Ist meine Familie toxisch (ha)?
Sorry wegen dem ha, aber diese Frage gab es schon.
Ich habe drei Schwestern. Kürzlich hat eine von Ihnen mich um einen gefallen gebeten. Ich habe nein gesagt.
Ich hätte nie nein gesagt. Doch wenn ich Sie mal brauche ist Sie nie für mich da. Hat nie Zeit oder sagt nein. Ich habe es trotzdem immer gemacht, auch wenn ein nein kam.
Diesmal sagte ich aber nein. Danach rufte mich meine Mutter an und fragte mich wieso und ob ich das nicht machen kann. Mein Vater auch. Nachdem ich nein sagte, kamen Antworten wie: ja dann wirst du schon sehen, oder dass mich niemand mehr kontaktieren wird.
Ich fühlte mich unter Druck gesetzt... Und versuchte meiner Mutter zu erklären warum ich das nicht machen will, aber Sie hat mir gar nicht zugehört. Ich habe ihr mein Standpunkt versucht zu erklären, dass ich mich einfach vera*scht fühle, wenn ich etwas für Sie mache, aber wenn ich Sie einmal frage- immer ein Nein kommt.
Anstatt mich zu verstehen... Fragte Sie mich immer warum ich Sie volltexte... Was ich für ein Problem habe und warum ich ihr nicht helfen möchte etc... Ob ich unzufrieden mit mir selbst bin.
Es ist nichts was Sie nicht selber machen könnte, Sie ist einfach nur zu faul dafür. Das ist es. Nichts anderes.
Naja... Nachdem ich es dann doch gemacht habe gestern... Bat ich Sie heute um ein Gefallen. Nichts grosses. Wie erwartet kam ein Nein. Ich fühle mich so vera*scht und so ausgenutzt und niemanden interessiert es.
5 Antworten
Hi,
sie haben dich auf eine Rolle festgelegt und erwarten von dir, dass du da drin bleibst. Natürlich kann man eine Beziehung toxisch nennen, aber dominant wäre in dem Fall vielleicht passender. Sie lassen dich aus dieser Rolle nicht raus, egal was du machst. Das interessiert sie gar nicht. Da reden sie einfach drüber weg.
Das haben meine Brüder früher auch mal gemacht. Bis ich ausfallend wurde. Ich musste die Rolle quasi wie mit einem Brecheisen aufstemmen.
Behandel sie ruhig so, wie sie dich auch behandeln und erklär es ihnen ruhig, auch wenn sie so tun, als ob du arabisch sprichst. Sie rechnen damit, dass du einknickst und in dein altes Rollenbild zurückfällst. Dich fügst. Wohin du gehörst. In dem du eventuell die Unterlegene bist. Das vermute ich. Du bist hilfreich, aber die Unterlegene in der Beziehung zu ihnen. Die die nachgibt. Die die es dann macht, wenn andere im Gegenzug nichts machen.
Wiege es ruhig auf und sag, "ich mach es gern für dich, wenn du mir vorher auch ein Gefallen tun könntest, nämlich... x y z". Danach tu ich es auch gern für dich. Wenn wie erwartet nichts kommt, brauchst du auch nichts zu machen. Wenn deine Mum dich dann fragt, sagst du "sie hat das worum ich sie bat noch nicht erledigt" "Frag sie doch mal warum". "Und berichte mir". Verknüpfe es mit Aufgaben, die sie für dich tun sollen und gebe ihnen Aufgaben. Wenn dann gähnende Leere ist, Schwamm drüber. Dann hast du auch plötzlich ein Gedächtnis wie ein Teesieb.
Sie lassen dich sonst aus der Schachtel nicht raus. Außer du gehst raus. Mit deiner eigenen Entschlossenheit und deinem eigenen Willen. Du musst ja nicht gleich einen totalen Rundumschlag machen. Sondern kannst schrittweise damit experimentieren. Du gibst nur, wenn und soviel du auch bekommst. Wenn sie dich fragt ob du krank bist, sagst du "die Umgangsregeln haben sich geändert. Sie sind jetzt mehr auf Gegenseitigkeit ausgelegt".
Brech die Rolle auf, gib ihnen was, woran sie zu beißen haben. Du hast wahrscheinlich Angst vor ihrer Reaktion. Aber du musst üben den Ton anzugeben. Nicht immer, aber dann wenn es ungleichgewichtig wird. Dann wirst du laut. Dass man dich hören kann.
Und wenn sie dagegen sprechen, als ob du chinesisch sprichst, sagst du, du hast doch verstanden was ich gesagt habe oder musst du zum Ohrenarzt? Dosier die Durchsetzungskraft, nicht ins Unermessliche, unfreundliche, aber so, dass sie dich spüren. Und wenn sie so tun, als sei das was komisches, gehst du da einfach drüber weg. Es ist der neue Weg.
LG
Hallo!
Es gibt kranke Familienstrukturen, da hat jeder seine festgelegte Rolle und daran darf nichts geändert werden. Punkt. Schluss. Fertig.
Wenn dann Menschen wie du und ich irgendwann kapieren, dass sie nicht geliebt, sondern gebraucht und benutzt werden und dann 'Nein!' sagen, ist es normal, dass die anderen sie wieder in ihre ihnen zugewiesenen Rolle rein haben wollen.
Es ist schwer, zu meinen Wünschen und Bedürfnissen zu stehen und das böse Spiel nicht mehr mitzuspielen, aber es ist der Mühe weh. Was wurde ich damals beschimpft, als ich anfing, meine Wünsche und Bedürfnisse wichtig zu nehmen.
Heute werde ich nicht mehr missbraucht und benutzt, sondern wertgeschätzt. Das ist wie bei einem Mobile: Wenn sich einer bewegt, müssen sich auch die anderen bewegen. Heute werden Konflikte bei uns liebevoll gelöst.
Das hat nichts mit "toxisch" zu tun, sondern mit fehlender Abgrenzung deinerseits. Wenn es wirklich so ist, wie du beschreibst, dann sind sie es quasi gewohnt, dich nutzen zu können, wann und wofür sie dich brauchen. Und wie ein verwöhntes Kind, fangen sie an zu quengeln, sobald du nicht, wie üblich, springst.
Und du hast dich auch noch erneut breitschlagen lassen - was eigentlich nur die Bestätigung für sie ist, dass sie nur ausdauernd genug quengeln müssen, bis du doch tust, was sie möchten.
Leg dir eine Portion Konsequenz zu und bring ihnen bei, dass ein Nein auch ein Nein bleibt. Sie werden es schon lernen. Anfangs wird es anstrengend werden (inkl. bockigem Verhalten - so, wie du sie schilderst...) - aber irgendwann haben sie es dann hoffentlich kapiert und lassen dich in Ruhe, bzw. akzeptieren ein Nein und freuen sich über ein Ja.
Alles Gute, viel Kraft und ein dickes Fell!
Toxisch sind nur Lebewesen die Gifte(Toxine) über ihre Haut abgeben können um sich zu verteidigen oder über Fangzähne injezieren können um Beute zu machen. Menschen, inkl. deiner Familie, gehören nicht dazu.
Danke für die Information. Es war nur ein Begriff, wusste nicht wie ich es sonst formulieren soll.
Nachdem ich mir den Text durchgelesen hab und sich bei 'rufte' mein innerer Deutschlehrer die Kugel gegeben hat würde ich dir folgendes sagen:
Du musst Menschen nicht besser behandeln als andere nur weil ihr miteinander verwandt seid. Sind sie scheiße zu dir ist das Beste was du tun kannst sie zu ignorieren. Und fang früh damit an, sonst verfestigt sich deren Mistverhalten und sie lernens nie, war bei mir so und ich kann von der ganzen Familie(Eltern, zwei Schwestern und zwei Halbgeschwister) nur noch meiner Mutter in die Augen schauen ohne Tobsuchtsanfälle zu bekommen. Mach das nicht, zieh die Grenze so lange sie noch in einem lernfähigen Alter sind.
Nope. Das "nur" ist falsch.
Du bezeichnest Personen als toxisch, wenn sie einen negativen Einfluss auf ihre Mitmenschen ausüben. Du fühlst dich schlecht, falsch und minderwertig, wenn du mit ihnen zu tun hast. „Toxisch“ bedeutet so viel wie „giftig“. Der Duden definiert es zusätzlich noch als „sehr bösartig, gefährlich, zermürbend und schädlich“
Quelle: https://studyflix.de/biologie/toxische-menschen-6310
Beschäftige dich lieber mal mit Psychologie und entsprechenden Fachbegriffen
Hab ich, ich studiere den Scheiß. Ich kann nur diesen Begriff 'toxisch' nicht mehr hören, der wird so inflationär verwendet.. Alles was Menschen an anderen stört ist auf einmal toxisch. Man kann zT garnicht mehr benennen was einen daran stört wie sich die Mutter verhält oder was der Vater sagt, es ist dann einfach toxisch.
Erstmal wie alt bist du?
Kling nach klassischem emotionalem Missbrauch....
Du sagst zu deiner Schwester nein, diese rennt zu eurer Mutter und heult sich aus. Mutti ruft bei dir an und redet dir Schuldgefühle ein. Du gibst nach weil es deine Mutti ist. Deine Schwester hat ihren willen bekommen.
Lass mich raten du bist die jüngste von euch oder? :)
Und wie alt bist du? Wenn du noch minderjährig bist sind die Möglichkeiten halt nicht so umfangreich...
Ich bin 27 und hab ähnliches durch. Du solltest aus diesem Umfeld raus und ausziehen bzw. wegziehen :)
Meiner Meinung nach liegt sowas eher an der Erziehung und somit den Eltern.
Wie soll sie sich den abgrenzen wenn sie es nie gelernt hat?
Ein dickeres Fell nützt bei so einem Abhängigkeitsverältnis wenig sonder nur ein guter Psychologe. Wenn Sie sich sträubt werden ihre Eltern ihr finanzielle Mittel etc. streichen um sie wieder gefügig zu machen