judenbuche charakterisierung

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Nein,musste ich nicht, aber es wimmelt nur so von Einträgen,wenn du bei Google: Judenbuche Charakteristik Margret eingibst, hier ist eine, Quelle unten: Margret Mergel (geborene Semmler)

Friedrich Mergels Mutter war "in ihrer Jugend eine Dorfschönheit". Charakterlich wird sie als "brave, anständige Person", als "klug und wirtlich" (J S.7/2-4) vorgestellt.

Trotz ihrer Frömmigkeit vertritt Margret das gestörte Rechtsempfinden der Dorfgemeinschaft. Das wird in ihren Worten über Holzdiebstahl, Förster und Juden (J S.11/1-10) deutlich. Dieses mangelnde Unrechtsbewußtsein und ihre Ansichten über Juden und Förster überträgt sie in dieser Szene auf ihren Sohn, "für den Knaben Friedrich bedeutet" dies "bereits den Weg in verhängnisvolle Vorurteile" .

Aus ihren Vorzügen ist der Frau eine "selbstbewußte [...] Vollkommenheit" (J S.7/7-8) erwachsen, offenbar sogar eine Selbstüberschätzung, die sie dazu bringt, Hermann Mergel zu heiraten, in der festen Überzeugung, sie könne ihn zähmen.

Stattdessen wird ihr Charakter von ihm gebrochen, so daß sie ihre Ehe rückblickend als "zehn Jahre, zehn Kreuze" (J S.10/ 24-25) beurteilt. Dennoch ist sie immer bemüht, ihr Eheleid nach außen zu verbergen; nur als man ihr den toten Mann ins Haus bringt, brechen spontan ihre Gefühle hervor, wenn sie ihn als "Schwein" (J S.9/27) bezeichnet. Aber in der Einsamkeit, in der sie nach dem Tod Mergels und der zunehmenden Abwendung Friedrichs von ihr lebt, trauert sie dem Gatten doch nach.

Aus materieller Not überläßt sie Friedrich ihrem Bruder, obwohl sie an seiner Lauterkeit hinsichtlich der abgeschworenen Vaterschaft von Johannes Niemand (s.u.) zweifelt, sich unter dem Druck der bestehenden Zwänge die Unschuld Simons einreden muss (J S.21/1-23).

Hat sie hier das erste Mal gegen ihre Grundeinstellungen gehandelt, so setzt sich die Aufgabe ihrer Persönlichkeit, der Verlust der Kontrolle über sich, immer weiter fort. Margret zerbricht vollends an der für sie so armseligen und trostlosen Realität, in der sie auf ihren Sohn, ihren einzigen Halt, immer mehr an Einfluß verliert ("wenn die Kinder klein sind, treten sie uns in den Schoß, und wenn sie groß sind, ins Herz" (J S.31/3-5)). Sie wird kränklich, verblödet zunehmend, verkommt schließlich sogar (welch ein Kontrast zu ihrer anfänglichen Charakterisierung!) und wird von der Fürsorge des Gutsherrn abhängig.

Quelle:http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/58248.html


heide2012  03.01.2014, 18:19

Und gib bei Google ein: "Leg hin die Waagschal'! Analyse der "Judenbuche" Annette von Droste ...By Karl-Heinz Schwarze", dann lies ab Seite 31

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