Kann eine Therapie eine Beziehung zerstören?

6 Antworten

Ich glaube nicht, dass eine Therapie die Beziehung zerstören kann, sondern nur die Personen selbst. Therapie hilft nur, dass er manches vielleicht aus einen anderen Blickwinkel betrachtet. Das er vielleicht seine Wahrnehmung anders lenkt und dadurch natürlich auch manches anders sieht.

Wenn ihr euch dann auseinander lebt, dann ist es nicht Schuld der Therapie, sondern das ihr damit nicht umgehen könnt. Ihr seit vielleicht so eingespielt mit den Krankheitsbild, dass ihr euch daran gewöhnt habt. Und jetzt kommen neue Verhaltensweisen, Denkweisen und was noch alles, was eben vorher nicht da und damit muss man auch erstmal lernen umzugehen.

Vielleicht würde es dir helfen, wenn du 1-2 Gespräche mit jemand führen würdest, der sich da ganz gut auskennt und dich beraten kann? Ich denke nämlich, dass ihr das hinbekommen könnt!

Online wäre das z.b. beim Der Weg nach Vorne möglich, die bieten kostenlose, anonyme und vertrauliche Onlineberatung von professionellen BeraterInnen für Jugendliche und Erwachsene unter http://der-weg-nach-vorne.de/

Am Telefon wäre es z.B. die Telefonseelsorge, die du Rund um die Uhr erreichen kannst, sodass du mal im direkten Kontakt darüber sprechen kannst.

Ihr bekommt das hin, aber es ist Arbeit für euch beide und ich denke, dass ihr beide eure Beziehung erstmal neu definieren müsst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Klinische Sozialarbeit

Theoretisch kann das sicher so passieren, in der Praxis ist es aber wohl eher weniger die Therapie an sich, die ein Problem ist oder etwas zerstört. Ein Therapeut gibt einem ja in der Regel keine Handlungen vor oder führt eine Gehirnwäsche durch sondern erarbeitet mit einem gemeinsam eine Therapie und einen Weg zur Besserung.

Ich persönlich würde daher eher annehmen, dass es sein könnte das die Effekte die die Therapie mit sich bringt zu Problemen in der Beziehung führen können. Womöglich funktionierte eure Beziehung u.a. auf Basis von ungesunden, unreflektierten oder destruktiven Haltungen oder Einstellungen.

Z.B. führt ein hohes Maß an Unsicherheit und ein geringer Selbstwert nicht selten dazu, dass man sich häufig entschuldigt, sich viel gefallen lässt oder fragt, ob etwas so in Ordnung ist, wie man es getan hat. Ein höheres und gesundes Maß an Selbstsicherheit verändert das natürlich alles etwas. Man traut sich mehr zu, vertraut sich und seinen Handlungen eher und lässt sich einiges auch nicht mehr gefallen, sondern wehrt sich.

Ich halte es daher für deutlich wahrscheinlicher, dass die Therapie einfach nur bereits vorhandene Probleme in eurer Beziehung aufs Tapet bringt oder akuter werden lassen. Meiner Ansicht nach ist es aber sinnvoller und nachhaltiger zu versuchen sich zusammenzusetzen und ohne Vorwürfe über die Probleme zu sprechen, statt die Therapie zu verteufeln.


Gritt 
Beitragsersteller
 19.06.2021, 12:43

Nein,verteufeln tue ich die Therapie ja nicht.Ich freue mich für ihn.Denn ich kenne seine Geschichte.

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Warum denkst du, dass es an der Therapie liegt? Hilft diese ihm denn nicht? Oder verändert/stabilisiert er sich? Es ist möglich, dass er durch die Therapie die Dinge aus anderen Blickwinkeln betrachtet und Dinge besser reflektiert.

Wenn das negativ ist, scheint aber mit der Beziehung etwas nicht zu stimmen. Nur weil ihr das vorher noch nicht festgestellt habt, heißt das nicht, dass es nicht so ist. Bestehende Probleme kann man zusammen aus der Welt schaffen, wenn man sie ignoriert, stauen sie sich an.


Gritt 
Beitragsersteller
 19.06.2021, 11:52

Eigentlich freue ich mich für ihn,das er diesen Schritt endlich gegangen ist.Und,ja wir haben Probleme.Probleme,die mit ihren Ursprung dort haben,warum er zu Therapie geht.Und,ja er hat sich verändert.Wo er sich früher bemüht hat,sich Gedanken gemacht hat,tut er es jetzt nicht mehr.Es sei ihm nicht egal,aber er wolle sich nicht mehr damit belasten.

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Das kann bestimmt passieren. In welchem Sinne wird eure Beziehung denn durch die Therapie zerstört ?


Gritt 
Beitragsersteller
 19.06.2021, 11:57

In dem Sinne,das ich das Gefühl habe,das er auf einem total Egotripp ist.Ihm zwar nicht alles egal ist,aber wenn das so ist,dann ist das so.Geht die Beziehung in die Brüche,zwar schade,aber dann ist das so.Jeder trifft seine Entscheidungen und die müsse man akzeptieren.Wer geht,der geht,wer bleibt,der bleibt.

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Und,ja wir haben Probleme.Probleme,die mit ihren Ursprung dort haben,warum er zu Therapie geht.

Nicht die Therapie zerstört die Beziehung sondern die bestehenden Probleme die euch jetzt einholen.