Kann ein Ast noch Wurzeln austreiben?
Im Herbst hat der Wind in meinem Wald einen 7cm dicken Ast meiner Blutpflaume abgeknickt und zu >90% durchtrennt. Nun treibt dieser abgeknickte Ast voll aus. Nun meine Frage, kann man den Ast retten? Kann ein Ast noch Wurzeln treiben, wenn ich ihn ins Wasser stellen würde oder als "Steckling". Wahrscheinlich wird es jedoch mit Ästen nicht mehr möglich sein. Oder habt Ihr einen Rat?
4 Antworten
Hallo,
Denkbar und machbar ist Vieles. Bei dem abgeknickten Ast sind offensichtlich noch genug Versorgungsbahnen intakt, dass dieser wieder austreiben kann. Welche Möglichkeiten gibt es nun?
- Den Ast abschneiden, und daraus einen neuen Baum ziehen? Eher nicht! Die Gattung Prunus kann das nicht so gut wie einzelne andere, (Salix, Populus,...) und auch bei diesen ginge das bei einem so starken Ast nicht ohne weiteres. Und dann hättest du ja außer dem ursprünglichen Baum noch einen zweiten, wozu?
- Den abgeknickten Ast in seine vorherige Position bringen, irgendwie fixieren, schienen, und wieder zusammenwachsen lassen? Halte ich für denkbar. Die Knickstelle wird nicht wieder verheilen, aber der Baum könnte aber die Stelle im Lauf der Zeit umwachsen, überwallen. Wenn der Ast einmal 30 cm stark wäre, würde es keine Rolle mehr spielen, ob in seinem Inneren ein 7 cm starker, abgeknickter, nicht verwachsener Bereich liegt. Der Aufwand wäre aber wohl extrem hoch, die Stützvorrichtung müsste ständig an das laufende Wachstum des Baumes angepasst werden. Ich würde das nicht für sinnvoll halten.
- Den abgeknickten Ast unterhalb der Knickstelle, dort wo ein anderer Zweig in einer passenden Richtung abzweigt, abschneiden und den Baum weiterwachsen lassen. Den abgeschnittenen Bereich muss der Baum nicht mehr versorgen, umso mehr seiner Reserven stünden dem Rest zur Verfügung, der dann mit einem umso stärkeren Austrieb reagieren könnte. Ich bin sicher, er könnte den Verlust ziemlich rasch kompensieren, und genauso schön weiterwachsen. Du hättest zwar nicht diesen einen Ast, aber den Baum erhalten. Das wäre die Lösung, die ich präferieren würde! Vielleicht wäre es gut, du hättest jemanden, der sich auskennt, und das für dich machen könnte!
Ich denke, es wird am ehesten mit jungen, einjährigen Trieben funktionieren, unabhängig von der Dicke!
Am schnellsten einen gleich großen, in Teilen seiner Gewebe genetisch identischen Baum kriegst du hin, wenn du eine andere Pflaume umveredelst.
Bei Pflaumen ist NICHTS unmöglich selbst ein dickerer Ast kann noch Wurzeln treiben. Sinnvoller ist es jedoch mit einem jungen dünnen Ast.
Das ein abgebrochener Ast der noch zum Teil am Baum hängt treibt ist nicht ungewöhnlich. Ich hab sogar einen ganzen jungen Baum mit der Motorsense so stark angefahren dass 2 / 3 des Stammes durchtrennt war. Der Baum viel um und lag flach auf der Seite. Ich hab ihne wieder aufgerichtet angebunden und der Baum steht heute noch und treibt.
Sinnvoll ist, den Ast abzuschneiden und neue Äste bilden lassen.
Danke. Was soll ich am besten mit dem Ast machen? Ins Wasser stellen oder in die Erde? Und wie meinst Du das mit den Äste bilden lassen? Meinst Du der Ast wird wurzeln oder muss ich die neuen Äste irgendwann abschneiden, falls der Ast keine Wurzeln bildet und somit die Versorgung ja irgendwann zum erliegen kommt.
eigentlich Feuerholz, der wächst nicht wieder an. (falls nach dem blühen welche dran hängen, kannst du den auch bis zur Ernte dran lassen.)
Steckling?? wenn du die Sorte kennst hol dir nen frischen...
für Stecklinge nimmt man aber eher 1 cm starke..
Ein 7 cm dicker Ast treibt keine Wurzeln mehr, aber du kannst versuchen dünne 1-2 cm starke Zweige zum Wurzel ziehen bringe. Am besten in feuchten Sand stecken und immer feucht halten.
Das Ansinnen von mir war, dass ich gerne einen weiteren (gleich großen) Baum haben möchte und der Ast mit quasi nützlich wäre (wenn es irgendwie ginge). Oder kannst Du eine Astdicke angeben, bei der er noch klappen könnte?