Ist Selbstmord egoistisch?

11 Antworten

Selbstmord denke ich schon, Suizid nein. Aber ich denke dass du Suizid meinst.

Ein Suizid passiert nie einfach so und aus Egoismus. Den meisten ist schon klar dass Familie und Freunde darunter leiden werden, aber vielen ist das auch nicht klar da es ja Leute gibt die wirklich niemanden haben. Oder sie denken durch ihre Erkrankung dass sie so schlechte Menschen sind dass einige sogar froh wären wenn man nicht mehr lebt. Das hatte ich auch in meiner suizidalen Zeit und da können die Leute einfach nichts für. Bei vielen denen es bewusst ist dass einige Leute unter dem Tod evtl. leiden könnten ist der Leidensdruck viel zu hoch um noch weiter leben zu können. Daher versuchen aber viele auch am leben zu bleiben nur für die anderen, bis es dann einfach nicht mehr geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, aber manchmal ist es auch in Ordnung, egoistisch zu sein. Zur Selbstbestimmung über den eigenen Körper, die einem niemand wegnehmen kann/darf, gehört auch die Bestimmung darüber, wann man gehen will.

Man lebt für sich, nicht für andere. Man selbst hat zu entscheiden was man mit seinem Leben macht und dementsprechend denke ich es gehört zum elementarsten der Menschenwürde dem Menschen auch zu überlassen für sich die Entscheidung zu treffen, dass er sterben will.

Ist die egoistisch... ja, denn man trifft sie für sich und allein aus eigenem Antrieb und eigenen Wünschen.

Und NATÜRLICH leiden Leute, wenn man sich umbringt, Eltern, Freunde etc.
Doch wir treffen unsere Entscheidungen in der Regel auch unter Gesichtspunkten, was uns gefällt. Wenn jemand Kinder möchte, dann möchte er sie; dann wird er sich unglücklich machen, wenn er sich nach den Wünschen des Partners rihten und dementsprechend tendenziell eher die Beziehung beenden, als dauerhaft unglücklich zu werden.

In diesem Sinne... nur für andere zu denken und zu handeln macht uns auf Dauer unglücklich. Dementsprechend ist es vollkommen richtig Entscheidungen für sich selbst zu treffen, dementsprechend ist es auch vollkommen okay sich umzubringen.
Die MEinung der Freunde und Verwandten sollte dabei keine Rolle spielen, vielmehr sollte man sich mit der Frage ganz genau auseinandersetzen und für sich selbst die passendste Lösung finden


Lurzylurz  30.11.2024, 22:13

Ich verstehe, dass man für sich selbst die Entscheidung treffen muss und man lebt auch nicht für andere, das ist klar. Aber indem man es tut, gehen die Probleme der Person nicht einfach weg, nein. Die Probleme, die eine Person hat, die Suizid begeht, verschwinden nicht, sondern werden ums doppelte and die Personen weitergegeben, die der Person nahe standen. Wenn man einer Person nahe steht, sollte man die Person kennen und in der Lage sein, ihr zu helfen. Wir nehmen also an, dass ich der beste Freund von der Person bin, die Suizidgedanken hat. Mein bester Freund sagt mir, dass er diese Gedanken hat. Indem er es mir sagt, rückt er seine Bedürfnisse und Gedanken in den Mittelpunkt meines Lebens. Ich habe Angst, bei jedem Wort was ich sage, etwas falsches zu sagen. Alles was eine Person, die mir nahe steht, zu mir sagt beeinflusst mich psychisch. Genauso, wie mein bester Freund mit Suizidgedanken mir das sagt und mich somit psychisch beeinflusst, weil er mir nahe steht, habe ich auch die Möglichkeit, ihn psychisch zu beeinflussen, dass er es nicht tut, weil ich ihm nahe stehe. Um es also nun aus meiner Perspektive zu betrachten, ist es nun meine Aufgabe, alles zu tun, damit er diese Gedanken nicht mehr hat. Ich stelle meine psychischen Probleme hinten an für ihn. Ich habe Angst und mache mir Sorgen, weil jede Sekunde wo ich ihn mal nicht sehe, kann sein dass ich ihn nie wieder sehe. Und wenn die Person es dann wirklich tut, wenn mein bester Freund sich dann umbringt, was fühle ich dann? Schuld. Ich overthinke jedes Wort, was ich zu ihm sagte, jede Sache, die ich getan habe, als ich bei ihm war. Ich war sein bester Freund, genauso wie er meiner war. Es war meine Aufgabe, ihn zu heilen, weil ich ihm nahestehe. Das könnte man zwar auch egoistisch nennen, weil ich nicht will, dass er es tut, weil ich dann ein schlechtes Gewissen habe, aber ein genauso schlechtes Gewissen sollte er auch haben. Aber das hat er im Vergleich zu mir nicht mehr, weil er nichts mehr fühlt, weil er tot ist. Ich lebe damit weiter und weiß nun, wie Suizid andere Menschen beeinflusst also kann ich es selber auch nicht begehen. Ich verstehe, dass jeder selbst Entscheidungen für sich treffen sollte und nicht für andere leben sollte, aber wenn man ein solches Problem hat, was einen dazu bewegt, sein Leben zu beenden, sollte man, bevor man es tut, alles dafür tun, um dieses Problem zu lösen. Das lässt sich zwar leicht sagen, ist es aber nicht. Aber dafür gibt es ja auch viele Möglichkeiten… Therapien und sowas halt. Ich weiß nicht wie es sich anfühlt solche Gedanken zu haben, deswegen kann ich das nicht nachvollziehen. Aber ich weiß, wie es sich anfühlt, jemanden zu kennen, der solche Gedanken hat. Deswegen kenne ich nur diese Perspektive aber genau um diese Perspektive sollte es doch auch eigentlich gehen, oder? Die Person, die mir sehr nahe steht und solche Gedanken hat, versteht denke ich gar nicht was Suizid überhaupt ist. Die Person sagt es nur einfach, um ihre Probleme so rauszulassen. Aber indem er sie so einfach rauslässt, indem er es mir sagt, fühle ich mich umso schlechter. Ich habe nunmal auch Probleme abgesehen von ihm. Jeder hat eigene Probleme, seine Probleme hat er aber nun jetzt in den Mittelpunkt gestellt. Jeder hat natürlich unterschiedlich schlimme Probleme, aber die Probleme, die die Person mit Suizidgedanken hatte, sind weitaus harmloser als die Probleme, die die Personen haben werden, die ihm nahe standen, nachdem er sich umgebracht hat. Ich bin nicht wirklich gut im erklären aber ich hoffe ich konnte das jz irgendwie gut rüberbringen, was ich darüber denke.

Croover  12.07.2020, 00:57

Ich verstehe was du meinst, aber ich würde dich darum bitten, es anders zu formulieren. Selbstmordgefährdete könnten dies als Ermutigung sehen, das wäre nicht gut.

BeviBaby  12.07.2020, 01:30
@Croover

Diese Frage lässt sich nicht beantworten ohne dass man potentiell Selbstmordgefährdete dazu ermuntert es zu tun.
Zumindest nicht, wenn man meiner Meinung ist, die da wäre, dass es jedem freisteht sein Leben selbst zu beenden.

Wenn jemand dies tun will, dann kann ich in dieem Forum vermutlich am allerwenigsten dagegen tun.
Diese Frage hat 10 Antworten. Mindestens 5 müssten in etwa meine Meinung teilen...

Möchtest du denen auch sagen, dass Selbstmordgefährdete sie als Ermutigung sehen könnten? Oder möchtest du dich nicht gleich lieber an den Fragesteller bitten, damit er in seine Frage aufnimmt 'nur antworten, wenn ihr gegen Selbstmord und gegen Selbstbestimmung seid'?

Jemand, der sich wirklich umbringen will kann potentiell in allem einen Grund sehen nicht mehr weiterleben zu wollen und die initiative sich Hilfe zu suchen und welche anzunehmen muss ohnehin vo Suizidalen selbst kommen.
Deswegen genau überlegen und Alternativen abwägen.
Aber weder lässt sich jemand vom Selbstmord dadurch abbringen , dass ich hier schreibe 'tu es nicht, das Leben ist so schön', noch ist Schuld eine großartige Motivation, um am Leben zu bleiben

Croover  12.07.2020, 11:16
@BeviBaby

Ich finde dieses "tu das nicht, das leben ist schön" auch nicht so hilfreich.

Aber ich finde bei dir einfach dieses

Es ist vollkommen okay sich umzubringen

etwas drastisch formuliert, aber wie gesagt ich verstehe ja, was du meinst.

BeviBaby  12.07.2020, 11:54
@Croover

Tut mir leid, aber was soll man schreiben?

Es IST okay sich umzubringen. Es ist eine Entscheidund, die man für sich trifft und die nicht gegen irgendwelche Gesetze verstößt (zumindest per se). Niemand kommt zu Schaden, außer man selbst.
Es ist auch okay mit einer Unterhose auf dem Kopf durch die Stadt zu gehen, Alkohol zu trinken oder Kopfüber an einer Wäschleine zu baumeln, wenn man das denn will.
Da zählt nur das, was sich der einzelne wünscht.

Ich mag es bescheuert finden, aber wenn es jemanden glücklich macht und niemand dabei zu schaden kommt sehe ich keinen Grund zu sagen es sei nicht okay.

Nichts fügt den Angehörigen mehr Leid zu als wenn man Suizid begeht! Die leiden nämlich ihr ganzes Leben lang darunter. Ja, so gesehen ist das egoistisch.


Hdhhd519qkosid  19.10.2022, 20:34

Aber man halt auch an die Person denken die sich umgebracht hat wie viel leid sie vielleicht erfahren musste wissen sie was ich meine

Lucynchen  21.10.2022, 01:16
@Hdhhd519qkosid

Kommt drauf an warum die Person gelitten hat und was sie alles dagegen getan bzw versucht hat.

Ich wüsste aber nichts was es für die Hinterbliebenen leichter machen würde, die leiden so oder so, ganz besonders wenn sie der Person nicht helfen konnten oder sie keine Hilfe wollte.

Wenn du angehörige/ schulden hast, ja da sie wegen dir probleme habwn werden


Idk12343 
Beitragsersteller
 12.07.2020, 00:40

Mal angenommen, die Person hat keine Schulden. Natürlich Angehörige die man aber auch nur weiter verletzen würde