Kampfpilot und passagierflugzeug?

2 Antworten

Grundvoraussetzung ist Abitur oder FHR. Dann musst du die 3-tägige Offiziersprüfung im Assessmentcenter in Köln für die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes bestehen. Danach kommst du zur 3-tägigen Untersuchung auf Fliegertauglichkeit ins Flugmedizinische Institut der Luftwaffe. Dort wird festgestellt, ob deine Körpermaße in das gewünschte Cockpit passt. Danach kommt der Psychologe.

Als Soldat wirst du erst einmal studieren, bevor du ein Cockpit von innen siehst. Die fliegerische Ausbildung findet in den USA statt. Dort fliegst du erst einmal einen Jet-Trainer, wobei festgestellt wird, ob du dich überhaupt für ein Cockpit eines Kampfflugzeugs eignest.

Hast du das alles geschafft, kommst du nach Deutschland in deinen Einsatzverband. Dort wirst du europäisiert, das heißt, du lernst die Unterschiede beispielsweise beim Flug nach Instrumenten zwischen den USA und Europa.

Deine Dienstzeit endet entsprechend deiner Verpflichtungszeit. Ich meine (da bin ich mir aber nicht sicher), 12 Jahre sind für diese Hochwertausbildung zu wenig.

Egal. Nach dieser Zeit kannst du machen, was immer du willst. Dass du deinen Militärlzftfahrzeugführerschein einfach so in eine zivile Lizenz umschreiben lassen kannst, wie das hier behauptet wird, ist Blödsinn. Es fehlen für eine zivile Lizenz 2 Module (b. Luftrecht), die du erst noch erbringen musst. Dafür musst du dich aber beeilen, weil deine Militärlizenz nur immer für ein Jahr gilt, und du sicher nicht die Möglichkeit hast, privat 50 Stunden auf Strahlflugzeugen zu fliegen.

Übernahme? Airlines nehmen sogenannte Vollgas-Flieger nicht gerne, sie nehmen eher Piloten von Transportmaschinen. Wie das die Emirates handhaben, weiß ich nicht.

Zu der ebenfalls falschen Behauptung, man würde beim Militär mit 55 pensioniert, nur soviel: wer in dem Alter noch bei der Bundeswehr ist, ist Berufssoldat. Für Berufssoldaten gilt das Pensionsalter nach Dienstgrad.

Ein Hauptmann wird mit 55 pensioniert. Da es aber in der Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes niemanden gibt, der als Hauptmann ausscheidet, gilt dieses Pensionsalter nicht. Als Hauptmann und Berufssoldat kann nur ein Fachdienstoffizier ausscheiden. Fachdienstoffiziere fliegen aber keine Jets.

Das Laufbahnziel eines Jetpiloten ist Oberstleutnant, und die werden erst mit 63 oder später pensioniert.

Du hast die Möglichkeit, den sogenannten BO40 zu beantragen, das heißt, Entlassung eines Berufssoldaten mit 40 Jahren, diesen Anträgen wird aber kaum mehr entsprochen. Und das gilt nicht für Zeitsoldaten. Ein Zeitsoldat muss immer bis zum Ende seiner Verpflichtungszeit bleiben. Auch, wenn er zwischenzeitlich seine Fluglizenz verliert.

Soviel in Kürze😁

Um Pilot bei der Bundeswehr bzw. Luftwaffe zu werden, ist die Offizierslaufbahn Pflicht. Das heißt Du musst Dich für 12. Jahre Militärdienst verpflichten.

Während dieser Zeit bist Du Hauptberuflich Soldat. Du kannst dann also nicht nebenbei irgendwelche anderen Jobs machen, wie z.B. für eine zivile Airline fliegen.

Wenn Du dann deine 12. Jahre abgeleistet hast, wirst Du aus dem Militärdienst entlassen oder kannst Dich auch als Reservist melden. Im Kriegsfall würdest Du dann wieder zum Militärdienst eingezogen.

Deine Militär-Pilotenlizenz kannst Du anschließend in eine zivile Pilotenlizenz umschreiben und für eine Airline fliegen. Zusatzausbildung brauchst Du nicht (bist auf das TR bzw. Musterberechtigung) da die fliegerische Grundausbildung (IR, CPL) die Selbe ist.

Allerdings ist es so, dass das Auswahlverfahren für Piloten allgemein, aber besonders für Militärpiloten zu den schwersten Auswahlverfahren überhaupt gehört! Einge Kandidaten scheitern schon im Vorfeld bei der medizinischen Grunduntersuchung bevor es überhaupt losgeht mit dem eigentlichen Auswahlverfahren.

Und selbst wenn das Auswahlverfahren bestanden ist, besteht auch während der Ausbildung jederzeit die Möglichkeit das man bei wiederholten Nichtbestehen von Zwischenprüfungen aus der Ausbildung ausscheidet.

Es ist also ein langer und steiniger Weg ins Cockpit! Grundvoraussetzung für eine Ausbildung zum Kampfpiloten ist eine top Gesundheit sowie Fitness und sehr gutes Sehvermögen (d.h. keine Brille). Wie gesagt, das gilt für Kampfpiloten. In der zivilen Luftfahrt ist das kein Problem.

Wenn es allerdings dein primäres Ziel ist für eine zivile Airline zu fliegen, dann würde ich Dir von einer militärischen Pilotenausbildung eher abraten, da Du dich in dem Fall für 12. Jahre bei Militär verpflichten musst. Wie gesagt, wenn eine zivile Airline dein Ziel ist, dann würde ich Dir von Anfang an zu einer zivilen Ausbildung raten.

Eine Möglichkeit wäre da z.B. die European Flight Academy, die auch mit der Lufthansa zusammenarbeitet. Hier mal der Link.

https://www.european-flight-academy.com

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

vetranooo  11.08.2024, 20:57

Und mit 55 wird man ja schon pensioniert. Ich glaube man kann die Ausbildung auch bei der U.S. Airforce machen, weil die Army wirbt immer wieder Austauschschüler in Amerika an doch in die Armee zu kommen.

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vetranooo  11.08.2024, 21:20
@JulietteLima

Verstehe ich nicht. Warum werben die dann deutsche Austauschschüler an? Ich bin in Texas zur Schule gegangen und der Typ von der Armee bat mir eine Karriere dort an, ich habe nicht so richtig zugehört denn für mich stand der Rückflug schon fest.

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JulietteLima  11.08.2024, 21:45
@vetranooo

Also das die US Army Austauschschüler anwirbt, davon habe ich noch nie was gehört. Dass das US Militär an den High Schools Recruiting Events veranstaltet ist mit bekannt.

Ich bin selber US Amerikaner bzw. habe die Doppelte Staatsbürgerschaft (US/Deutsch) und mein Vater war US Soldat.

Was mir bekannt ist, ist das die US Army Stipendien für ihre Militär Academyn wie z.B. West Point an ausländische Militärs vergibt, das heißt aber nicht das diese dann auch in die US Army aufgenommen werden. Das sind lediglich Gast-Studenten die nach Abschluss des Studiums die USA wieder verlassen müssen.

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JulietteLima  11.08.2024, 22:07
@vetranooo

PS. Die Recruiter erzählen Dir alles was Du hören willst! Hauptsache sie weben eine gewisse Anzahl an Leuten an. Der hat wahrscheinlich gedacht das Du die US Staatsbürgerschaft hast.

Ich habe drüben (in den USA) auch mal erlebt wie ein Österreicher Post von einem Recruiting Office gekriegt hat und wo es hieß: your Air Force Recruiting Officer want's to talk to you. Das ging natürlich nicht weil er kein US Citizen war.

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vetranooo  11.08.2024, 22:37
@JulietteLima

Das ist ist auch nicht so wichtig. Ich wollte eh nie ein Leben in der Armee. Außerdem ist das auch schon lange her, das war in den Neunziger Jahren.

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JulietteLima  11.08.2024, 22:57
@vetranooo

Sehe gerade das Du gar nicht der Fragesteller bist. Weil ich mich gerade gewundert habe und dachte, wie kann es sein das man mit 14 in den in den Neunzigern in den USA Austauschschüler war. Aber passt dann natürlich schon!

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wiki01  12.08.2024, 13:44
@vetranooo
Und mit 55 wird man ja schon pensioniert. 

Blödsinn.

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wiki01  12.08.2024, 13:45
@JulietteLima
In der zivilen Luftfahrt liegt das Pensionsalter bei 65. Jahren. Bei Militär bei 55.

Unsinn.

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wiki01  12.08.2024, 14:19
@vetranooo

Nein, nach Dienstgrad. Hauptmänner mit 55, je höher der Dienstgrad, desto später das Pensionsalter.

Ist hier aber egal, weil das nur Offiziere des Militärfachlichen Dienstes betrifft, und die fliegen keine Kampfflugzeuge.

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JulietteLima  12.08.2024, 20:50
@wiki01
In der zivilen Luftfahrt liegt das Pensionsalter bei 65. Jahren. Bei Militär bei 55.
Unsinn.

ICAO und EASA Richtlinien sagen dazu folgendes:

EASA:

For single-pilot operations the limiting threshold is the age of 60 and in multi-pilot crew operations, pilots can continue to operate until the age of 65.

ICAO:

Civil Aviation Organization (ICAO)—a specialized unit of the U.N.—that has set an upper limit for pilot flying at age 65. As a result, flying through international airspace—including routes prized by senior pilots—will be off-limits to pilots over age 65.

Mittlerweile wird aber auch schon über eine Anhebung des Age Limits von 65 auf 68 bis zum Jahr 2030 diskutiert.

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