Ist "Hochachtungsvoll" als Schlussformel im Brief eine Beleidigung?
Meine Oma sagt, wenn man "Hochachtungsvoll" schreibt, meint man, dass man jemanden, wie schon der Name sagt, hoch achtet.
Also habe ich heute morgen gegenüber der Stadtverwaltung die gleiche Grußformel verwendet. Der Beamte meinte in der Antwort, dass dies knapp an der Beamtenbeleidigung vorbeiginge.
Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen
28 Antworten
"Hochachtungsvoll" ist, auch in Geschäftsbriefen, recht ungebräuchlich geworden. Es kann also passieren, dass die Formulierung als übertrieben höflich und damit als sarkastisch empfunden wird, selbst wenn es nicht so gemeint war.
Den Beamten könnte man darüber aufklären, dass es den Tatbestand der Beamtenbeleidigung nicht gibt. Es ist strafbar, einen Menschen zu beleidigen. Da Beamte nach mehrheitlicher Meinung Menschen sind, wäre es überflüssig, gesetzlich zu bestimmen, dass die auch nicht beleidigt werden dürfen.
Hallo Kruemmel,
weißt Du, wenn man will, kann man alles als Beleidigung empfinden ;-)
Wenn irgend so ein Griesgram, der generell schlechte Laune hat und aus Prinzip schon mit dem linken Fuß aufsteht, sowas als Beleidigung sieht, dann hat er vermutlich ganz andere Sorgen.... vermutlich fühlt er sich sogar angegriffen, wenn ihm jemand einen "Guten Tag" wünscht, weil er einfach keinen guten Tag möchte, weil es nicht in seine Lebensphilosophie passt ;-)
Also einfach ignorieren und schnell wieder vergessen....
hab einen schönen Tag...LG, Mika
Früher war die Formulierung wirklich so gemeint wie sie heißt und Deine Oma hat in soweit recht.
Heutzutage ist diese Grußformel nicht mehr gebräuchlich und in der Tat bedeutet "Hochachtungsvoll" unter einem Brief, dass man eben den Empfänger ganz und gar nicht hoch achtet. Das versteht heute jeder als Sarkasmus und im Prinzip ist es der ausgestreckte Mittelfinger. Sollte man nur schreiben, wenn man damit ausdrücken möchte dass Dir der andere den Buckel runterrutschen kann
Das ist auch für mich neu. Werde mein Finanzamt künftig mit "hochachtungsvoll" abschließend anschreiben. :)
Schreib einfach: "mit freundlichem Gruß"
Dann umgehst du solche Diskussionen.
Der Beamte kam sich wahrscheinlich veralbert vor.
Ich glaube, wenn er so jung war, würde er das einfach ignorieren, weil er es nicht einordnen könnte. Ich denke eher, der Beamte weiß sehr genau, wie das gemeint war, denn sonst hätte er es nicht in Sarkasmus ummünzen können. Manche Anzugträger sind einfach so drauf. Entweder weil sie nen schlechten Tag haben oder weil es generell eher Arschlöcher sind.
Er wollte sich nur wichtig machen. Wörter wie Hochachtungsvoll oder Fräulein sind gute Begriffe. Man muss diesen Gender Mainstream nicht mitmachen.
Wenn jemand "Untertänigst" geschrieben hätte,
wäre das eine Veralberung. Aber "Hochachtungsvoll"
doch nicht. Es sei denn, der Beamte sei so jung,
dass er "Hochachtungsvoll" noch nie gehört hat.