ISt man ein Assi wenn man am Existenzminimum lebt?
Ich habe leider durch viel Pech nichts aus mir machen können mit 20 Jahren sitze ich nun in Zeitarbeit, und einer der schlimmsten Gegenden Berlins, ich kann gerade so Miete zahlen und einmal in Monat das nötigste einkaufen gehen, dann ist das Konto Leer. Ich habe keine Möbel drin und fühl mich sehr asozial weil keine Motivation mehr da ist, für was denn? Ich gehe nicht mal mehr duschen weil es nicht lohnt, ich bin hier gefangen und komm nicht raus, ich kämpfe ums Überleben mit dem bisschen Geld was ich verdiene, richtige Arbeit suchen? Mich will keiner weil ich ja kein Abi habe usw. Hab schon alles versucht um nicht Zeitarbeit zu machen, kam nicht drum herum. Freundin? Hat mich verlassen weil wer will was mit einem Typen der nichts aus sein Leben gemacht hat und kaum Zeit hat?
Ich will so nicht leben, Geld reicht für garnichts. Was würdet ihr denn an der Stelle tun? Am Abgrund. PS: mein Kühlschrank ist in zwei Tagen wieder leer, dann kann ich mit meine letzten 2 Euro losziehen bis ich am 10 wieder Geld habe.
Ich war auch schon obdachlos.
Ich guck mit 20 Jahre in Mülleimer wegen Pfand, jetzt überlegt mal
6 Antworten
Schon mal bei verschiedenen Ämtern nachgefragt? Eine Ausbildung anfangen, oder eine Umschulung, die kann sogar bezahlt werden für dich. Es gibt immer Auswege, man muss sie nur finden und annehmen. Du bist erst 20 und hast dein ganzes Leben noch vor dir!
Zeitarbeit ist ein Einstieg in die Arbeitswelt. Je mehr Erfahrung du hast, desto leichter geht's weiter. Mit 20 kannst du noch locker eine Ausbildung machen, und wenn du da ein Jahr Arbeitserfahrung hast, dann nehmen dich so einige Chefs sicher gern, denn du hast ja Durchhaltevermögen und Arbeitswilligkeit gezeigt. Zeig auch Disziplin und geh duschen!
Das mit dem Geld ist natürlich mies, versuch mal, ob es so wenig ist, dass du aufstocken kannst. Wenn nicht, mach dir ein Budget. Kauf dein Essen günstig vom Supermarkt, koch selbst, hol nichts im Restaurant. Wo geht das Geld sonst hin? Das wirst du wissen.
Hol dir gebrauchte Möbel. Zum Teil werden echt gute Sachen verschenkt. Schritt für Schritt wird das besser.
Zunächst einmal solltest du prüfen, ob deine Einnahmen gering genug sind, um mit Alg 2 aufstocken zu können. Kein schöner Weg, das weiß ich, aber das verschafft dir ein wenig Luft, ermöglicht dir weiter tätig zu werden.
Hast du etwas gelernt? Wenn nicht wäre das der Punkt, an dem du dringend eine Ausbildungsstelle suchen musst. Das ist durch Corona sicher erschwert aber durchaus möglich. Auch ohne Abi. Ich verstehe, dass die Motivation da irgendwann im Keller ist aber da musst du am Ball bleiben. Kümmere dich im Erfolgsfall dann schnell um Bab und Alg 2 um deine Finanzen geregelt zu halten.
Das ist ein steiniger Weg, das will ich gar nicht beschönigen, aber er führt aus den Umständen raus, in denen du dich gerade gefangen siehst. Das wichtigste ist es zunächst einmal, existenzielle Sorgen zu verringern also geh den Weg zum Jobcenter.
Ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute.
Also ich falle mit zu Assi, du bist doch eher der gute Arbeiter der nicht viel bekommt.
Ich stamme aus einer typischen Unterschichtssippe (kein Vater, Vater war Säufer (heute ist der trocken aber immer noch sexistisch), Mutter alleinerziehende Hartzerin). Habe nur 8te Klasseabgang und bin psychiatrisiert u. entmündigt worden. Hätte mein Erzeuger seine Schuld nicht etwas getilgt und mich in der Klapse gelassen, wäre ich wahrscheinlich sediert und in einem Heim (das was mit alten Frauen gemacht wird im Altenheim od. Klapse). Heute beziehe ich seit 2 Jahren ca. Hartz4, dank Corona ist das im Moment fast wie bedingungsloses Grundeinkommen, weil ich werde nicht mit irgendetwas zugebomt und ich habe das erste mal in meinem Leben eine eigene Wohnung. Ohne meinen Erzeuger hätte ich nicht die Ruhe die ich jetzt habe, weil das System so patriarchal ist - andererseits, hätte es den nie gegeben, hätte ich das ganze Leid bis heute und was noch kommt nie ertragen müssen. Der schuldet mir noch sehr viel, hat ja schließlich nicht verhütet der bastard (seine Eltern sind unverheiratet) Kleinpatriarch.
Was du machst mit Flaschen sammeln mache ich aber nicht. Ich lebe mehr wie eine verwittwete Rentnerin die von ihrer Rente leben kann. Bin 25 jetzt. Waschen und Hygieneartikel die ich brauch oder gebrauchen könnte, kann ich mir auch leisten. Ich wasch mich frühs immer, leide aber leider unter Bromhidrose.
Bin sowieso dabei, dass ich Sozialgeld bekomme, wegen Krankheit, weil im Rentenalter bin ich ja noch nicht und Hartz4 Leistung ist nur für die die als Arbeitsvieh gebraucht werden könnten. Aber da falle ich raus. Als Unterdrückte steht mir Existenzvergütung zu, nicht der Zwang wie eine Jüdin im KZ 'arbeiten' zu müssen. Ich habe überhaupt nichts mit diesem Planeten noch mit dieser Männerkultur zu tun.
Und das du keine Freundin hast, das wird ohnehin nur temporär so bleiben, da wir in einem Patriarchat leben und selbst der niederste Mann in der Männerhierarchie, noch irgendeine abbekommt, die entsprechend darauf sozialisiert wurde, sein Besitz zu werden. Es gibt sicher viele Frauen, die mit so was wie dir Mitleid empfinden und dir helfen wollen.
Du solltest mal deinen Hausarzt um eine Überweisung zum Psychotherapeuten bitten