Ist Homosexualität bei Lehrern erlaubt?

14 Antworten

natürlich ist das erlaubt, wir leben zum Glück nicht in einem totalitären Staat der so etwas verbietet. Wieso sollte es das auch nicht? Glaubt ernsthaft jemand, der in diesem Land lebt, dass man ein schlechterer Lehrer ist wenn man homosexuell ist?

Auch das outen finde ich in Ordnung. In den Kommentaren liest man viel Unverständnis und die Bemerkung, das würde niemanden etwas angehen. Stimmt prinzipiell, wer aber im Schulwesen tätig ist weiß, so einfach ist es nicht. Als ich zur Schule ging war Homosexualität noch etwas befremdlicher als heute, wobei ich mit Mitte 20 jetzt nicht zu den Leuten gehöre bei denen das etwas abnormal krankes war. Aber man hat sich vor 10-15 Jahren noch nicht so leicht geoutet wie heute - wobei es selbst heute ja noch sehr schwierig sein kann. Jedenfalls war unser Schulrektor homosexuell, und selbstverständlich wusste die gesamte Schülerschaft darüber bescheid obwohl er selbst es nie erwähnt hat. Solche Sachen sprechen sich einfach rum, und da finde ich es dann allemal sinnvoll, das mal offen auszusprechen und in diesem Zuge eventuell auch mit Vorurteilen aufzuräumen. Denn man sollte sich definitiv nicht verstecken, und spätestens wenn dann zum Schulfest oder zur Abschlussfeier der Lehrer mit Partner kommt spricht es sich sowieso herum.

Man sollte natürlich nicht am Anfang des Schuljahres in die Klasse platzen: "Hallo ich bin Herr Mustermann und ich bin schwul", aber ich finde es auch völlig unbedenklich wenn ein Vertrauensverhältnis mit der Schülerschaft besteht das auszusprechen. Im Gegenteil, es kann sehr fördernd sein, da man diesen befremdlichen Charakter, den manche Dinge einfach haben, loswerden kann. Dann ist Homosexualität nicht mehr etwas komisches, fremdes, sondern etwas völlig normales. Wichtig ist einfach, dass sich eine Lehrkraft nicht dadurch identifiziert, völlig egal ob homo- oder heterosexuell.

Ich habe einen Schwerbehindertenausweis - Diabetes, was man natürlich nicht sehen kann. Soll ich das nun mein Leben lang verheimlichen, weil das ja die Schülerschaft nichts angeht? Nein, im Gegenteil, ich nutze dies um ein Verständnis aufzubauen. Ich spreche mit meinen Schülern darüber damit sie verstehen lernen, dass Menschen verschieden sind, und spätestens wenn ich mal in der Pausenaufsicht mein Messgerät über den Arm schwenke und es nicht bekannt sein sollte würde die Gerüchteküche losgehen ("was hat der da gemacht?" "der hat so ein Gerät dass er über den Arm zieht" ......) und auch bei homosexuellen Lehrkräften: man braucht nur einmal mit dem Partner einem Schüler oder einer Schülerin in der Freizeit begegnen, oder man sieht sich auf dem Straßenfest etc., da ist es allemal besser wenn es kein Geheimnis ist als wenn dann ein Kind das Image in der Hand hat, das sich dann durch die Schule ziehen wird.

Ja natürlich ist das erlaubt. Wenn nicht, wäre es ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz.

Warum bitte sollte das nicht erlaubt sein? Die Sexualität hat absolut nichts mit der Qualifikation als Lehrer zu tun, oder generell für 99,9% aller Jobs.

Gibt auch keinen großartigen Grund, warum sich ein Lehrer nicht outen können dürfte. Wär ohne Kontext zwar seltsam (weil zu privat, und man Schülern gegenüber nicht so eine persönliche Beziehung haben sollte, generell), aber wenns um das Thema geht, macht es absolut Sinn sich da selbst als Beispiel zu erwähnen. Dann wissen die Schüler wenigstens, dass da jemand aus eigener Erfahrung berichtet.

Warum sollte das nicht erlaubt sein? Ein Lehrer tritt in der Schule nicht als eine sexuelle Person auf, sondern als ein Pädagoge.
Um zwei Ängste auszuräumen:
1. Man kann niemanden zum Schwul Sein erziehen. Entweder du bist schwul geboren, oder nichts auf der Welt kann dich dazu machen.
2. Schwule Männer sind nicht geiler als Heterosexuelle. Also wenn du befürchtest, ein schwuler Lehrer könnte sich an einem Schüler vergreifen, musst du auch befürchten, dass ein heterosexueller Lehrer sich an einer Schülerin vergreift.