Karate als Christ?

3 Antworten

Karate (= Karatedo) hat einen buddhistischen Hintergrund, wenn man sich eingehender mit diesem System beschäftigt. Do bedeutet Weg und meint den Weg zum Satori (zur Erleuchtung) im Zen-Buddhismus. Es gibt viele Wege, um dieses Ziel zu erreichen, die Do-Kampfsportarten (Taekwondo, Karatedo, Aikido, Hapkido, Kendo usw.) sind einige davon.

Die Do-Lehre geht einher mit Zen-Meditation, Meditation in Bewegung (z. B. durch das Trainieren von Formen, die im Taekwondo Poomse bzw. Hyongs und im Karatedo Katas genannt werden), der Lehre von Jin und Yang und der Entwicklung und Harmonisierung der Ki-Energie (auch als Qi, Chi oder Prana in Indien bezeichnet).

Diese Elemente gehören zu fernöstlichen Religionen und sollten von Christen nicht unbedingt ausgeübt werden.

Wer diesbezüglich auf Nummer sicher gehen möchte, kann Boxen, Kickboxen, Savate (französisches Kickboxen), Ringen, Urban Combatives oder das israelische Krav Maga als sinnvolle Alternative wählen.


chrisbyrd  19.08.2023, 10:24

Zum Thema Gewalt: Ein Wettkampf im Boxen oder Kickboxen ist abgesprochen. Man hält sich an die Regeln und hat einen sportlichen Wettkampf. Bei Vollkontakt kann man sich schon fragen, ob das so gesund ist. Aber im Kickboxen gibt es z. B. Leichtkontakt, wo man den anderen nur locker treffen darf. Dabei lernt man auch viel Selbstbeherrschung und Präzision.

Zur Frage Selbstverteidigung: Jesus hat gesagt, dass wir die andere Backe hinhalten sollen. Diese Stelle wird häufig falsch verstanden, denn ich behaupte mal, dass Jesus ein wesentliches Prinzip lehrt, das auch die Grundlage von guten taktischen Selbstverteidigungsseminaren ist!

Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" (Matthäus 5,39) ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

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Natürlich ist es als Christ erlaubt Karate zu machen. Übrigens als Christ ist es sogar erlaubt Yoga zu machen. Ich sage es mal so: Du kannst als Christ machen worauf du Lust hast, sofern es nicht gegen ein Gesetz verstößt.

Hm...

Jesu wandte jedenfalls kein "Karate" an (Joh.18,11-12).

Woher ich das weiß:Recherche