kann man das leben auch ohne freunde oder nur eine handvoll freunden gut überstehen, ohne für krank oder minderwertig gehalten zu werden?

15 Antworten

Hallo Johann Friedrich,

was studierst Du denn?

Und ja, natürlich ist es wichtig, Menschen besuchen zu können oder von ihnen besucht zu werden, die Dir gut tun - oder denen Du Gutes tun kannst ==> einfach sich miteinander wohl fühlen und auch mal tiefer gehende Gespräche zu führen als lediglich Small Talk. Ob man dicke Freunde wird... zeigt doch dann die Zukunft.

Viele gute Kontakte fangen an, indem man gemeinsam etwas unternimmt, sich beim Sport oder im Studium kennenlernt. Ob Du jemandem etwas Gutes bieten kannst, ist ohne ein näheres Kennenlernen nicht feststellbar. Es wird Menschen geben, die lediglich Dir etwas Gutes bieten können (du kannst von ihnen lernen...) oder denen nur Du ihnen etwas Gutes bieten kannst. Dann ist das eben so. Und dann gibt es auch Menschen, wo Geben und Nehmen auf beiden Seiten vorhanden ist. Ich empfehle, dass Du Menschen einfach ungezwungen kennenlernst und Deine Zweifel und Vorbehalte zuhause lässt. Dazu kannst Du Dich entscheiden!

Ich empfehle Dir: Wenn Du ein nettes Gespräch mit X führst, dann frage doch mal sowas wie: "ich hätte Interesse, dass Gespräch fortzusetzen. Geht es Dir auch so? Dann lass uns doch mal überlegen, wann und wo das uns beiden möglich ist."

Ich denke, Du solltest Dein Handeln verstärken und nicht ständig in der Theorie "was spricht dafür - was spricht dagegen" bleiben, denn wenn Du nicht oder zu wenig handelst, droht Dir Isolation und aus den negativen Erfahrungen des Alleineseins wachsen Befürchtungen, die sich zu einer sozialen Phobie entwickeln können.

Regel: Wenn wir uns nur um uns selbst drehen, drohen wir krank zu werden.

Deswegen gehe mit offenen Augen für die Probleme Deiner Mitmenschen und einer helfenden Hand durch den Tag.

Einsamkeit ist in Jungen Jahren leider kein so seltenes Problem wie man glaubt. Und ja, Einsamkeit kann krank machen und nagt am Selbstwertgefühl- das sieht man bei dir auch schon. Es ist auch schwierig in einer Gesellschaft Fuß zu fassen, wenn man beruflich gar nicht eingespannt ist.

Wa sich dir raten kann, ist versuch über irgendwelche anderen Wege Fuß zu fassen. z.Bsp könntest du irgendwo anfangen, ehrenamtlich was zu machen, da lernt man schnell Leute kennen. Du könntest zur Feuerwehr gehen oder zu einer Hilfsorganisation, du könntest aber auch irgendetwas in eine ganz andere Richtung machen, möglichkeiten gibt es heute viele.

So würdest du zum Einen dein Soziales Netzwerk aufbauen, aber auch erleben, was du kannst und wer du bist- vielleicht entwickelt sich daraus auch die Möglichkeit irgendwo eine Lehre zu machen.

Es wird in deinem Text auch deutlich dass du dir eine Partnerschaft wünscht. Auch das ist gut nachvollziehbar. Aber bitte mach dir da nicht so viel Druck. Wenn du wieder unter Leute gehst, wirst du automatisch aufgeschlossener und dann wird sich auch dort etwas ergeben.

Egal, wie lang eine Reise ist, sie beginnt mit dem ersten Schritt

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium

Es ging mir ähnlich wie du - bis vor kurzem hatte ich noch immerhin zwei mehr oder weniger gute Freunde, aber die eine ist stark Borderline gestört und zeigt Anzeichen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung und der andere hatte im vollrausch eine Art Outing und hat mir gedroht er würde sich umbringen wenn ich ihn alleine lassen würde. Auch ziemlich viel anderes psychotisches Zeug. Über kurz oder lang habe ich mich von beiden Menschen gelöst und damit auch zwei Freundeskreise verloren da man mich nun in beiden als den Buhmann ansieht. Wobei ich mit den Rest der Leute auch eher am Rand etwas zu tun hatte.

Dennoch geht es mir nicht schlecht, ich lebe alleine, habe eine Bekannte welche ich noch nicht all zu lange kenne mit der ich seit jetzt fast drei Monaten zum Sport gehe, wobei sie nur noch ab und an mal mitkommt und ich ca. jeden zweiten Tag los ziehe. Ich muss sagen das gibt mir mehr als man anfangs meinen mag, besonders ein positives Lebensgefühl, daher kann ich das nur empfehlen. Auch bin ich dankbar dafür das diese Bekannte mich darauf angesprochen hat ob wir gemeinsam zum Sport wollen da sie ähnliche Probleme hat und daran arbeiten wollte. Anfangs versuchten wir uns gegenseitig zu pushen, jetzt ist es mittlerweile ein Selbstläufer - zumindest für mich, sie hat es aus "Gründen" noch nicht ganz geschafft es in ihren Alltag zu integrieren. Aber ich werde weiter versuchen sie so gut es geht mitzuziehen.

Das was du alles aufzählst habe ich im Übrigen auch nicht. Kein Auto, keinen Führerschein, bin nicht gut vernetzt, kein Studium. Das Einzige was ich habe bin ich selbst als Mensch, mit meinen Erfahrungen und mit meiner Art. Ab und an trifft man auf Menschen, denen reicht das und dafür bin ich dankbar.

Wichtig ist das du einfach dein Ding machst, was dich glücklich macht, was du mit deinem Leben machen möchtest. Bildung ist schön und gut, aber viel Wichtiger ist nach wie vor wie du dich in deinem Leben fühlst, also hier weniger auf die Stimme im Kopf und mehr auf den Bauch hören. Denn wenn du dich in deiner eigenen Haut nicht wohl fühlst bringt auch das ganze drum herum nichts. Du bist die Basis für dein komplettes Leben auf der du aufbaust. So probiere ich mich aktuell viel aus, besonders im kreativen Bereich um herauszufinden woran ich gefallen finde, denn das bemerkt man nur durch ausprobieren.

Ich hoffe meine eigenen Erfahrungen können dir auch irgendwo weiter helfen. Ich wünsche dir in jedem Falle viel Erfolg. ✌

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

JohanFriedrich 
Beitragsersteller
 07.01.2020, 10:11

ich danke dir, es hat sich gut angefühlt deine antwort gelesen zu haben, ich wünsche dir das 10 fache von dem was du mir wünscht..

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Die Antwort ist sehr einfach: Du mußt selbst die Initiative ergreifen und nach draußen ins Leben gehen. Wenn du noch keine Bekannte in Hamburg hast, dann liegt es ganz alleine an dir selbst.

Anstelle immer zu Hause am PC zu hocken, unternimm etwas Sinnvolles. Treibe Sport, tritt einem Sport- oder einem anderen Verein bei, mache Kurse an der Volkshochschule, suche dir ein Hobby oder ein Ehrenamt usw. Damit bekommst du sehr viele Möglichkeiten, andere Menschen kennenzulernen.

Hallo,lieber einen ehrlichen Freund/Freundin,den man alles anvertrauen kann,ohne das er alles weitertratscht,der in jeder Situation zu dir steht,den du nachts anrufen kannst,wenn es dir nicht gut geht,als 5 -.....,die deine gute Art ausnutzen,dich belügen,keine Zeit für dich zu haben,wenn du sie brauchst.Diese würde ich nicht als Freunde bezeichnen,sondern als gute Bekannte!Glaub mir,damit läufst du besser im Leben! Mir geht es phantastisch damit!Die Erfahrung habe ich gemacht,ich war immer für alle und jeden da.Hab mein letztes Hemd gegeben,und?Als ich jemanden brauchte,war nur ein einziger Mensch für mich da und die anderen haben keine Zeit gehabt und gelogen,was das Zeug hält.Dann war Schluss!Ich habe mir gesagt,solche Menschen,oder diese sogenannten Freunde,braucht kein Mensch!Und das war auch eine der besten Entscheidungen in meinem Leben! Alles Gute wünsche ich dir