Kann eine Gesellschaft funktionieren, in der jeder für sich selber sorgt?

9 Antworten

Kommt drauf an, was man damit meint. Es gibt viele Situationen, in denen man auf Hilfe von anderen angewiesen ist. Und das gilt für jeden. Auch ein Selbstversorger kann sich nicht vollständig selbst versorgen, braucht ab und an mal ne starke dritte Hand beim bauen oder Materialien, die er nicht selbst herstellen kann, ganz zu schweigen von ärztlicher Versorgung bei Unfällen usw.

Eine Gesellschaft, in der Selbstversorgung und Regionalisierung im Rahmen der individuellen Möglichkeiten, einen höheren Stellenwert hat als die Industrialisierung ist aber durchaus möglich. Zumindest in der Theorie.

Nein!

Selbst in kleinen Gemeinschaften wie zum Beispiel in einem Kloster wird arbeitsteilig gewirtschaftet.

Der Mönch, der auf dem Feld ackert, wird in der Küche höchsten zum Geschirrspüler taugen.
In überschaubaren Auswanderer-Sekten, wie zum Beispiel der Colonia Dignidad in Chile, sieht man die Arbeitsteilung noch deutlicher.
Der geistliche Führer Paul Schäfer hat sich in der Nacht nur um die jungen Knaben gekümmert und bei Tag für die Organisation der Züchtigung für Gläubige, die eigene Gedanken auszusprechen wagten.

Für niedere Drecksarbeiten wurden diejenigen eingeteilt, die von den Sekten-Mitgliedern verpetzt worden sind. Höhergestellte Sekten-Organe durften mit dem Gewehr herumlaufen, oder die Folterräume „säubern“.

Nein, niemals. Ohne Wasser, Abwasser, Strom, Straßen Gebäude, etc. Das kann ein einzelner nie leisten. Oder: zurück in die Zeit vor der Steinzeit. Selbst da waren es immer Gruppen.

Eine Selbstversorgung ist in einer Gesellschaft die seit 10.000 Jahren auf Arbeitsteilung setzt, nicht mehr umsetzbar. Das können höchstens einige wenige Personen aufrecht erhalten.

Meinst du jetzt im Sinne von Autark leben als Selbstversorger oder das es kein Hartz4, Kindergeld usw mehr gibt ?