Ist Freundlichkeit für dich eine bewusste Entscheidung oder eher ein instinktives Verhalten?
6 Antworten
Ist bei mir in der Weise intuitiv, als ich zumeist auf verborgene Signale meines Gegenübers reagiere. Wenn ich spüre, dass er/sie mich ablehnt, bin ich nicht zu Freundlichkeit fähig.
Es kann beides sein denke ich. Wenn man automatisch ein positives Gefühl vom Gegenüber hat, also wenn praktisch "die Chemie stimmt", ist es wahrscheinlich primär instinktiv.
Aber man kann selbst eine positive Grundeinstellung haben und so min. auch bei einer "neutralen" Gefühlsreaktion gegenüber anderen Personen freundlich sein und dadurch eine freundliche, angenehme Atmosphäre selbst aktiv erzeugen. Dann ist das eine bewusste Entscheidung freundlich zu sein.
Es ist oft eine Charaktereigenschaft, die man hat oder nicht hat. In meiner Heimat gab es nur wenige Leute, die von Herzen freundlich waren - entweder waren es dumme im Sinne von ungebildete, muffige, mockige und bigotte Fabrikarbeiter und primitive neidzerfressene Häusler, die nur pöbelten und schimpften, selbst zu Kindern und Tieren oft roh und gemein gewesen sind ----> oder aber Leute, die im Kern genauso waren, aber anhand ihrer Berufsstellung und Ausbildung, ggf. Studium professioneller auftraten und eine Art gusseiserne Freundlichkeit drauf hatten, die zwar fürs Erste sehr verbindlich und überzeugend wirkte, aber nicht ehrlich war, was man merkte, je länger man diese Typen kannte. Von nichts kann aber nichts kommen und das waren einfachste Leute aus einfachsten Verhältnissen, selbst wenn man Geld hatte oder das Glück gehabt hat, studieren zu können.
Für mich ist es eine bewusste Entscheidung, weil ich nicht so sein will wie diese beiden Personenkreise, die es mit mir nie gut gemeint haben und die ich innerlich nicht nur ablehne, sondern verabscheue und mir schwor, niemals so zu werden wie diese Leute -----> aber es ist auch Charaktersache und die Folge meines Aufwachsens in einer netten und gesprächsorientierten Familie, in der der Umgangston zwar immer sehr dienstlich war und in seiner Tristesse und "Eloquenz" an Fernsehserien der 80er/90er erinnerte, aber dienstlich mit Herz war.
Freundlich zu sein ist eine Lebenseinstellung.
Man muß nicht jeden mögen aber man kann freundlich sein.
Und nur weil die Person gegenüber eventuell nicht freundlich ist, ist das für mich noch lange kein Grund das selbe negative Verhalten an den Tag zu legen.
Obendrein ist das ganze Lebensgefühl viel besser wenn man ein freundlicher und positiv eingestellter Mensch ist.
Bei mir spontan, ich denke nicht darüber nach ob ich jetzt freundlich sein will oder nicht.