Ist Spionage bei der Konkurrenz erlaubt?

5 Antworten

Was ist Spionage und was ist Konkurrenzbeobachtung?

Spionage wird man als illegales eindringen in Strukturen bzw. Gebäude eines Mitbewerbers sehen müssen.

Das Zerlegen eines Produktes um in Erfahrung zu bringen, wie die Konkurrenz ein bestimmtes Problem gelöst hat ist mit Sicherheit legal. Nur die Nutzung dieses Wissens für eigene Lösungen wäre nach Urheberrecht zu prüfen.

Was eigenartig klingt, so ist es trotzdem so. Ein Unternehmen insbesondere eine Kapitalgesellschaft hat ein eigenes Datenschutzrecht. Dies wird zwar zum Teil aufgehoben, weil bestimmte Daten veröffentlicht werden müssen. Doch sind Betriebsinterna erst einmal vor den anderen rechtlich geschützt.

Auch Einkaufskonditionen für Material betrifft sogar mindestens zwei Unternehmen und kann mit deren übereinstimmenden Willenserklärung nicht einfach "besorgt" werden.

Spionage als ganz klar verboten. Konkurrenzbeobachtung (durch die Nutzung eigener Informationen, eigener Branchen-Kenntnisse und öffentlich zugänglicher Infos) absolut notwendig.


WillieHD 
Beitragsersteller
 19.06.2015, 15:13

In das Geschäft gehen und gucken, wie die Preis so sind, wie die Mitarbeiter so sind etc.. Das meinte ich.

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Dirk-D. Hansmann  19.06.2015, 15:45
@WillieHD

Das ist ja keine Spionage. Das sind öffentlich zugängliche Informationen. Wenn man das weiter denkt, dann dürfte man ja auch keinen ehemaligen Mitarbeiter eines Bewerbers einstellen. Die bringen sogar noch mehr Hintergrund- und Detailwissen mit.

Aber: Diese ganzen Infos bringen ein auch nur in den seltensten Fällen was.

Einen Mitbewerber vom Markt zu verdrängen ist häufig ein Problem für das eigene Unternehmen. Dann wären solche Infos wichtig. Um mit eigenen Angeboten den anderen im Schach zu halten.

In der Regel läuft es anders. Man informiert sich mal grundsätzlich wie das Preisniveau ist und verfolgt das auch bei den anderen. Das kann indirekt sein, dass man Kunden ausfragt oder man kennt jemanden der da mal hin vorbei geht. Selber ist kaum sinnvoll, denn wenn man erkannt wird sieht es einfach doof aus. Außerdem ist es gar nicht selten, dass man sich gegenseitig unterstützt. Kunden rüber schickt oder selber anruft. Da werden sogar Waren die bei einem selbst gerade nicht auf Lager sind schnell mal geholt seltener gebracht. Entweder gegen Bezahlung unter dem üblichen Verkaufspreis oder aber der andere bestellt die Ware selber und wenn die Lieferung kommt bringt man das zurück.

Und bei der Kalkulation stellt man sowieso bald fest, die direkten Konkurrenten haben ohne "Spionage" sehr vergleichbare Preise. Man kauft Ware in vergleichbaren Mengen zu vergleichbaren Konditionen. Die Kosten weichen auch nicht stark ab.

Und man kann sich auch statistische Zahlen für viele Bereiche besorgen. Die sind sogar interessanter als der Nachbar.

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Die Frage ist eher, wie es zur Aneignung von betriebsinternem Wissen des "Zielbetriebes" kommt. D. h. die Methode entscheidet über Legalität/Illegalität, nicht das Interesse an Informationen an sich.

Also z. B. "in die EDV reinhacken" ist strafbar. Einen Vertriebler des "Zielbetriebes" auf auf einer Fachmesse psychologisch geschickt auszufragen hingegen völlig legal. Als vermeintlicher Kunde Angebote und Vorab-Datenblätter zu irgendwelchen Produkten anzufordern ist auch legal. Und so weiter.

Grenzwertig sind Anrufe auf konkreten Sachbearbeitungs-Nebenstellen, sich mit falschem Namen ausgeben und in betrieblicher Hektik Infos abgreifen. Fällt unter Sammelbegriff "Social Engineering". Vieles ist da theoretisch nicht mehr legal, praktisch ist im Nachhinein nichts beweisbar.

Was Du ansonsten noch legal machen kannst:

Data Mining im öffentlichen Informationsraum betreiben und Dir dadurch wieder ein Bild verschaffen. Zum Beispiel durch systematische Analyse von Stellenanzeigen lassen sich Abteilungsstrukturen und Teamqualifikationen in einzelnen Arbeitsbereichen teilweise sehr gut von außen recherchieren, indem man einfach nur Informationen auswertet, die vom "Zielbetrieb" selbst publiziert werden. Und sowas ist natürlich legal.


WillieHD 
Beitragsersteller
 19.06.2015, 15:13

In das Geschäft gehen und gucken, wie die Preis so sind, wie die Mitarbeiter so sind etc.. Das meinte ich.

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dan030  19.06.2015, 19:57
@WillieHD

Das ist ja keine "Spionage", sondern ganz normale "Marktbeobachtung". Natürlich kannst Du das machen.

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Ist natürlich verboten. Allerdings machen es trotzdem einige. Die Kunst ist, sich nicht erwischen zu lassen.


WillieHD 
Beitragsersteller
 19.06.2015, 15:13

In das Geschäft gehen und gucken, wie die Preis so sind, wie die Mitarbeiter so sind etc.. Das meinte ich.

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Mewchen  19.06.2015, 19:15
@WillieHD

Das ist doch keine Spionage. Das ist nichts weiter als eine Konkurrenzanalyse. Spionage wäre es, wenn du die Produktionsstätten auskundschaftest oder Leute einschleust, die für dich hochsensible Daten stehlen

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Werksspionage ist natürlich verboten, Du kannst Dich hier mal schlau machen...

https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsspionage


WillieHD 
Beitragsersteller
 19.06.2015, 15:14

In das Geschäft gehen und gucken, wie die Preis so sind, wie die Mitarbeiter so sind etc.. Das meinte ich.

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