Kann Ex-Freundin mir das Umgangsrecht verweigern mit meinem Sohn?
Hallo zusammen, ich habe enorme Probleme: ich stecke seit längeren mit meiner Ex im Clinch und wir streiten viel und diskutieren viel über verschiedene Dinge, sie sagt währenddessen viele Dinge, die mich verletzen und ich bin sowieso in einer grauenhaften psychischen Verfassung.
Ich habe Depressionen und werde immer lebensunfähiger, hab ich das Gefühl. Deshalb habe ich morgen ein erstes Gespräch mit einem Psychiater. Ich habe oft meine Emotionen nicht in den Griff und habe meine Ex gestern angerufen und ihr gesagt, dass ich nicht mehr kann und ich so nicht mehr leben kann , weil sie auch nicht mehr will, dass ich meinen Sohn sehe.
Jetzt hat sie mir heute geschrieben, dass sie das Jugendamt beauftragt und wenn möglich mir das Umgangsrecht verweigern will, weil ich immer über depressive Sachen rede mit ihr und sie will nichts davon wissen, es sei ihr auch egal. Ich weiß nicht mehr weiter, es zieht mir alles den Boden unter den Füßen weg und ich bin eigentlich am Ende.
Meine Frage: ist das überhaupt zulässig, dass sie das verweigert? Ich bin nämlich der Meinung, dass sie das nicht kann und darf. Aber sicher war ich mir da nicht, weil sie mich mega unter Druck gesetzt hat. Ich überlege, sie einfach aus meinem Leben zu verbannen. Ich will meinen Sohn sehen und ich habe in den letzten Monaten alles getan und gekämpft und ich konnte ihn dadurch auch mehr sehen, aber ich kann meine Ex nicht mehr ertragen. Sie bringt mich ins Grab, wenn das so weitergeht.
Sie macht mich auch mental regelmäßig fertig. Ich weiß, dass es schwer ist, einen Rat für sowas zu geben, aber was würdet ihr machen?
Viele Grüße und einen schönen Abend euch allen
10 Antworten
Grundsätzlich hast Du natürlich ein Umgangsrecht, und das darf dir die Mutter nicht verbieten.
Die Frage, die Du Dir aber ehrlich stellen solltest, ist, ob Du im Moment überhaupt in der Lage bist, einen vernünftigen Umgang zu haben. Du schreibst selbst, du hast deine Emotionen nicht im Griff, bist offensichtlich schwer depressiv... das ist für Kinder auch schwer zu verkraften. Und es hilft niemand, wenn du das bei einem Gespräch mit dem Jugendamt verleugnest. Im Gegenteil, sollte irgendwas passieren, wird man Dir das auch noch im Nachhinein als wenig verantwortungsbewusst anrechnen.
Es kann also sein, es ist besser, Du begibst Dich zunächst in Therapie und wenn Du stabil bist, kümmerst Du Dich um Dein Umgangsrecht. Dann hast Du auch sehr hohe Chancen, dass das gut zu Deinen Gunsten ausfällt, im Sinn von regelmäßig sie Kinder sehen. Jetzt im Moment scheint nicht der richtige Zeitpunkt für einen Streit zu sein.
Du solltest dich generell auf keine Diskussion mehr mit ihr einlassen. Wenn es was zu bereden gibt, dann nur noch, wenn es um das Kind geht.
Sie scheint ja sehr genau zu wissen wie es dich belastet und nutzt nun deine psychische Verfassung um beim Jugendamt zu punkten. Und sei dir gewiss: die meisten Jugendämter sind mütterlastig!
Also: immer kooperativ zeigen beim Jugendamt. Nie ein böses Wort über die Kindsmutter! Betone, dass es dir nur um das Kindeswohl geht.
Vereinbare mit ihr schriftlich und nachweisliche feste Umgangstermine. Hole das Kind ab und bringe es pünktlich zurück. Biete ihr keine Angriffsfläche! Aber lasse dir auch nichts gefallen. Zur Not beauftrage einen Anwalt der deine Interessen vertritt.
Das sie die Mutter deines Kindes ist, kannst du nicht mehr ändern. Aber für deine psychische Stabilität kannst du viel tun! Suche dir professionelle Hilfe und lasse nicht zu, dass sie dein Leben bestimmt.
Viel Erfolg!
Vielen Dank, das hat mir grade extrem geholfen und ist sehr aufbauend 😊
Sobald sie das Jugendamt eingeschaltet hat, ist das ein Zeichen, dass auch sie sich Hilfe sucht und die ersten Schritte tut.
Was das Amt entscheidet, sollte dann auch eingehalten werden, zum Beispiel Umgang zunächst nur in Begleitung einer neutralen Person an einem neutralen Ort.
So kannst du verhindern, dass du sie siehst. Du kümmerst dich um dich, darum, dass es dir besser geht und du den Umgang dann auch so regeln kannst, dass dieser nicht zu einer Überforderung wird.
Das ist tatsächlich auch das Beste für das Kind. Das ist nicht da, eure schlechte Situation zu verbessern oder auszugleichen.
Sie macht mich auch mental regelmäßig fertig.
Du musst dafür sorgen, dass das nicht passiert. Deine Aufgabe, nicht ihre Schuld.
du solltest dich von der paarebene auf elternebene begeben. deine ex ist nun mal deine ex und nicht mehr zuständig für deine lebens- und psychischen -probleme. hier musst du lernen selbst hilfe zu suchen und dir einen therapeuten zu suchen.
wenn die km zur überzeugung kommt, dass du aufgrund deiner psychischen erkrankung nicht mehr vernünftig während des umgangs das kind versorgen kannst, dann hat sie selbstverständlich das recht umgang einzudämmen oder gar zu verweigern. denn du schadest dem kindeswohl damit. sie kann dies auch gerichtlich durchsetzen wenn notwendig und betreuten umgang oder umgangsausschluss beantragen. wenn sie damit einen richter überzeugen kann, dann wird dies auch so veranlasst.
kümmer dich also erstmal um dich selbst und begib dich in behandlung. such eine väterinitiative oder familienberatung, die betreuten umgang anbietet und nimm dort wöchentlich für 1-2 stunden deinen umgang wahr. wenn du dich irgendwann wieder im griff hast, kann man darüber nachdenken umgang wieder zu erweitern
Hi John
Ich bin momentan in einer ganz ähnlichen Situation, wahrscheinlich schon 1 bis 2 Stufen weiter.
Aktuell gilt es für dich weniger ist mehr. Natürlich ist die Situation extrem belastend. Wenn du allerdings zu viel darüber redest wird es gegen dich ausgelegt werden. Es wird egal sein woher dein Zustand kommt.
Wenn du Interesse hast, können wir uns zusammen tun.
Sobald sie einen Anwalt einschaltet, wird es ganz schlimm.
Für mich ist es ganz schlimm zu erleben, wie Väter, die sich für ihre Kinder interessieren diskriminiert und abserviert werden.
Defenitiv darf du momentan keine grossen Entscheidungen aus eigener Kraft treffen.
Also wie gesagt. Ich bin in einer ähnlichen Situation mit 2 Jungs und 2 Mamas.