immer wieder war es richtig. Es war bei dir richtig so wie es bei mir richtig war. Wir haben ein qualvolles Ende erträglich beendet. So mußt du das sehen. Trauer um ihn das hab ich auch getan das ist wichtig und irgendwann wirst du dir sagen es war die richtige Entscheidung ich habe ihm viel leid erspart. Es tut mir sehr leid. Alles Gute.
Armer kleiner Kerl, Ruhe in Frieden ;o( . Mein aufrichtiges Beileid... .
Du darfst dir nicht so schreckliche Vorwürfe machen. Du hast getan, was du konntest, und hast ihm erspart, sein Leben qualvoll zu beenden, indem er vielleicht schmerzvoll erstickt wäre. Leider gibt es solche schrecklichen Krankheiten, und niemand ist davor sicher, dass sein Tier das nicht bekommt. Ich hatte schon so viele Fälle von FIP in meinem Umfeld. Das ist auch so eine schreckliche Krankheit. Wir Menschen sind machtlos dagegen.
Sei dankbar für die Zeit, die du mit deinem Katerchen hattest, errichte ihm ein Andenken, stelle ein Bild von ihm auf, an dem du z.B. immer eine Kerze anzündest und an ihn denkst. Die Zeit heilt die Wunden. Das dauert.... . Das beste Trostpflaster ist, wenn du dir wieder eine (oder zwei) andere Katzen ins Haus holst. Nicht als Ersatz, den gibt es gar nicht. Sondern damit deine Seele wieder glücklich werden kann. Dein verstorbenes Katerchen wirst du niemals in deinem ganzen Leben vergessen, das kann ich dir versprechen. Und es ist kein Vertrauensbruch an ihm, wenn du anderen Katzen ein Zuhause gibst. Nicht heute oder morgen, aber dann, wenn du soweit bist.
Wenn dein Katerchen zu dir noch etwas hätte sagen können, dann das:
https://www.youtube.com/watch?v=1wGwSXZwxL0
Alles Gute für dich, und Kopf hoch!
Hallo, das mit deinem Kater tut mir schrecklich leid aber ich denke das war die beste Entscheidung. Für den Kater wäre es wahrscheinlich schlimmer gewesen zu ersticken & dann war die Entscheidung ihn einzuschläfern total richtig ( in meinem Augen). Wenn es deinem Kater garnicht gut ging & du wusstest dass er irgendwann sterben würde dann war das was du gemacht hast richtig, deswegen musst du dich nicht schlecht fühlen, aber irgendwann vergeht der Schmerz . Ich hatte auch mal ein Meerschweinchen das nach ein paar Monaten gestorben ist. Am Anfang war das natürlich ein großer schock& ich war sehr traurig , doch irgendwann wirst du den schmerz nichtmehr so spüren! Du hast alles richtig gemacht. Gute Besserung
Du solltest kein schlechtes Gewissen haben, denn ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schlimm es ist, eine Katze einschläfern lassen zu müssen. Ich denke, dass man ein geliebtes Haustier nicht lange leiden lassen sollte, wenn es denn wirklich nötig ist, aber für Deinen Kater war es so sicher besser. Denke einfach an die schöne Zeit, die Du mit ihm hattest, trauere und weine auch um ihn, wenn Dir danach ist und wenn Du ohne Trauer an ihn denken kannst, würde ich mir auch mal Gedanken darüber machen, ob Du nicht einer Katze aus dem Tierheim ein liebevolles Zuhause geben möchtest. Die Zeit wird alle Wunden heilen, aber ich glaube auch, dass Du sehr oft und immer wieder an diesen Kater denken wirst, was ja gut ist.
Erstmal herzliches Beileid :( Ein Haustier zu verlieren ist immer schlimm, besonders unter solchen Umständen. Du musst dir aber überhaupt keine Schulgefühle aufreden! Deine Katze war todkrank und du wolltest nicht das sie noch stärkere Schmerzen gehabt hätte - dein kleiner Tiger hat das bestimmt verstanden. So wie du es beschrieben hast, ist es ihm immer schlechter gegangen und leider ist der Tod nunmal ein natürlicher Prozess welcher sich nie verhindern lässt. Aber weisst du was? Nur weil deine Katze physisch nicht mehr bei dir ist, heisst es doch nicht das sie dich verlassen hat - sie wird immer bei dir sein. Als mein Hund gestorben ist, war ich 2 Wochen lang überhaupt nicht ansprechbar und habe auch kaum was gegessen. Das ist normal ( vielleicht nicht so extrem) , denn sowas gehört einfach zur Trauer. Aber erst im nachinein ist mir richtig bewusst geworden, dass mich mein Kleiner eigentlich nie verlassen hat, tief drin in mir hab ich das gespürt. Was mit deiner Katze passiert ist, ist für dich sicher mindestens so schlimm. Nimm dir Zeit zum trauern aber rede dir bitte keine Schuldgefühle ein!