Ist Föderunterricht das richtige wenn ein Kind "nur" keine lust hat?

10 Antworten

Deine Tochter hat das Problem vieler Erstklässler: sie kann schon zu viel! Leider sind die Klassen so uneinheitlich, dass es schwierig ist, für solche Kinder einen guten differenzierten Unterricht zu bieten. Weder sind alle Lehrer ihrer Ausbildung nach darauf vorbereitet noch gibt es an den Schulen den zusätzlichen Raum, das Extramaterial und u.U. die Hilfslehrkräfte, die dazu vonnöten wären. Findige Lehrer arbeiten hier mit Gruppenunterricht, Arbeitsblättern aus Lernprogrammen mit Differenzierungsangeboten und, so oft es geht, Lehramtsstudenten, die ihre Praktika ableisten.

Einen Förderunterricht für Deine Tochter halte ich für gänzlich sinnlos, es sei denn, er soll sie wirklich stärker fordern. Aber auch im zweiten Fall sollte dies zur regulären Unterrichtszeit geschehen, man darf doch die fortgeschrittenen, besser begabten Schüler nicht auch noch durch mehr Unterricht "bestrafen". Ich würde an Deiner Stelle um ein Gespräch mit dem Schulpsychologen nachsuchen, der kann in seiner Beurteilung in die Tiefe gehen (er wird Deine Tochter evtl. im Unterricht beobachten) und weiß am ehesten, wie man Schüler fördern kann, die ihrer Klasse in den Leistungen voraus sind.

Also Förderunterricht in der Schule schadet doch nicht. Wenn sie keine Lust zu bestimmten Sachen hat, dann muss sie dort eben lernen, dass man sich in der Schule nicht nur die Aufgaben aussuchen kann die Spass machen.

Hallo TanjaErding: Jaja der leidige Stundenplan und Mütter, die diese nicht lesen können (nicht falsch verstehen! Mir geht´s/gings genauso!!)

In der ersten Klasse hatten meine beiden Grundunterricht (Lesen/Schreiben/Rechnen) Sport, Religion und Kunst - so stand es zumindest auch im Stundenplan. Dann stieß man da zweimal die Woche auf eine Fach das sich da schrieb: Förderunterricht. Auf die (irgendwann) Frage an die Lehrerin, wann denn speziell Mathe oder Deutsch in dieser Stunde gefördert wird, (also für die "Schwächeren), kam die Antwort: Nein, das ist kein Extrafach zu Unterstützung (noch nicht in der 1. Klasse); diese Stunden sind dafür vorgesehen, den Stoff, den der Großteil der Klasse nochmal durchgehen soll, nochmal durchzugehen. Also heißt, Deine Tochter ist nicht in einem spezifischen Förderunterricht; so kann aber wohl ein größeres Stundenkontigend herausgeschlagen werden.

Achja, sei froh, dass Deine Tochter ein derartiges logisches und damit rechnerisches Denkvermögen besitzt - sie wird es später dringend brauchen!


soust  05.10.2009, 14:48

Ich meine, TanjaErding hat ganz genau verstanden, wozu der Förderunterricht in der Grundschule da ist, zumal dies an den Informationsabenden für die Eltern der künftigen Erstklässler ganz sicher erklärt wurde. Und wenn ihre Tochter sich schon im normalen Matheunterricht langweilt, ist es garantiert keine Lösung, wenn sie den Stoff noch einmal durchgehen muss - im Gegenteil, das müsste sie schier zur Verzweiflung treiben!

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Wenn Du den Verdacht auf Hochbegabung hast, kannst du ja mal bei einem spezialisierten Kinderpsychologen in Deiner Umgebung das testen lassen.. Adressen findet man überall im Internet, z.b. hier http://www.genius-hochbegabung.de/. Förderunterricht bringt nichts, wenn das Kind keine Lust hat - dann bräuchte sie eher Motivationsunterricht. Kann ja auch sein, dass die Klassenlehrerin die Kinder nicht richtig motiviert, aber im Grunde wollen 6jährige schon von sich aus etwas lernen, da braucht es gar nicht soviel Extramotivation wie bei uns Erwachsenen.

Meine Kinder konnten mit 6 Jahren (vor der Einschulung) auch schon rechnen. Auch das von dir vorgegebene Beispiel. Frage doch mal in der Schule nochmals nach, ob es sich wirklich um Förderunterricht handelt, evtl. ist es ein "Höhr"fehler, denn es gibt auch Forder-unterricht. Dort wird dein Kind, wie der Name bereits sagt, gefordert, es wird ihr also mehr abverlangt, als dem Rest der Klasse.