Kann man Globalisierung aufhalten und wenn ja mit welchen konsequenzen?

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Ja, im Handel durch Zölle, Ex- und Importverbote etc. Folge: wir müssten uns wieder mehr einschränken, keine Tomaten im Winter, keine Autos in Deutschland (tja, die Bodenschätze in Deutschland sind begrenzt), die Schweiz zurück zu Kühen und weg vom ausländischen Geld ... Käme wohl über kurz oder lang zu großen Konflikten.

Globalisierung heißt aber auch Wissensaustausch. Und wenn der wegfallen würde, wär's echt schade. Es müsste unheimlich viel Energie in Forschung gesteckt werden, wenn jedes Land selbst forscht und seine Ergebnisse nicht mit anderen Instituten in der großen weiten Welt austauschen könnte. Würde uns ganz schön ausbremsen.

Die Frage ist also: wollen wir das? Oder nur in bestimmten Maßen?


joeluc  20.11.2011, 17:59

Mehr einschrämken? Das ist doch harmlos ausgedrückt: wir würden in das Mittelalter der Raubritter zurückgebombt. Deren Burgen kann man heute noch zum Teil (zB am Rhein) sehen.

Denn eines muß klar sein: ohne Globalisierung keine Arbeitsteilung und kein Wohlstand. Es sind nur die Gutmenschen, welche faschistoide Macht über andere ausüben wollen, weil sie selbst zwar Angst haben, aber von Gier nach Macht getrieben sind.

Findet solche Menschen hier irgendjemand gut?

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eins1zwo2  19.11.2011, 20:02

Man müsste also sehr starke politische Sanktionen und Regulierungen schaffen. Denn es gibt viele (teilweise sehr mächtige) Interessengruppen, die Vorteile aus der Globalisierung ziehen, z.B. viele deutsche Konzerne.

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Es ist für mich nicht vorstellbar, dass es in einer Welt, wo das Kapital herrscht, die Globalisierung irgend wie zu stoppen - ja nicht einmal zu "bremsen" sein könnte.. Bei der gegenwärtigen Kapital-und Wirtschaftsverpflechtung gibt es keine "Kräfte", die dagegen etwas tun können oder könnten. Die gegenseitigen Abhängigkeiten in diesem Geflecht lassen es einfach nicht zu, dass hier vielleicht irgend ein Gro0unternehmen, eine Branche oder ein Staat "ausbrechen" könnte. Geschehe so etwas tatsächlich, würde das vermutlich zu Kettenreaktionen führen, deren Ausmaße absolut unberechenbar sind. Jüngstes beispiel Libyen! Noch bevor dieser Staat "umkippte", waren die Karten vom internationalen Establishments bereits so "gemischt", dass sofort nach dem Machtwechsel "fröhlich" weiter gespielt werden konnte. Wäre der Zugriff auf die die Ölvorkommen auch nur kurzfristig verwehrt gewesen, hätte das vermutlich ein Chaos auf dem int. Ölmarkt ausgelöst. Man denke nur daran, wer sich noch vor nicht all zu langer Zeit alles" gut Freund " des Bösewichts G. nannte, ihn hofierte und mit Kriegswaffen versorgte. Eine Weltrevolution, wie sie Karl Marx für denkbar hielt, ist und bleibt Illusion. Wir werden uns gedulden müssen, bis sich das kapital oder der Kapitalismus selbst "aufgefressen" haben. Das kann aber noch dauern - und dann .........und dann geht alles wieder von vorn los! So steht es geschrieben ! Wo? Im Herzen der unersättlich, gierigen und primitiven menschheit selbst. Amen.

Die Frage bewegt ja Viele. Die unten aufgeführten Antworten geben auch schon viel Information und Gedanken dazu. Nein, die Globalisierung lässt sich nicht aufhalten, weil sie ein Prozess ist, der die Menschheit weiterentwickelt. Globale Vernetzung, Informationsaustausch, Austausch von Produkten und Dienstleistungen und Wissen schafft Vorteile für alle Gesellschaften. Aber es gibt natürlich auch Nachteile der Globalisierung: Klimawandel, Rohstoffknappheit, Umweltverschmutzung, Seuchen, die sich schneller über den Globus ausbreiten. Hält man die Globalisierung auf, Drohen Kriege, wirtschaftlicher Rückschritt. Wer sollte die Globalisierung aufhalten? Ernsthaft hat kaum ein Staat ein Interesse daran.

Die wäre nur aufzuhalten, wenn alle Welt pltötzlich wieder in Isolationismus und Austerismus verfallen würde, Zollschranken und Handelshemmnisse aufbauen würde etc. Ergebnis wären politische Spannungen ,ja bis hin zu Kriegsgefahr.

Ganz abgesehen ist ja der eine Hauptnutzen der Globalisierung niedrige Preise, da die Unternehmen frei in der Wahl ihrer Produktionsstandorte sind.
Deshalb ist andererseits auch die Zahl der Schwellenländer sprunghaft angestiegen. Was uns als "Billiglöhne" vorkommt, sind in den Ländern, wo die Arbeitsplätze entstehen, begehrte Jobs und bringen die Länder voran.

Die Globalisierung wird sich mit der zu erwartenden ( bzw. bereits stattfindenden ) Ölpreisexplosion ( Peak Oil ) von alleine abbremsen, da damit die Kosten aller mit dem Produktionsprozess verbundenen notwendigen Tranporte bis hin zum Transport in die Abnehmerländer massiv steigen werden.


peppi1234 
Beitragsersteller
 19.11.2011, 19:55

zunächst danke ich ihnen mal für ihrer schnelle antwort, aber was ist isolationismus und austerismus und Handelshemmnisse

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matzo62  19.11.2011, 20:05
@peppi1234

eben Zollpflicht auf Importe, "konstruierte" Bestimmungen ( z:B. eigene DIN-Normen ) über das was auf dem heimischen Markt verkauft werden darf ( deren eigentlicher Zweck der Schutz der heimischen Industrie gegen ausländische Konkurrentz ist ) u.ä.

Insteressant ist zum Thema "Globalisierung" vor allem die Einführung der Container im Seehandelsverkehr.

Das begann mit dem Vietnamkrieg in den 60ern . Die US-Armee "entdeckte" die Container als ideales Transportbehältnis für den Nachschub für die Vietnamtruppen.

Die (privaten) Reedereien, die die Transporte erledigten, hatten fast nie Rückfracht bei der Rückfahrt nach USA und besserten ihre Gewinne damit auf, dass sie - mal vereinfacht gesprochen - in Hongkong, Taiwan und Japan "vorbeifuhren", um zu gucken, was man von da "mitnehmen" könnte, was sich in den USA gewinnbringend verkaufen liesse.

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Mal abgesehen davon, daß ich das "sche!sse finde", hier seine Aufgaben nachzufragen:

Was bedeutet "Globalisierung" denn überhaupt?

Das ist einer dieser alles zusammenfassenden Begriffe, die ganz verschiedene Entwicklungen und Aspekte unter einen Hut bringen.

...wenn du punkten willst machst du eine Doktorarbeit daraus. Denke mal genau nach und beleuchte das Thema unter allen Gesichtspunkten, angefangen mit "was genau bedeutet Globalisierung" bis hin zu "welche Aspekte der menschlichen Natur (zB Profitgier ("Handel"), Neugier) unterstützen die Globalisierung" und "was zeigt uns die Menschheitsgeschichte bisher".

Dann kommt man glaub ich auf ne ganz gute Lösung:

Globalisierung läßt sich auf Dauer nicht stoppen, genauso wenig wie die Durchmischung der Rassen, Korruption und persönliche Vorteilnahme, Dummheit oder "das Böse" auf dieser Welt.

Am Ende, falls uns der Sprit nicht vorher ausgeht, wird die Globalisierung dazu beitragen, daß diese Welt eine friedlichere wird, weil das gegenseitige Verständnis wächst und Vorurteile sich nicht halten können oder zumindest stark relativiert werden.

One World -

One Future.

HTH!