Kann man seinem Hausarzt sagen, dass man keine Psychotherapie momentan beginnen möchte?
Mein Hausarzt hat mir mit einer Überweisung zu einer Psychotherapie geraten und ich soll ihm bei Gelegenheit erzählen, wie es mir damit geht. Ich habe eine Zwangserkrankung.
Aber ich hatte schon sehr oft vorher Therapien, die nix brachten und jetzt hatte ich schon viele Absagen von Therapeutinnen, als ich dort nach einem Platz nachfragte. Bei dem Psychiater wo ich jetzt war, habe ich mich nicht gut aufgehoben gefühlt.
Wenn ich in mein inneres höre, bin ich nicht bereit für eine erneute Psychotherapie.
Und wenn man von vornherein für sich keinen Sinn sieht, wie soll das dann in der Therapie vernünftig ablaufen? Ich muss bestimmt auch viel schmerzliches aus meiner Vergangenheit erzählen.
6 Antworten
Ja, das geht. Manchmal muss der Leidensdruck erst größer werden oder es muss einem besser gehen, dass man bereit dazu ist. Sie entscheiden selbst, ob und wie schnell Sie was tun. Es ist schließlich Ihr Leben und eben Ihr Tempo. Das wird/muss jeder respektieren.
Ich hoffe dennoch, Sie können sich bald dazu überwinden und die Therapie als Chance sehen, denn neue Anregungen führen zu neuen Gedanken und vielleicht zu neuen Schaltkreisen im Gehirn. Erzählen Sie halt nichts und fragen Sie einfach nur nach neuesten wiss. Erkenntnissen, Techniken, Literaturvorschlägen, Lehrbuchbeispielen, Erfahrungswerten oder sonstigem aus Sicht des Therapeuten nützlichen Input. Erstellen Sie eine Fragenliste und gestalten Sie ihre Therapie selbst. Testen Sie einfach den Therapeuten, trauen Sie sich und schauen Sie was passiert. Gute Besserung!
Du musst gar nichts erzählen. Nur was Du willst. Vielleicht klappt's mit einem anderen Therapeuten viel besser. An Deiner Stelle würde ich es versuchen.
Deshalb musst Du ja suchen. Und irgendwann ist es dann so weit. Meistens merkst Du das schon beim Erstgespräch.
Dann bräuchte ich erst mal ein paar Gespräche. Das stimmt.
Leider ist es nicht immer einfach den/die passenden Therapeuten/Therapeutin zu finden. Das frustriert natürlich umso mehr, aber wenn es dann passt ist es der beste Weg auch diese Frustration aufzuarbeiten.
Es gibt natürlich auch weitere Möglichkeiten psychologischer Betreuung wie zum Beispiel eine Tagesklinik. Auch im Bereich Sozialarbeit gibt es manchmal Stellen, an die man sich wenden kann um sich vorbereitend aufzulockern, wenn man sich noch nicht wieder bereit fühlt. Diese sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn Sozialarbeiter lernen wenig Psychologie in ihrem Studium und können somit auch falsche Ratschläge geben.
Tagesklinik ist mir zu psychiatrisch, obwohl die natürlich nicht geschlossen ist. Aber ich habe ein sehr schlechtes Gefühl. Durch meine Probleme bin ich längst nicht crazy, mit mir kann man noch normal reden. Das wäre quasi die ambulante Klapse.
Das ist nachvollziehbar. Ich würde empfehlen, wenn der Mut für die Psychotherapie eben noch nicht wieder da ist, denn Arzt nach weiteren Alternativen zu fragen und wie bereits genannt, Beratungsstellen der sozialen Arbeit aufzusuchen. Viel Erfolg!
Ich möchte aber nicht, dass der Soziale Dienst zu mir nach Hause kommt.
Ich fühle mich dann irgendwie unmündig und beobachtet in meinem intimen Umfeld und das ist halt meine Wohnung.
Das kannst du ihm sagen. Wenn man nicht will macht ein Therapie auch keinen Sinn.
Ja, ich schließe es nicht für alle Zeiten aus, aber momentan sehe ich mich nicht in der Lage dazu. Vor allem habe ich nicht viel zu erzählen.
Hört sich blöd an, dann geht es dir noch nicht schlecht genug.
Das Problem kommt hauptsächlich wenn ich am arbeiten bin mit anderen Menschen, aber gerade bin ich leider arbeitslos.
Dann nutze die Zeit oder willst du eine neue Arbeit gleich wieder verlieren ?
Daheim grübel ich halt und ich weiß nicht was ich groß noch so erzählen soll, jeder Tag ist gleich.
Ja diese innere Blockade musst du überwinden, das ist nicht einfach.
Du sagst es, aber abgeneigt bin ich auch nicht ganz von Psychotanten. Nur wenn man denen gleich offen sagt, hey ich bin arbeitslos, fühle ich mich diskriminiert. Die verhalten sich dann so komisch, meine ich zumindest halt.
Das ist so dämlich, da fällt mir nichts mehr dazu ein. Machs gut.
meine ich zumindest halt. Eben.Und das wäre der erste Schritt der Therapie, das was man meint, auch zu erfragen. "ich fühle mich von Ihnen nicht ernstgenommen, diskriminiert-,, etc..etc...etc... stimmt das?"
Kann man sagen. Aber in deinem eigenen Interesse solltest du es dennoch versuchen. Ich war auch bei verschiedenen Therapeuten. Und nur einer davon war wirklich gut. Der hatte mir sehr geholfen. Und ich zehre heute noch davon.
Ich muss halt wirklich jetzt mal ne richtig verständnisvolle Therapeutin finden, was nicht immer so einfach ist.