Kann man von den Westen in den Osten ziehen? Wie (schlimm) ist der sächsische Akzent in Dresden?

8 Antworten

was für wen wie ´schlimm´ ist, muss jeder selbst für sich entscheiden, nicht andere Leute. Erschreckend, wie ´eng´ manche junge Menschen im Kopf sind, auch was Ost und West betrifft...

Ich komme aus einer Stadt mit dem angeblich reinsten Hochdeutsch - trotzdem fahre ich immer wieder gerne nach Leipzig, dessen Kulturszene lebendiger und interessanter ist als Berlin und natürlich Dresden, eine der schönsten Städte Deutschlands; da kann NRW in keiner Hinsicht mithalten

Fahr hin, quartiere dich für ein paar Tage dort ein; lerne die Stadt, ihre Menschen und auch den Dialekt (nicht ´Akzent´, das ist was anderes!) kennen und schau, ob du die nächsten Jahre damit leben kannst... wenn nicht, bewirb dich woanders.

Deine Frage finde ich ehrlich gesagt schlimm. Wenn ich die zwei Begriffe "Westen" und "Osten" schon höre, werde ich ziemlich missgelaunt. Der "Osten" besteht aus mehreren Bundesländern: zum Beispiel Sachsen, Thüringen, Sachsen- Anhalt, usw.
Unser Dialekt in Sachsen ist vielfältig. Der Leipziger Raum hat eine andere Sprachweise des Sächsischen Dialekts, als der Dresdner Raum. Es gibt sogar Unterschiede zwischen dem Meißner und dem Dresdner Dialekt (aber sehr minimal, eher in den Vokallauten).
Beim Sächsischen Dialekt kommt es auf die Art und Weise des Sprechens an. Und - man kann es kaum glauben- sogar der sächsische Dialekt kann sich schön anhören!!!

Und übrigens können sogar wir Sachsen Hochdeutsch sprechen.
Jedes Bundesland hat seinen eigenen Dialekt, denke mal über deinen nach.

Die Leute, die ich kenne (mich eingeschlossen), reagieren sehr empfindlich auf die Begriffe Ost und West. Ich bin mir sicher, dass du dir damit keine Freunde machen wirst.


PicaPica  19.08.2018, 01:16

Meine Erfahrung, vor allem kurz nach der Wende, wenn die Leute Sächsisch hörten, zuckten sie zuerst zusammen und dann haben sie durch die Bank weg gelächelt, LG.

Habe selbst an der TU Dresden studiert und kann dir versichern, dass der sächsische Dialekt unter den Studenten nicht sehr stark verbreitet ist. Sie kommen aus ganz Deutschland und von außerhalb. Auch die Bevölkerung von Dresden selbst besteht aus vielen Zugezogenen. Im Umland wird viel mehr gesächselt.

Dresden ist als Studienort immer noch günstig, die Uni bietet gute Bedingungen und das Studentenleben ist klasse.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich musste nach der Wende kurzzeitig in NRW wohnen. Wenn ich Dir aufzähle, was ich als Sachse an Empfindungen über viele Westfalen, Ostwestfalen, Lipperland-Deppen, Bielefelder Nichtexistenzen, Ruhrpott- Eierköppe usw. hatte, dann werden Dir bestimmte sprachliche Eigenarten kaum noch aufstoßen.

Der Dresdner Sachsendialekt ist auf jeden Fall angenehmer als der Leipziger oder manche Erzgebirgsche Schluchtenmundart.


Man gewöhnt sich dran.

Am Anfang nervt es manchmal etwas, mit der Zeit lernt man den Charme schätzen.

Die Sachsen sind sehr "gemütlich". Das ist recht angenehm, vor allem, wenn man aus dem hektischen Nordrhein-Westfalen kommt.

Und Dresden ist einfach schön.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung