Journalist mit Kunststudium?
Ich bin mir sicher, dass ich freie Kunst studieren möchte (und es auch tun werde). Ob das euch persönlich sinnvoll erscheint oder nicht ist mir erstmal egal. Die meisten Künster können aber nunmal nicht von ihrer Kunst leben und ich weiß auch nicht, ob ich das machen möchte, denn die Wahrscheinlichkeit sich zu überarbeiten ist sehr hoch (nich dass das im Journalismus nicht so wäre, aber es können dann doch wesentlich mehr als zwei Prozent aller Journalisten von ihrem Beruf leben).
Ich würde mich, falls möglich, auf Kulturjournalismus spezialisieren, da ich mich nicht nur mit bildender Kunst, sondern auch mit Theater und Literatur sehr gut auskenne. Ich interessiere mich sehr für diese Themen.
Aber ist das überhaupt sinnvoll, dann in richtung Journalismus zu gehen? Und wie genau soll ich das dann angehen? (Journalistenschule, Voluntariat, Praktika oder doch ein zweites Studium?)
4 Antworten
Als Journalist einen sicheren Job mit sicherem Gehalt zu finden, das ist fast genau so schwierig wie als Künstler.
Da du so vernünftig bist, 2-gleisig zu planen, such dir als 2. Standbein - neben der Kunst - besser einen Beruf, in dem man wirklich relativ sicher seinen Lebensunterhalt verdienen kann.
Z.B. als Lehrer.
Z.B. Kunst- und Mathe-Lehrer, damit hättest du ganz sicher sehr gute Aussichten!
Ja, aber das führt zu einem sicheren Beruf mit sicherem Gehalt.
Du musst natürlich selbst entscheiden, wie du deine Zukunft planst.
Ein sicherer Job mit gutem Gehalt, bei dem noch genug Freizeit übrig bleibt, um seinem Hobby (Freie Kunst) nachzugehen, das ist halt was anderes, als sich Künstler und/oder Journalist zu nennen, aber sich seinen Lebensunterhalt notgedrungen als Taxifahrer oder Kellner verdienen zu müssen.
Es ist sicher vernünftig, als Künstler für ein zweites Standbein zu sorgen.
Aber ob Journalismus eine gute Wahl wäre, möchte ich fast bezweifeln. Vor allem der Kunst- und Kulturbereich ist schwierig. So viele aufgeblasene Wichtigtuer, die den ganzen Tag irgendwelches hochgedrehtes Geschwurbel absondern findest du sonst nirgendwo. Zudem ist die Konkurrenz enorm, die Methoden oft alles andere als fair. Karriere machen die systemkonformen Speichellecker.
Ich hatte mal die Ehre, von einem Kollegen in die Welt der D'dorfer Kulturjournalisten"elite" mitgenommen zu werden. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schnell ich da die Beine in die Hand genommen habe. Das muss man wirklich wollen. 😳
Tu dir den Gefallen und mach ein Praktikum in dem Bereich. Bewirb dich irgendwo als freier Mitarbeiter. Dann hast du die Möglichkeit, in den Bereich reinzuschnuppern. Wenn es dir dann immer noch gefällt, mach es.
In Essen gibt es z.B. den Master Literatur- und Medienpraxis, da lernt man alles von Film bis Radio zu Journalismus. Vielleicht wäre sowas in der Art eine Option für dich nach dem Kunststudium. Soweit ich weiß muss man eine bestimmte Anzahl an Credits in Germanistik oder sonstiger Literaturwissenschaft vorweisen können, aber das ist ja nicht unmöglich (durch Belegung von Kursen im Optionalbereich/zur persönlichen Weiterbildung o.Ä.).
Wenn du gut in deinem Job bist, und dann glaubst, wirst Du es schaffen.
Vielen Dank für deine Antwort, aber das werde ich nicht tun. Um Kunstlehrer zu werden, muss man Kunst auf Lehramt bzw. Kunstpädagogik studieren und das hat mit freier Kunst im bereich der Malerei und Grafik, meiner Leidenschaft, nicht mehr so viel zu tun.