Kann man mit einer Heizung auch kühlen?
Kann man mit einer Heizung auch kühlen? Also mit kaltem Wasser in der Heizung
7 Antworten
Leider sind die gängigen Heizkörper nicht so konstruiert, dass sie Wärme aus den Räumen in größerem Umfang aufnehmen und and das Wasser im Inneren weiter geben. Pumpt man Wasser mit vielleicht 5 °C durch die Heizungsrohre fühlen sich dann die Heizkörper kühl an, aber die Wärme bleibt trotzdem im Raum.
Bei Fußboden- oder Wandflächenheizungen könnte sich jedoch schon ein spürbarer, kühlender Effekt ergeben. Während das kühle Wasser in den Rohren unter oder in den großen Flächen fließt, würde es sich der Umgebungstemperatur angleichen und schließlich wärmer zur Heizzentrale zurück fließen. Im Zusammenhang mit einem Wärmetauscher einer Erdwärmepumpe, oder Grundwasserwärmepumpe könnte das Wasser dann wieder abgekühlt und erneut in Böden und Wände geschickt werden.
In Verbindung mit einer Luftwärmepumpe oder einer normalen Öl-/Gas-/Holzheizungsanlage wird das nicht möglich sein, da an heißen Tagen die Umgebungswärme einfach zu hoch ist, um daraus einen kühlenden Effekt zu produzieren.
Mit konventionellen Heizkörpern funktioniert das nicht. Was muss man wissen? Ein Heizkörper funktioniert nur an einem Fenster. Die kalte Luft strömt durch die Heizkörper nach unten, weil sie schwerer ist als warme Luft und steigt nach der Erwärmung nach oben... Folglich werden Räume von unten nach oben beheizt. Mit Kühlung per Heizung wird also kaum etwas gehen. Drehe deine Heizung ab und beobachte, was passiert. Richtig, sie heizt nicht ... Und genau so wenig wird sie kühlen.
Theoretisch geht Das. Problem ist wenn der Heizkreis die Wärme der Raumluft aufgenommen hat, wie wird er die Wärmeenergie wieder los. Irgendwie müsstest du den Wärmeträger (Wasser in den Heizleitungen) wieder runter kühlen.
Praktisch wäre das außerdem reines Geld verbrennen. Die Anlage wird nicht effektiv arbeiten. Da ist jede Klimaanlage um Welten preiswerter.
Das wäre dann aber eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion und keine klassische Heizung.
Gehen tut Vieles. Die Frage ist ob es Sinn macht. Die Übergabe der Wärmeenergie von der Luft an den Heizkreislauf ist schon höchst ineffizient.
Ineffizient, vielleicht. Aber besser als gar nichts. Wenn das Grundwasser im Sommer etwa 12 - 15 Grad wäre, und die Zimmertemperatur 25 Grad, könnte man schon ein wenig kühlen. Bei Wärmepumpenheizung ist der Temperaturunterschied zwischen Heizwasser und Zimmertemperatur auch nur 10 - 20 Grad.
Klar ist aber eben genauso sinnvoll wie ein Teelichtofen oder sich Kühlakkus ins Bett zu legen. Wobei letzteres sogar funktioniert.
Da müßtest du zwei Dinge regeln:
- Du müßtest die Umwälzpumpe anschalten, obwohl die Heizung ausgeschaltet ist.
- Du müßtest die Thermostatventile an den Heizkörpern zwingen auf zu machen, obwohl es im Zimmer schon recht warm ist. Thermostatventile regeln die Themperatur durch "AUF" wenn das Zimmer zu kalt ist. Du bräuchtest welche, die AUF-machen, wenn es warm ist.
Beides geht sicherlich technisch, ist aber eine Umrüstung der Heizung.
Dann bekommst du aber nur das Wasser in die Heizkörper in der Temperatur wie es nun mal im System ist. Damit du wirklich einen spürbaren Kühleffekt bekommst, mußt du da irgendwo noch einen "Kühler" also quasi einen "Kühlschrank" anbringen, der das Wasser runterkühlt. Dort wo der steht, wird es sehr warm, das heißt, du müßtest noch die Wärme dort nach draußen abführen.
Dieses ganze Konstrukt gibt es unabhängig von der Heizung bereits und heißt Klimagerät (Splitgerät).
Ja, auch kaltes Wasser hat eine Kühleffekt.
Mit Grundwasser sollte das gehen. Da braucht man dann keine Klimaanlage, sondern nur einen Wärmetauscher.