Ist Jesu Tod historisch nachweisbar?

7 Antworten

Selbst die Existenz von Jesus ist historisch nicht eindeutig nachweisbar. Wenn es ihn wirklich gegeben hat, dann ist er bis heute aber bestimmt tot. Nicht unbedingt am Kreuz. Aber wenn Jesus (oder auch mehrere Personen, die zu Jesus zusammengefasst wurden) ein Agitator gegen die römische Vorherrschaft war, dann ist ein solcher Tod schon nicht unwahrscheinlich. Der Rest mit Gottes Sohn und so ist wahrscheinlich Humbug.

Es gibt weder außerchristliche direkt Belege für sein Leben, noch seinen Tod. Jetzt erzähle das aber bloß keinem gläubigen Muslim, denn dann wäre ja auch der Koran falsch. Ja da steht z.B

Jesus ist der Gesandte Gottes (rasūlu ʾllāh: Sure 4,157) und ein Prophet (nabī: Sure 19,30).
Er hat eine eigene Schrift empfangen (Sure 5,46), das Evangelium (Indschil) (Sure 57,27).
Er konnte bereits in der Wiege sprechen (Sure 3,46) und Vögeln aus Ton Leben einhauchen, Blinde und Aussätzige heilen und Tote erwecken (Sure 5,110).
Gott stärkte Jesus mit dem „heiligen Geist“ (ar-rūḥ al-qudus) und lehrte ihn die „Schrift, die Weisheit, die Thora und das Evangelium“ (Sure 5,110).

Vor allem:

 „Und wir haben Jesus, dem Sohn der Maria, die klaren Beweise gegeben und ihn mit dem heiligen Geist gestärkt.“ ( Sure 2, Vers 87)
Gott sagte: ‚Jesus! Ich werde dich [nunmehr] abberufen (innī mutawaffīka) und zu mir [in den Himmel] erheben und rein machen‘“ (Sure 3, Vers 55)

NA, wenn das keine Beweise sind!

Historische Beweise gibt es nicht, aber wenn man den ganzen mythologisch-christlichen/heidnischen Überbau wegläßt, ergibt sich eine Geschichte, die für damalige Verhältnisse zu ungewöhnlich war, um eine reine literarische Erfindung zu sein.

Unsere ganzen modernen Literaturgattungen mit jeder Menge erfundenen Figuren vor mehr oder weniger realem historischem Hintergrund gab es damals noch nicht, deshalb darf man sie auch nicht rückwärts auf die Menschen vor 2000 Jahren projizieren. (Einer der größten Fehler den man bei historischen Themen machen kann, Rückwärts-Projektionen! Modernes Wissen, moderne Sozialisierung, modernes Denken erwarten bei Menschen die vor langer Zeit gelebt haben!)

Und zu der Zeit als das Christentum gerade erst im Werden war, gab es noch Menschen, die sich selber informieren konnten, anhand mündlicher Überlieferungen innerhalb von Familien die nie schriftlich festgehalten wurden, ob zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort irgendwas gelaufen ist, und welche Personen beteiligt waren. Zu damaligen Zeiten hatte man ein besseres Erinnerungsvermögen an derartige Dinge als heutzutage. Das heißt die Jesusgeschichte wäre schon damals als unglaubwürdig aufgeflogen, wenn zu viel davon aus den Fingern gesaugt worden wäre.

Wanderprediger und Sekten die allerlei Zaubertricks vorführten, um sich Anhänger zu angeln, gab es damals im Dutzend billiger. Möchtegern-Revoluzzer die zum Aufstand gegen die Römer aufriefen ebenso. Und Judäa war ein Schmelztiegel, wo die einheimischen jüdischen Gebräuche in Konflikt gerieten mit heidnischen Praktiken und Glaubensvorstellungen der römischen Soldaten und Händler aus zahlreichen Ländern der damals bekannten Welt. In diesem Umfeld spielt die ganze Geschichte.

Eine glaubwürdige Geschichte, bis hin zu Details wo sich Jesus mit dem jüdisch-religiösen Establishment anlegt, den anderen Schriftgelehrten regelmäßig ihre Heucheleien um die Ohren schlägt. Oder auch mal die von fleißigem Betrug am Kunden lebenden Geldwechsler im Tempel davonprügelt. Manchmal sind auch die Lücken in den Geschichten aussagekräftig - wer waren Bräutigam und Braut bei der Hochzeit in Kana? Denn die Namen werden auffälligerweise nicht genannt, ein Detail deutet aber darauf hin, daß es potentiell die Hochzeit von Jesus selbst war, weil der nämlich von seiner Mutter zusammengestaucht wird, weil er scheinbar nicht genug Wein für die Gäste besorgt hat (mit dem Ziel, den Zaubertrick Wasser zu Wein vorführen zu können). Zu damaligen Zeiten war es nach jüdischem Gebrauch die Pflicht des Bräutigams, die (männlichen) Gäste mit Wein und Lustspiel zu unterhalten. (Die Frauen waren unter sich.)

Ungewöhnlich und somit mutmaßlich echt sind die Schilderungen, wie Jesus mit anderen Leuten, Heiden und "Sündern" umging, oder die Story vom guten Samariter und andere Gleichnisse die ihm zugeschrieben werden. Genauso wie heute noch bei den muslimischen Imamen, hatte auch damals bei den Juden jeder Rabbi seine eigene Auslegungsweise der Schriften und zuweilen seine eigene "Schule" (Gruppe von Anhängern), viele davon strikt-orthodox, die alles "unreine" und fremde/heidnische scharf ablehnten, Jesus war das exakte Gegenteil davon. (Deswegen bezeichne ich ihn gerne als den ersten Hippie, der vollumfassende Toleranz und die von ihm geprägte Nächstenliebe predigte.) Unmöglich zu damaliger Zeit, sowas als rein literarische Fiktion hinzustellen, so gut waren die Science-Fiction-Autoren dieser Zeit noch nicht.

Kann man historisch nachweisen, dass es Jesus gab und er am Kreuz gestorben ist?

Man kann annehmen, aber die Beweislage ist dünn.

Gibt einige Probleme für eine Historiker:

  • Jesus ist nicht plausibel (er kann zaubern und hat keinen menschlichen Vater)
  • nur einseitige Quellen: außerbiblisch gibt es keine Zeitzeugen, geschweige Augenzeugen.
  • es gibt nur Tradition: absichtlich erstellte Schriften, um seine Wunder und Existenz zu bezeugen (theologische Propaganda). Aber keinen Überrest (zufällig übriggebliebenes)
  • alle vier Evangelien sind anonym
  • Die drei Synoptiker behaupten nicht mal, dass sie Augenzeugen ist. Bei Johannes ist es mehr als fraglich.
  • außerbiblische Berichte sind nur Randnotizen und Jahrzehnte nach der Kreuzigung geschrieben. In denen nicht erwähnt wird, woher die Information stammt.

Und der sogenannte historische Jesus ist nicht der Jesus aus der Bibel: dieser Jesus wurde entmythologisiert.

Wenn es reicht, dass irgendjemand etwas aufschreibt und behauptet, dann ist die Teilung des Mondes belegt (Koran/Ahadith) und die Existenz von Einhörnern historisch belegt: zB Ktesias von Knidos berichtet von ihnen. Und Strabon, Claudius Aelianus und Plinius der Jüngere:

An equine form of the unicorn was mentioned by the ancient Greeks in accounts of natural history by various writers, including Ctesias, Strabo, Pliny the Younger, Aelian[2] and Cosmas Indicopleustes.

https://en.wikipedia.org/wiki/Unicorn#History

Die Evangelien sind theologische Werke. Sie wollen Glauben und nicht historische Tatsachen vermitteln und sie berichten nur das, was theologisch notwendig ist. Es gibt also nur Informationen von einer Seite: das ist so, als hätten wir nur das, was Russia-TV oder Trump über etwas berichtet. Kann stimmen, muss aber nicht.

Das älteste außerbiblische Dokument ist von Flavius Josephus: das Testimonium Flavianum von 93 n.Chr. Also etwa 60 Jahre nach der Kreuzigung (außerbiblische Zeitzeugen gibt es also nicht).

Und dieses wurde von Christen manipuliert:

Weitgehend Konsens ist, dass der jetzt vorliegende Text durch christliche Zusätze nachträglich erweitert (interpoliert) worden ist.
Origenes las einen älteren Text, Eusebius von Caesarea dagegen den christlich bearbeiteten Text.
Sehr umstritten ist weiterhin, was Josephus an dieser Stelle ursprünglich schrieb.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Testimonium_Flavianum

Tacitus hat germanische Götter beschrieben: existieren deshalb germanische Götter?

Woher willst Du das denn wissen? Hast Du die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse studiert?  

Ja aus den UNtersuchungen von 10 Forschungsgebieten

Hier nur eines von 10 Forschungsgebieten u.a. Eben

Forensik : Eine rechtsmedizinische Analyse" Prof. Dr. Stefanie Ritz-Timme, Düsseldorf. Die Wunden, die das Grabtuch abgebildet hat waren tödlich.  

Welche Kraft eines Toten könnte Flachsfasern in der Abbildung des Menschen vergilben lassen?   

Das ist so gewesen - keine Farbe - kein Schmutz - nein Licht das von einem Toten! ausging als er ins Leben zurückkehrte. 

Das Grabtuch stimmt forensisch völlig mit den Berichterstattung der Evangelien überein.  

Gemäß einer wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeitsberechnung von Prof. Bruno Barberis (Prof. für mathematische Physik) ist der Mann auf dem Turiner Grabtuch mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 : 200 Milliarden Jesu Christus.