Kann man sich Asbest über die Waschmaschine holen?

4 Antworten

Lohnt es sich, noch glücklich zu sein? Sollte ich meine gesamte Kleidung wegwerfen? Jetzt habe ich sie ohnehin 7 Monate weitergegangen.

OMG! Was Du da schreibst, ist völlig irrational. Ich habe daher einmal Deine älteren Beiträge hier auf GF gelesen. Du scheinst ein pathologischer Phobiker zu sein und solltest dir professionelle Hilfe holen, damit sich deine Lebensqualität verbessert.

Bestandsaufnahme

Deine Sorge ist schon berechtigt, weil eben auch die Ehefrauen und Familienmitglieder, die die Kleidung von Asbestarbeitern gewaschen haben, asbestassoziierte Krankheiten, wie die Asbeststaublunge (Asbestose) und Lungen-, Kehlkopf oder gar Rippenfellkrebs (Mesotheliom) bekommen haben.

Der Großteil der Asbestfasern wird im Abfluss gelandet sein, aber es ist natürlich möglich, dass einzelne Fasern an der Kleidung haften geblieben sind. Auch wird der Staub natürlich durch die Kleidung und Luftbewegung beim Gehen, ausziehen und ausschütteln vor dem Waschen verschleppt sein.

Prinzipiell ist das möglich, weil nicht immer alle Fasern aus der Kleidung gewaschen werden und sich einige Fasern stark in der Kleidung festhängen. Feuerwehrkleidung muss zum Beispiel in einer Spezialwäscherei mit einem Spezialverfahren gewaschen werden und lässt sich besser als normale Baumwolle waschen (CRB Analyse-Service GmbH, 15.02.2019).

Sorgen würde mich der Staub, der sich jetzt noch an anderen Stellen befindet. Dennoch muss man sagen, dass Asbeststaub auch wie Staub verhält und sich mit der Zeit durch Putzen verdünnen wird. Im Gegensatz zu biologischen Gefahren, vermehren sich chemische Gefahren nicht.

Was tun?

Dennoch würde ich Dir an Deiner Stelle raten, Dich auf alle Fälle an die Klinikleitung, Dein zuständiges Gewerbeaufsichtsamt und/oder an einen Schadstoffgutachter zu wenden. Vor allem die letzten beiden Instanzen werden Dir eine genaue Einschätzung zu Deinem Gefährdungspotenzial geben können, ggf. auch einen Maßnahmenplan erarbeiten und somit deine Sorgen lindern oder gar nehmen können.

Wenn Du sicher weißt, dass es Asbest war, würde ich das Gewerbeamt auf alle Fälle informieren, denn Asbestarbeiten müssen spätestens sieben Tage vor Arbeitsbeginn angezeigt werden, auch wenn man die Entsorgung als Privatmann machen will.

Ein Schadstoffgutachter kann zudem eine Raumluftmessung durchführen, um die Staubkonzentration in der Luft zu messen, was Dir Erleichterung für deine Sorge geben könnte. Auch könnte dann eine Feinreinigung gemacht werden. Da das während eines Klinikaufenthalts passiert ist, bist Du was die Kostenübernahme betrifft vermutlich fein raus.

Vorläufige Risikoeinschätzung

Die nachfolgende Risikoeinschätzung ist von einem interessierten Laien und keinem Experten.

Der Großteil des Asbests wird vom Körper ausgeschieden, die lungengängigen Fasern, die es bis zu den kritischen Geweben geschafft haben und nicht ausgeschieden wurden, bleiben aber.

Dennoch wird die Staubmenge, den du abgekommen hast, wird auf Deine Lebzeitgerechnet, vergleichsweise gering sein und Arbeiter, die entsprechende Krankheiten bekommen haben, haben das Zeug praktisch wie die tägliche Luft geatmet.

Chrysotil- bzw. Weißasbest, der zu 95 % in Deutschland verbaute Asbest, wird schneller als Amphibol- wie Braun- und Blauasbest ausgeschieden, obwohl deutlich größere Mengen von Weißasbest verarbeitet wurden (Eur Respir J. 2017). Die Ausscheidung kann sogar soweit fortgeschritten sein, dass Asbest im Lungengewebe nicht mehr nachweisbar ist (SR, Asbest: die tödliche Faser, 18.09.2023; Lungenärzte im Netz, 30.12.2019). Das heißt aber nicht, dass deswegen kein Schaden verursacht werden wird.

Das Kind ist zwar bereits in den Brunnen gefallen, aber verglichen mit den Mengen, die Berufskranke abbekommen und wie viele asbestbezogene Krankheiten (ein paar 1000) bekommen, wirst Du mit deiner abgekommenen Menge vermutlich keine solchen Krankheiten bekommen. Eher bringt Dich der Panikstress um.

Woher ich das weiß:Recherche

Wieviel Asbeststaub hast du eingeatmet? Du weißt, wie Asbest riecht? Wie lange hast du das Asbest gerochen?

Ich habe vor 50 Jahren bei der Bearbeitung eines Schuppendaches aus Welleternit-platten wenige Platten mit der Flex bearbeitet und dabei den interessanten Geruch des Asbest in der Nase gehabt. Ich wusste damals nicht, dass Asbest gefährlich ist, und mein Asbest wusste es auch nicht. So ist absolut nichts passiert.

Ich glaube, Hypochondrie ist gefährlicher als Asbest!

Übrigens: die Waschmaschine hat einen Auslauf, da wird jeder Dreck, der aus der Wäsche herausgewaschen wird, mit viel Wasser in den Kanal gespült. Da wird nichts auf den nächsten Maschineninhalt übertragen!

Weißt du, warum das Gerät Waschmaschine heißt?


LashanBeyond 
Beitragsersteller
 19.10.2024, 13:34

Man liest immer Mal von kontaminierten Wäschereien durch Asbestbekleidung.

Asbest ist Prinzipiell überall vertreten. Hier ein Ausschnitt von Wikipedia : Ein Wert von weniger als 500 Fasern pro Kubikmeter Luft gilt als ungefährlich. Tatsächlich liegt die sogenannte Hintergrundbelastung, also die Anzahl der üblicherweise in der Luft herumfliegenden Asbestpartikel, bei rund 100 Fasern / m 3.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung