Kann man eine Festplatte, auf der Linux installiert ist, beliebig in einen anderen Computer einbauen?

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ja kann man. Ob an sie auch anschließen kann, ist eine andere Frage.

IDE-Festplatten haben andere Stecker für das Daten-Interface und für die Stromversorgung als neue SATA-Festplatten. Es gibt auch SCSI-Festplatten, die auch nicht so einfach benutzt werden können.

Jeder der genannten Platten-Typen benötigt andere Hardware und andere Treiber.
Das sind dann aber Treiber, die zum Kernel gehören und nicht installiert werden müssen.

Etwas anderes sind die Filesysteme, mit Microsoft-Worten, die Formatierung.

Wenn Computer B mit Windows läuft, muss die Platte (besser die Partitionen) mit einem Microsoft-Format versehen werden (die braten immer eine Extrawurst).

Wenn man in B die Platte über IDE oder SATA verbinden kann, bleibt immer noch die Architektur der Boards. Eine Linux-Platte, auf der ein 64-Bit-Linux installiert ist, wird in einem 32-Bit-PC zwar lesbar sein, nicht aber das installierte Betriebssystem booten können. Unterschiede zwischen PC und Raspberry sind noch gravierender.

Bei anderen Komponenten dürfte der Kernel so intelligent sein, um die benötigten Module (das sind die Dinger, die Microsoft Treiber nennt) selbst auszuwählen.

Nur bei Hardware, die in B verbaut ist und für die z.B. Firmware vom Hersteller notwendig ist, wird es nicht sofort funktionieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – openSuSE seit 1995

Reine Datenplatte: kein Problem (wie auch bei Windows), vorausgesetzt, die Dateisystemtreiber sind vorhanden bzw. werden installiert.

Systemplatte: Das dürfte distributionsabhängig sein. Heute scheinen zeitgenössische Heimanwender-Distributionen ähnlich gut im Erkennen geänderter (insbesondere ausgebauter) Hardware, Verwenden von Universaltreibern und Nachladen von aktuellen spezifischen Treibern zu sein wie Windows seit 7. Bei heutigen Festplattengrößen kommt es auf ein paar Dutzend Treiber mehr oder weniger auf der Festplatte wirklich nicht mehr an.

Bei Distributionen, die speziell für Server, für alte Hardware und andere Spezialanwendungen konzipiert sind, hätte ich da meine Zweifel.

Das habe ich ca 10x durchgeführt. Alles lief hervorragend, auch bei völlig unterschiedlicher Hardware. Linux kann das. In meiner Schublade habe ich immer eine HD mit einer Mint Installation in Reserve.

Da in Linux generische Treiber verwendet werden, die meist schon im Kernel vorhanden sind, wird es wohl keine Schwierigkeiten geben.

Problematisch könnte es sein, wenn eine andere Grafikkarte im anderen Rechner verbaut ist, aber dann startet der Rechner eben im Text Modus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Beschäftigung hiermit seit etlichen Jahren

Treiberprobleme gibt es nicht.
Die Platte wird überall funktionieren.
Ob man ein Betriebssytem darauf direkt weiternutzen kann ist natürlich um so unwahrscheinlicher, je unterschiedlicher die Systeme aufgebaut sind.
Dann formatiert man eben und installiert das OS neu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe selber lange im PC gearbeitet