Kann man sich ein fotografisches Gedächtnis aneignen?

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das glaube ich eher nicht. ich denke, ein fotografisches gedächtnis kommt dadurch zustande, dass bei der person sehr früh in der kindheit (erstes lebensjahr) die wahrnehmung nicht die übliche einschränkung erfährt. säuglinge nehmen (soweit es ihre wahrnehmungsorgane zulassen) alle reize ihrer umgebung auf und speichern sie im gedächtnis. z.b. funktionieren konditionierungs-experimente mit säuglingen nicht, wenn man etwas so unwesentliches wie die farbe der wolldecke, auf die die kinder während des experiments liegen, ändert. auch haben säuglinge die fähigkeit, in fremden sprachen töne etc. zu erkennen, die erwachsene, die diese sprache lernen, nicht erkennen und hören können. innerhalb des ersten lebensjahres konzentriert sich die wahrnehmung immer mehr auf die dinge, die in der umwelt des säuglings wichtig sind, und man verliert nach und nach die fähigkeit, die umwelt in diesem absolut irren umfang wahrzunehmen und zu erinnern. ich denke, dass bei manchen menschen, die eben ein fotografisches gedächtnis haben, diese einschränkung in einzelnen wahrnehmungsbereichen (z.b. beim sehen) nicht passiert ist, und das personen, die diese fähigkeit verloren haben, sie nicht wiedererlangen können. sonst gäbe es sehr viele menschen mit fotografischem gedächtnis.


Blindipop  27.12.2017, 15:54

Erforscht ist, daß viele visuelle Reise beim Baby das Gehirn differenzieren. Reizarme Umgebung, die früheren Säuglingsheime, erzeugen viele sog. Sonderschüler. Darüber habe ich mal ein Buch gelesen.

Ob das mit dem "fotografischen" Gedächtnis zu tun hat: Ich glaube, das ist wieder etwas anderes und hat mit der Motivationsstruktur zu tun, ist eine spätere Entwicklung.

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Schokolinda  28.12.2017, 12:16
@Blindipop

visuelle reize differenzieren nicht das Gehirn -sonst hätten blind geborene menschen ein undifferenziertes, nicht ausgebildetes Gehirn. visuelle reize sind eine Möglichkeit, die Umwelt wahrzunehmen. und Wahrnehmung oder Stimulation ist ein Faktor, der zur Ausformung des gehirns beiträgt. daneben gibt es andere Prozesse z.b. Reifung.

reizarme Umgebung mag schlecht für die Entwicklung sein; Reizüberflutung ist es auch.

Motivation hat mit fotografischem Gedächtnis gar nichts zu tun. mit Motivation kann man sein Gedächtnis verbessern. man wird aber niemals die grenze überschreiten, die ein gutes Gedächtnis von einem aussergewöhnlichem, fotografischem Gedächtnis trennt.

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Ich denke, du kannst durch regelmäßiges Training dein Gedächtnis so trainieren, dass du dir Dinge länger/besser merken kannst, aber sich ein wirklich Fotografisches Gedächtnis anzutrainieren ist - soweit ich weiß - unmöglich.

Das geht natürlich. Du kannst z.B.Gegenstände gleichsetzen mit Zahlen. Manche stellen sich statt Zahlen ein Zimmer mit vielen, kleinen Einrichtungsgegenständen vor. Z.B. 1= Tür ; 2= Lampe usw. Je weiter du das ausbaust, desto fotografischer wird dann auch dein Gedächntnis ( z.B. bestimmte Tiere = bestimmte Zahlen, bestimmte Farben= bestimmte Zahlen etc. )

Wenn für dich keine Zahlen mehr existieren, sondern nur noch Gegenstände, dann hast du ein fotografisches Gedächntnis. Das ist weniger ein " Phantom " oder " Talent" als pures Gedächntnistraining. Und das kann jeder lernen.

Trainieren kann man das, ja... aber so gut wie ein autist könntest du z.B. niemals werden.... da gibts ja so ein typ der muss sich eine standt in der vogelperspektive nur 5 min. anschaun und kann sie von seinem gedächnis aus perfekt malen....

ich hab im fernseher gehört das dieser mann i-eine überfunktion eines gehirnstückes hat.... die wir "normale "menschen nicht haben,,

Lg nanniColoric


Blindipop  27.12.2017, 16:04

Es gibt den Schimpansen Ayumo in einer Forschungsstation bei Tokio, der ist kein Autist, kann aber blitzschnell Lichtpunkte antippen, die vorher aufgeleuchtet haben, an der richtigen Stelle und in der richtigen Reigenfolge. War mehrmals im TV. Ein Mensch ist dazu nicht in der Lage.

Diese einmalige Gedächtnisleistung scheint mir alle Theorien auszuhebeln.

Wir wissen es einfach nicht.

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Schokolinda  28.12.2017, 12:20
@Blindipop

der Denkfehler dabei ist, den menschen als Goldstandard anzulegen. ein affe ist nun mal kein mensch und daher er darf andere dinge können und muss nicht einfach nur "schlechtere"  Leistung als ein mensch bringen. es wundert sich ja auch keiner, wieso tauben das Magnetfeld der erde wahrnehmen können und der mensch nicht. dafür ist sie eben eine taube. und ein Schimpanse hat eine größere merkspanne als ein mensch. punkt.

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Man kann natürlich sein Gedächtnis verbessern mittels Training sowie durch Eselsbrücken, doch gewinnt man so noch nicht ein fotographisches Gedächtnis. Man hat es, seis durch eine spezielle Erkrankung, seis genetisch bedingt, oder man hat es eben nicht.