Kann man zwei unterschiedliche Diagnosen, die nichts miteinander zu tun haben in EINER Therapie behandeln?
Ich hatte schon 3 probatorische Sitzungen, bei denen jetzt 2 Diagnosen gestellt werden konnten, die aber thematisch in zwei völlig unterschiedlichen Schwerpunkten liegen und eigentlich nichts miteinander zu tun haben und auch nicht irgendwie zusammenhängen (nach dem Motto " Weil Diagnose A auch Diagnose B").
Ich würde eigentlich gerne bei dem Psychologen bleiben, bei dem ich jetzt die probatorischen Sitzungen gemacht habe. Er würde sich dann aber nur auf eine der beiden Diagnosen konzentrieren können, weil bei der anderen nicht sein Schwerpunkt liegen würde.
Meine Frage ist jetzt, inwieweit ein anderer Psychologe mit beiden Schwerpunkten mit den beiden Diagnosen gleichzeitig arbeiten könnte, oder ob der sich letztlich auch erst mal nur auf eine Behandlung von einer Diagnose festlegen würde, weil man die Zeit der Therapie braucht, um eine Diagnose ordentlich zu therapieren. Denn in diesem Fall könnte ich ja auch bei meinem jetzigen Psychologen bleiben.
Ich hoffe, die Frage war verständlich und mir kann jemand weiterhelfen.
3 Antworten
Seelisches wird von Psychotherapeuten ganzheitlich behandelt. Es ist anders als in der Medizin. DA kannst du ein gebrochenes Bein haben und zugleich Magengeschwüre. Das Bein wird von Chirurgen/Orthopäden behandelt, die Magengeschwüre vom Internisten.
So geht das aber nicht in der Psychotherapie. Wie gesagt, die Psychotherapie behandelt den ganzen Menschen. Und nicht nur ein Symptom - es sei denn, es handelt sich um eine klar strukturierte Phobie wie Spinnen- oder Schlangenphobie.
In deinem Fall also werden automatisch beide "Diagnosen" behandelt, da sie ja zu deiner Persönlichkeit gehören.
Du kannst also ruhig bei dem Psychotherapeuten bleiben, zu dem du Vertrauen hast.
Was nicht geht -wieder im Gegensatz zur Medizin - ist, dass du das Eine von Psychotherapeut A behandeln lässt und das Andere gleichzeitig von Psychotherapeut B
Ja. Wenn er das Eine behandelt, behandelt er das Andere automatisch mit.
Ohne nähere Information zu den Diagnosen ist es schwierig, dazu etwas zu sagen. Evtl. käme es auf die Reihenfolge an.
Wie sehr gefährdet die Essstörung deine Gesundheit? Evtl. liegt die Ursache dafür doch im Trauma?
Ich selbst habe zuerst Verhaltenstherapie gemacht und dann noch ca. 15 Std. bei einer Trauma-Spezialistin. Das war schon ok. so.
das heißt, du warst bei zwei unterschiedlichen Leuten mit zwei unterschiedlichen Diagnosen?
Die PTBS war immer nur ein Verdacht, trotzdem waren diese Stunden bei der Spezialistin für mich noch nötig, das habe ich einfach gespürt und dann auch vorzeitig beendet, als ich gemerkt habe, dass ich das nötige Rüstzeug habe. Der Erfolg einer jeden Therapie liegt in der Arbeit an sich selbst. Therapeuten leiten nur an.
ich weiß. Aber dann warst du wegen der PTBS noch bei jemand anderem, als bei dem, der die VT gemacht hat?
Ja. VT bei einem Mann, den Rest bei einer Frau. Auch das finde ich wichtig.
Aber jetzt muss es genügen. Alles Gute!
Bleib bei deinem jetzigen Psychologen
Danke! Kannst du das noch etwas näher begründen?
Vielen Dank! Das heißt, er würde beides behandeln, auch wenn er auf einem Gebiet keinen Schwerpunkt hat