Ist Franz kafkaesk Einstelllung richtig?

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Bei Kafka muß man die Spreu vom Weizen trennen. Was er sagte, war nicht von Pappe, allerdings ausgeprochen überzogen, bei diesem Düsterling mit seinen meist nihilistischen Ansichten. Er war ein ausgeprochen kluger Neurotiker.

Erlebt man Übles bei und durch Behörden, dann kann einem schon sein "das Schloß" und sein "der Prozeß" einfallen, geht mir jedenfalls so.


Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Nicht ohne Grund ist "kafkaesk" ein Wort im deutschen Duden. Es trifft schlicht hervorragend auf diesen Aphorismus zu.

Ein Idiot ist ein Idiot, zwei Idioten sind zwei Idioten, aber 10000 Idioten sind eine politische Partei!

Besser könnte man es nicht ausdrücken, wenn man es in einem Satz fassen will. Allerdings ist es zugleich auch ein Blick in die Zukunft. Und dazu hatte Kafka ebenfalls etwas zu sagen:

Lass doch die Zukunft schlafen, wie sie es verdient. Wenn man sie nämlich vorzeitig weckt, bekommt man nur eine verschlafene Gegenwart.



Mit anderen Worten: Heute wird kaum einer dein Zitat von Kafka wirklich verstehen (wollen). Schließlich leben wir in einer Parteien-Demokratie, die nach Kafka demzufolge eine "Idioten-Demokratie" sein müsste.

Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt, wie die Intelligenz: Davon hat angeblich jeder mehr als genug. Und deshalb würde auch niemand zugeben wollen, dass er in einer "Idioten-Demokratie" lebt, "Idioten" wählt und vielleicht sogar selbst ein "Idiot" oder zumindest "Idioten-Anhänger" ist...

Das wird sich aber in der Zukunft ändern. Dann nämlich, wenn Menschen nicht mehr fremden Meinungen hinterherlaufen, sondern ihren Kopf selbst anstrengen und sich eigene Gedanken machen.

Dann werden sie feststellen, dass sie irgendwie von keiner einzigen und gleichzeitig von allen Parteien zugleich vertreten werden, weil nämlich jede Partei ein Stück dessen vertritt, was sie sich selbst wünschen.

Und dann werden sie notwendigerweise zu der Schlussfolgerung gelangen, dass "Parteien" irgendwie nur eine Anhäufung von Idioten sind; weil sie nämlich mehr Kompromisse eingehen müssen, als wenn sie ohne eine Parteien-Vertretung auskämen. (Man nennt es übrigens gern "... das kleinere Übel wählen ...", um sich halbwegs elegant aus der Affäre zu ziehen und nicht als "Idiot" dazustehen, wenn die Frage kommt, warum man denn ein Übel wählt, anstatt sich gegen das Übel zu entscheiden und einen anderen Weg zu gehen...)

Die ersten Anzeichen davon sind bereits heute spürbar: Die Parteien haben immer weniger Mitglieder und immer weniger Wähler können sich auf sie festlegen. Stattdessen wird "sehr viel breiter" gewählt ... oder eben gar nicht mehr gewählt.

Aber bis zur Erkenntnis, dass "Nicht-Wählen" - kraft der Tatsache, dass die "Idioten" schon dafür gesorgt haben, dass die anderen als "Idioten" dastehen - noch weniger bewirkt, als "Protest wählen", dauert es noch eine Weile ... auch, wenn die "Nicht-Wähler" bereits den richtigen Weg gefunden haben, weil sie sich nur noch von sich selbst vertreten lassen wollen...

Manchmal kann dieses Zitat zutreffend sein.

Wäre es aber eine Generalität, dann sehe es in der Welt schon übel aus.

Das Zitat ist folglich durch gelebte Geschichte widerlegt.

Im Grunde sagt er doch lediglich, dass jede Partei einige idiotische Ansichten vertritt. Damit hat er auf jeden Fall Recht. Aber ich bestreite, dass jede Partei ausschließlich idiotische Ansichten vertritt.

Ja die ist richtig. Franz Kafka hat sehr Weise Zitate in die Welt gesetzt.