Kann meine empfunde Transsexualität nur eine Phase sein?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

es ist typisch für Transsexualität, daß sie in Schüben kommt, abwechselnd mit Verdrängung und dann wieder mit sich-damit-beschäftigen. Aber die Schübe werden nicht besser, sondern von Mal zu Mal schlimmer. Da Transsexualität angeboren ist und nachweisbar bis hin in die strukturelle Gehirnanatomie, ist es keine Phase. Aber wie gesagt, es kommt immer in Schüben.

Als Kind habe ich mir nicht große Gedanken gemacht, erstens sehen vor der Pubertät Mädels und Jungs relativ ähnlich aus bis auf "da unten" und zweitens kannte ich nicht einmal den Begriff Transsexualität wenngleich ich mich daran erinnern kann, mich auch schon im zarten Kindesalter als Junge gefühlt zu haben. Erst mit Beginn der weiblichen Pubertät ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Ich habe in meiner kindlichen Naivität gehofft, daß der Kelch der weiblichen Pubertät an mir vorüberzieht. Pustekuchen.

Laß die Sachen mit Verhalten, sexueller Orientierung und Vorlieben einfach raus, daß sagt nichts aus über die Geschlechtsidentität die Du empfindest. Und orientiere Dich nicht daran was andere sagen und falls Du den Weg gehen willst, gehe ihn nicht wegen anderer Leute oder nur wegen der Rolle, sondern nur wegen Deines inneren Spiegelbildes. Alles andere ist Mumpitz und der Schuß geht dann nach hinten los.

Um für Dich wirklich Klarheit zu bekommen, solltest Du zu einem guten TS-erfahrenen Therapeuten gehen, der auch Differenzialdiagnostik kann (gibt genug psychische Krankheiten und auch traumatische Erlebnisse, die eine Pseudo-TS auslösen können), wirst Du eh nicht drumrumkommen wenn Du den Weg gehen willst. Denn ohne Therapie stellen sich die Krankenkassen quer, wenn es um die Kostenübernahme geht.

Apropo, sogenannte Rückkehrer sind niemals TS gewesen, da hat einfach nur der Therapeut gepennt und nicht gemerkt, welches Motiv hinter dem Wechsel stand, nämlich die Rolle und nicht der Körper. Leute laßt den Mist mit dem Akzeptanzgeschreie. Macht die Änderung für euch selbst und nicht für andere.

LG transeltern

Ja, es kann eine Phase sein! Ich habe vor knapp 4 Jahren ein Mädchen kennengelernt, das war es genauso und ist auch den Weg der Transition gegangen. Ein Glück noch nicht bis zur OP, denn vor Kurzem hat sie mir gesagt, dass sie doch nicht so ganz sicher sei. Die Stimme ist schon männlicher geworden und auch leichter Bartwuchs hatte eingesetzt. Sie hat auch die Personenstandänderung druchgezogen. Jetzt geht sie den ganzen Weg zurück und lebt glücklich als Mädchen. Deswegen würde ich an deiner Stelle vorsichtig sein. Wenn du dich tatsächlich erst jetzt in deinem Mädchenkörper unwohl fühlst, ist das schon ein wenig merkwürdig. Nicht, dass man es schon früher wissen muss, aber man merkt eigentlich schon vorher, dass was nicht stimmt. Was icht dir raten kann ist, dass du zum Therapeuten dafür gehst und den Weg der Transition einschlägst, Pubertätshemmende Medikamente nimmst, aber mit gegengeschlechtlichen Horonen (Testosteron) noch wartest. Das läuft nicht weg.

Dass du auf Frauen stehst, hat nichts zu sagen, kann ja auch lesbisch sein. Was mir nur auffällt ist, dass du mit einer Selbstverständlichkeit mir dir in der Jungenform schreibst, was wiederum ein Indiz dafür und nicht dagegen ist.

Aber trotzdem, lass dir lieber ein wenig Zeit mit der Hormontherapie, bist du dir wirklich sicher bist, denn du kannst dir damit viel kaputt machen.

Liebe Grüße, Kim-Sophie

Das kann immer sein. Es gibt verschiedene Fälle, in denen Leute sich dem anderen Geschlecht zugehörig gefühlt hatten und das später nicht so war.

Allerdings gibt es auch viele Fälle, in denen Transsexuelle sich nicht als Kinder im eigenen Körper unwohl gefühlt haben. Das liegt meiner Meinung nach einfach daran, dass man sich als Kind weniger Gedanken um das eigene Geschlecht macht. Schließlich sind sich Jungen und Mädchen vor der Pubertät noch ziemlich ähnlich. Es gibt leider keine Garantie, dass du nicht irgendwann ein Mädchen sein willst. Ich würde dir einfach raten, dir einen Therapeuten zu suchen (wenn deine Eltern das erlauben) und nicht mit diversen OPs anzufangen. Auch nicht mit Testosteron, denn das hat auch Nebenwirkungen. Ich denke, du solltest eine Weile als Junge leben und sehen, wie es dir geht.

Schließlich ist eine Geschlechtsanpassung eigentlich nur dafür da, dass du glücklich mit dir selbst bist.

Wenn du also jetzt Depressionen hast, weil du als Mädchen gesehen wirst, die Menstruation hast etc., solltest du nicht in dieser Depression stecken bleiben, weil du Angst davor hast, was später passiert. Wenn es dich glücklich macht, ein Junge zu sein, dann mach das. Aber warte, bis du dir sicher bist, bevor du radikale Veränderungen wie Mastektomie und Hysterektomie durchführst oder Testosteron einnimmst.

Pubertät ! Gefühlsschwankung kann vorübergehen !

Ich denke nicht, das es nur eine Phase ist, so lange und so doll wie du das fühlst. Vor allem, weil du sagtest, du willst dich umoperieren lassen willst. Und das es andere schon mit 5 Jahren fühlten, ist ein Indiz dafür, das du kein richtiger Transsexueller bist. (hab auf darauf geachtet, das ich die grammatikalisch, männliche Form benutze:)


xxFinnxxx 
Beitragsersteller
 18.12.2015, 01:38

Das jetzt, nach über 1 Jahr, noch ein Kommentar kommt, habe ich nicht erwartet. :D Nun, ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass das keine Phase ist, das würde keinen Sinn ergeben. Ich bin auch jetzt überall geoutet und nehme seit Februar 2015 auch Hormonblocker, damit meine Pubertät gestoppt wird. Trotzdem danke für deine Antwort, haha.

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verreisterNutzer  06.07.2017, 11:16
@xxFinnxxx

Hey ich wollte nur mal fragen auch wenn das eine Antwort sein sollte ich frage trotzdem! Da ich auch ein transmann bin, wie weit bist du denn jetzt schon? Nimmst du schon testo? Und hast du schon die Mastektumie gemacht oder steht der noch an? Wie alt bist du jetzt eigentlich?  Ich bin leider noch zimmlich am anfang.

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