Karies Infektionskrankheit oder Zivilisationskrankeit?
Hallo, habe im Internet beides oder jeweils das eine oder das andere gefunden. Jetzt weiß ich nicht, was stimmt. Könnte mir jm das erklären? Dankeschön.
Bitte nur abstimmen bei (Fach) wissen.
Also unsere Lehrerin hat es damals bei Zivilisationskrankeiten eingetragen, aber ohne Begründung.
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
4 Antworten
Guten Morgen,
der Zahnarzt Weston A. Price hat in seiner berühmten Schrift "Nutrition and Physical Degeneration" schon vor Jahrzehnten festgestellt, dass indigene Völker und Stämme keinerlei Zahnprobleme hatten, bis der "weiße Mann" ihnen industrialisierte Nahrung brachte. Dies dokumentierte er in dieser Schrift mit Bildern, Belegen und Anmerkungen.
Das größte Problem wird hier wohl die stark industrialisierte Nahrung sein; also der "Dosenfraß", Zucker, Weißmehl, ultrahocherhitzte Nahrung, alles das, was stark verarbeitet und entvitalisiert wurde. Sehr zuträglich hingegen sind Rohkost, natürliche Nahrung, die den Zähnen auch etwas Arbeit gibt (zum Beispiel ein gutes Rindersteak) und allgemein organische, natürliche, und kaum verarbeitete Nahrungsmittel.
Wenn man ganz auf Nummer Sicher gehen will, sollte man sich einfach so ernähren, wie es die frühesten Vorfahren taten. Allerdings ist das leichter getippt als getan, denn erst ein mal kennen viele Menschen ihre eigene genetische Zusammensetzung nicht, und zweitens würden sie, selbst wenn sie diese mit Genauigkeit feststellen könnten, nie genau wissen, wie die frühste Ernährung der Vorfahren ausgesehen hat, da dies ein Gebiet ist, an dem immer noch aktiv geforscht wird ... sicher feststellen können wir allerdings, dass es keine Süßigkeiten, keine isolierten Mehle und allgemein bis auf das gejagte Wild (welches wohl auch teilweise roh verzehrt wurde) viel weniger erhitzte Nahrung gegeben haben wird.
Gruß
Meines Wissens entsteht der Schaden am Zahn durch den Citratzyklus der aeroben Bakterien im Mundraum, der aber halt vor allen bei verfügbarem Zucker dort vorkommt. Früher gab es nicht so viel verfügbaren Zucker und die Menschen bekamen vor dem 20. Jhd. seltener Karies.
Also der Schaden entsteht durch die Zitronensäure, die den Zahn angreift, dasBakterium macht selbst nichts.
Wurde mir jedenfalls in der Schule so vermittelt.
Hallo, vielen für die Antwort!
Meine Lehrerin schrieb es damals zu Zivilisationskrankeitenn, aber ohne Begründung.
Das gabs auch früher schon. Nicht nur Zucker schädigt die Zähne. Sondern eigentlich fast jedes Lebensmittel, wenn auch weniger.
Ich war mal in einer buddhistischen community, da gab es einen Zen-Meister, der absolut gegen das Zähneputzen war, und zwar mit der Begründung, daß das ein schlechtes Karma nachsichziehe, er hatte helle, gute Zähne, und er begründete es ausschließlich auf seine vegane und vollwertige Ernährung... wenn du Karies bekommst, dann liegt das nämlich hauptsächlich an deiner Ernährung, überhaupt an allem was du dir in den Munde stopfst: Essen, Trinken, Rauchen etc. Es gibt nach diesem Meister einen Trick: Jeweils das Essen mehrere hundertmale durchzukauen, das sollte (nach seiner Meinung) sogar Krebs verhindern, weil durch den Speichelaufbau viele Keime neutralisiert werden. Also: Immer schön schmatzen! Viel Wasser, viel Tee! Sogar Mao hatte grüne Zähne vom grünem Tee... Ich könnte dir noch tausend andere Dinge erzählen, zB. wie ich das bei meinen Tieren erkenne: Schafe, Ziegen, Pferde, Kühe etc.
Sehr gut! Eine gute Stellugnahme! Ausgezeichnete Kenntnis über die vorherigen Zeiten... natürlich... man hat gelernt, man hat verlernt, man hat still dagesitzt! Die Frage ist: wie bringen wir es zustande, um sie Schafe lassen zu werden?
Guten Morgen,
das Kauen wird in der Tat auch oft vernachlässigt. Grade heutzutage schlingt man Nahrung häufig, weil man "keine Zeit hat", was auch immer das bedeuten soll ...
In älteren Büchern wird dieses Problem auch oft thematisiert: Dreißig mal Kauen pro Biss ist das Mindeste, was man seiner Verdauung und allgemeinen Gesundheit schuldig ist. Heutzutage hat sich diese Weisheit auf zwanzig mal Kauen reduziert, was immer noch besser wäre, als das Hinunterschlingen der Meisten, die, man möchte meinen gar nicht mehr essen, sondern eher fressen wie Vieh.
(Und selbst das Vieh kaut seine Nahrung ausgiebiger, wie Sie ja schon erwähnten) ...