Ist laut Jesus (Gott) Kapitalismus eine Sünde?

9 Antworten

Er ist ausgerastet am Taubenmarkt durch die extreme Profitgier.

...im Tempel! Das ist dabei schon entscheidend. Es war nicht irgendein Markt, es waren die Stände der Geldwechsler und - ausgerechnet - der Taubenverkäufer, die sich an den Ärmsten bereichern, die sich keine vorgeschriebenen Opfergaben haben leisten können.

Ich denke nicht dass sich das so leicht so allgemein auf den Kapitalismus übertragen lässt.

Die Profitgier ist sekundär. Die primäre Ursache ist der Egoismus. Denn Profit geht nur auf Kosten anderer. Auf Kosten anderer heißt, dass jemand anderes die Kosten für meinen Profit bezahlt, dafür aufkommt, ihn erarbeitet. Egoismus ist jene Eigenschaft des Ichs, das sich selbst als "erste" Instanz versteht, also "Ich zuerst". Das ist das Gegenteil von der Nächstenliebe, bei der es heißt, jeden anderen so zu lieben, wie sich selbst. Der Egoist hingegen will ja nicht, dass jeder so egoistisch ist, wie er selbst. Denn dann hätte er keinen Vorteil (Vorteil=ein Teil von etwas als Erster, schon im Voraus)

Ob das eine Sünde ist ist relativ. Provitgier ist jedoch Gier. Und Gier wiederum bedeutet begehren (Gier=Begierde/Begehren).

Es ist das 10. der 10 Gebote des ATs.

Ich denke, du hast dir aufgrund der Frage darüber schon mal Gedanken gemacht.

Warum ich es nicht unbedingt als Sünde deklariere: Allein die Einsicht, dass Gier, Habgier, Begehren, Egoismus bei anderen mir schadet und ich wiederum anderen schade, wenn ich so verfahre ist die Erkenntnis, die wichtig ist!

Der Kapitalismus in Grundform ist nichts Schlechtes und tatsächlich die einzige Wirtschaftsform, die bislang in unserem menschlichen Dasein funktioniert hat. Kapitalismus ist im Grunde der Konsumverzicht und dessen Aufschiebung (niedrige Zeitpräferenz), um Kapitalakkumulation zu betreiben, Investition zu tätigen und Kapitalgüter herzustellen, welche dann für die Herstellung von bspw. Konsumgütern verwendet werden. Eigentlich hat dies insofern sogar etwas Soziales, da jeder Mensch aktiv der Beschäftigung nachkommt, die ihm am besten liegt, wodurch ein Nutzen für die Allgemeinheit (Gesellschaft) entsteht.

Problematisch wird dies nur, sofern die Gier so weit in den Vordergrund rückt, dass man die monetären Angelegenheiten über seinen Nächsten stellt. Hierzu ein passender Vers:

"Dann wandte er sich an alle: »Hütet euch vor der Habgier! Wenn jemand auch noch so viel Geld hat, das Leben kann er sich damit nicht kaufen.«" - Lukas 12:15

Am Ende ist es genau so, egal welche oder wie viele Besitztümer wir anhäufen, wir können damit vielleicht ein komfortableres Leben auf Erden führen, in den Tod nehmen wir diese jedoch nicht mit und das Leben selbst ist unbezahlbar. Dies führt wieder zur Nächstenliebe, welche Christus predigte. Sollte man seinen eigenen Erfolg, sein eigenes Wohlbefinden über seinen Nächsten stellen?

Woher ich das weiß:Hobby – Interessiert an (österreichischer) Ökonomik

Das Grundprinzip des Kapitalismus nicht, aber wie dieses Wirtschaftssystem von manchen genutzt wird.

Kapitalismus:

Im Kapitalismus befindet sich das Kapital im Besitz von Unternehmern. Der Staat greift wenig oder gar nicht in das Wirtschaftsgeschehen ein. Die Unternehmer können weitgehend frei arbeiten und arbeiten lassen. Der Staat schützt das Privateigentum und die Unternehmer.

Je nach dem was man daraus macht 🤷‍♂️

An sich gibt es viel Freiraum, was leider oft ausschließlich für den eigenen Vorteil genutzt wird.

Jedoch ist das kein grundsätzliches Prinzip des Kapitalismus und es steht einem frei wie man sich darin bewegt.

Nur desto mehr dieses Wirtschaftssystem dem eigenen Egoismus dient, desto weniger Chancen haben die die den Kapitalismus nicht nur für den eigenen Vorteil nutzen.

Hm...

Wie die Menschen das betreiben, ja (Mt.19,22).

Mit der richtigen Einstellung: nein (Hiob 42,10).

Woher ich das weiß:Recherche