Ist Methanol ein Ampholyt?

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Ja, Methanol ist ein Ampholyt.

Ampholyten sind Verbindungen, die sowohl als (Brönsted-) Säure als auch als Base reagieren können.

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Dazu müssen sie sowohl protonieren (Protonen abgeben = Säure) als auch protoniert werden (Protonen aufnehmen = Base) können.

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Um das zu entscheiden muß man sich bei organischen Verbindungen die funktionellen Gruppen anschauen.

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Methanol ist ein Alkohol- funktionelle Gruppe ist die Hydroxygruppe.

-OH Gruppen sind polar - das Sauerstoffatom ist elktronegativer als der Rest und zieht die gemeinsame Bindungselektronenwolke zu sich hin.

Dadurch besteht prinzipiell schon mal eine höhere Chance für die Abtrennung eines Protons = Säurewirkung. .

Jetzt muß man nur noch nach "Alkohol" oder "Hydroxygruppe" und "Acidität" googeln um die tatsächlich stattfindenden Reaktionen zu finden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Alkohole#Acidit.C3.A4t

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Wie Du siehst können Alkohole sowohl Säure wie auch Base sein (wobei von der protonierten Base im der Realität wirklich nur sehr wenig entsteht).

Methanol, mit seinem kleinen Alkylrest,ist derwasserähnlichste Alkohol und damit auch der typischste für Protonierungreaktionen.

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Darum ist Methanol als Ampholyt zu bezeichnen.

Auszug aus Wikipedia: Beispiele für Ampholyte

Verbindungen, die zur Autoprotolyse neigen

Beispiele (Autoprotolysekonstanten pKau nach

Wasser H2O (pKau=14)

Ammoniak NH3 (pKau=29 bei −50 °C)

Schwefelsäure H2SO4 (pKau=3,85)

Essigsäure CH3COOH (pKau=14,45)

Ameisensäure HCOOH (pKau=6,2)

Methanol CH3OH (pKau=16,9)

Ethanol CH3CH2OH (pKau=19,5)

Fluorwasserstoff HF (pKau=10,7 bei 0°C)

Die angegebenen Autoprotolysekonstanten entsprechen dem negativen dekadischen Logarithmus(s.a.pH-Wert) des Ionenprodukts der Stoffe. Mit steigender Temperatur nimmt das Ausmaß der Autoprotolyse für gewöhnlich zu.