Jugendliche zwingen auf eine bessere Schule zu wechseln?

3 Antworten

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Meine Tochter (14) geht auf einer Klasse im Gymnasium im München, wo nach Meinungen (auch von Lehrern) Hauptschule Niveau herrscht.

Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Seit weniger als 2 Wochen macht aber meine Tochter Terror, dass sie doch nicht wechselt wird.

Das wiederum kann ich mir sehr gut vorstellen. wer geht denn eigentlich zur Schule, du oder deine Tochter?

Auch hat sie allein mit der Schulleitung geredet

Alleine? Na so was. Darf sie das etwa nicht?

und einen Lehrer überzeugt, dass ich mir den Schulwechsel "im Kopft gesetzt habe"

Wenn ich deinen Text so lese denke ich das da keine große Überzeugungsarbeit notwendig war.

auch einen Gespräch mit Psychologin hat sie nur verstärkt.

Das mag daran liegen das die Psychologin die Interessen deiner Tochter im Auge hat und nicht deine.

Jetzt will mein Mann nicht ohne ihre Willen sie zu wechseln zwingen.

Da hat er völlig recht und ich kann ihn da auch nur bestärken.

Was kann ich tun?

Akzeptieren das es die Entscheidung deiner Tochter ist und nicht deine.


MatheEasy11  23.07.2022, 10:56

Deine Antwort ist so schön verfasst und trifft meinen Geschmack ;)

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Kleinperu 
Beitragsersteller
 23.07.2022, 11:35

Danke für die Antwort. Wegen Corona und schlechten sozialen Umfeld (kein Schüler dürfte während die 2 Jahre durchfallen) herrscht Diziplinlosigkeit während des Unterrichts, weil sie die Jungen nicht unter Kontrolle kriegen, in den anderen Fächer wird nur ganz langsam oder wenig von den Stoff bearbeitet. Das war der Grund und nach Gespräche mit Lehrern haben wir angefangen andere Schule zu suchen.

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DerRoll  23.07.2022, 11:45
@Kleinperu

Meine zwei Kinder sind während der gesamten Corona-Zeit in München zur Schule gegangen. Meine Tochter in einer Fachoberschule und mein Sohn an der einzigen Gesamtschule Bayerns. Ich kann deine Aussage in keinster Weise bestätigen. Ich kann dir aber eine Geschichte erzählen.

Meine ExFrau und ich leben getrennt, gemeinsames Sorgerecht, seit 5 Jahren leben die Kinder bei mir. Meine Tochter ging auf eine Wirtschaftsschule und in der zehnten Klasse (mit 15) stand die Entscheidung an an welche weiterführende Schule sie gehen soll. Gemeinsam mit ihrer Mutter und mir hat sie Einführungsabende der diversen Fachoberschulen besucht. Dann hat sie sich selbst kundig gemacht was alles nötig und möglich ist. Im Anschluß hat sie sich mit meiner ExFrau und mir zusammen gesetzt, ihre Ergebnisse dokumentiert und begründet und ihre Entscheidung verkündet. Wir beide haben zugestimmt. Am Tag der Schuleinschreibung kamen meiner ExFrau auf einmal Zweifel und sie wollte der Entscheidung meiner Tochter keine Zustimmung mehr erteilen. In deutlichen Worten, sie hat versucht mit ihrem Veto die Schuleinschreibung unserer Tochter zu verhindern. Das wurde so schlimm, dass ich eine Anwältin bemühen mußte bis sie endlich nachgab. Ergebnis: Unsere Tochter redet nur noch mit ihrer Mutter wenn sie dazu gezwungen wird. Und das kann ich gut verstehen. Meine Exfrau hat bis heute nicht bei unserer Tochter um Entschuldigung gebeten, das Verhältniss ist daher weiter zerrüttet. Unsere Tochter hat im Juli ihre fachgebundene Hochschulreife abgeschlossen und wird im September ihr Studium aufnehmen.

Du kannst dir nun selbst überlegen wie du das Verhältnis zu deiner Tocher in Zukunft gestalten willst. Es ist das Vorrecht von Jugendlichen Fehler zu machen. Du kannst dann gerne in ein paar Jahren sagen "habe ich dir doch gesagt". Aber jetzt ist deine Aufgabe sie bestmöglich zu unterstützten und nicht mehr ihr Vorschriften zu machen in einem Bereich der nur sie und sie alleine betrifft.

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Den Willen des Kindes respektieren? Warum muss man sie aus ihrem Umfeld, in dem sie sich wohlfühl, mit aller Gewalt rausreißen? Du musst nicht jeden Tag zur Schule, das muss sie!


Kleinperu 
Beitragsersteller
 23.07.2022, 11:29

Erstmal vielen Dank für die Antwort: es herscht Diziplinlosigkeit während des Unterrichts weil sie die Jungen nicht unter Kontrolle kriegen, in den anderen Fächer wird nur ganz langsam oder wenig von den Stoff bearbeitet. Das war der Grund und nach Gespräche mit Lehrern haben wir angefangen andere Schule zu suchen. Von alle 3 Schulen war sie begeistert.

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Mit Zwang erreichst du gar nichts - ganz im Gegenteil: Der Schaden wird nur größer.

Dein Mann hat recht, das solltest du auch einsehen.