Ist es wirklich so schlimm, chegan zu sein?
Ein Chegan ist im Grunde genommen einer der sich überwiegend vegan ernährt, aber hin und wieder was tierisches isst. Das Wort kommt vom Wort „cheat“ was das englische Wort für „schummeln“ ist. Und das gemischt mit vegan = chegan.
Ich glaube das is etwas, was ich mir langfristig vorstellen könnte. Die meiste Zeit über vegan, pflanzlich zu essen und so einmal im Monat oder alle paar Wochen mal bisschen Käse oder Ei oder Fisch.
ist das wirklich so schlimm?
Es gibt Veganer, die das okay finden und immer noch besser, als wenn man jeden Tag Fleisch isst.
Aber die meisten Veganer haben da kein Verständnis.
16 Antworten
Da finde ich die Bezeichnung "Flexitarier" deutlich schöner und wertneutraler! Flexi wie in "flexibel" und "tarier" mehr angelehnt an "Vegetatrier" und meint schlicht, dass man über wiegend pflanzlich isst und ab und an tierische Produkte.
Und anders als "Schummler" ist es deutlich netter, oder nicht ;)?
Die Veganer, die das verurteilen haben nen großem Fehler in ihrem Denken. Denn egal weshalb du überwiegend pflanzlich isst (weil Tierwohl oder Umwelt oder weils dir nicht schmeckt, ...) jeder veganer Tag ist besser fürs Tierwohl und die Umwelt als keiner. Und wenn du ne zeitlang überwiegend vegan isst, ist es wahrscheinlich, dass du irgenwann sagst, du hast genug Ahnung und Lust komplett auf tierisches zu verzichten.
Persönlich kann ich daher nicht verstehen, wenn jemand sich darüber brüskiert, denn a) als Fremder geht es euch nen sch.. an wie ein anderer isst, b) durch aufregen und böse reagieren, wird derjenige sich nicht ändern und du bist einfach ein A..loch und c) je mehr Vegan/Vegetarisch desto besser, wenn komplett nicht geht (gibt auch gesundheitlichw Gründe dagegen) ist es das beste zu reduzieren.
Du musst dich selbst fragen, wie du essen möchtest. Die Meinung anderer Leute muss da kein Faktor sein. Beachte aber, dass Extreme in der Regel nicht optimal sind. Das bedeutet, nur tierische Produkte essen ist sicher nicht gut. Gar nichts Tierisches essen, ist aber wahrscheinlich auch nicht sehr gut.
Ich habe mich knapp 4 Jahre weitestgehend (zu knapp 95%) vegan ernährt - eben "chegan" wie du es nennst - und bin dann schrittweise wieder davon abgewichen. Ich esse immernoch nicht viel Fleisch, aber vermehrt andere tierische Produkte und ich bin mit meiner gemischten Ernährung jetzt insgesamt zufriedener.
Schlimm ist, dass alles immer genau definiert sein und eine eigene Bezeichnung haben muss ... Wichtig ist doch einfach, dass man sich gesund (mit viel Frischprodukten) und abwechslungsreich ernährt (und saisonal schont auch noch das Portemonnaie). Heute wird echt ein unnötiger Kult ums Essen gemacht (dabei werden oftmals alte Werte oder auch vergessenen Lebensmittel wieder entdeckt ...)
Also mir sind im Leben schon einige Veganer über den Weg gelaufen, aber keiner von ihnen nahm die Sache so ernst, dass er nicht auch mal Ausnahmen macht. Das würde auch gar nicht gehen.
Ich selbst habe über das Thema auch mal lange nachgedacht, und als ich damals Veganer werden wollte, habe ich gemerkt dass es gar nicht leicht ist. Überall wird einem etwas angedreht wo Tierprodukte drin sind, und wenn man es ablehnt sind die Leute immer beleidigt und wollen Dich überreden, es doch zu essen. Oder wenn sie Dir z.B. ganz stolz erzählen, dass sie extra für Dich einen Pudding mit Sojamilch gemacht haben - wo aber das Puddingpulver offensichtlich nicht vegan ist. Ja, was macht man da am geschicktesten? Wie man es macht, man macht's verkehrt. Lehnt man es ab, ist man der Buhmann. Isst man es dann aus Höflichkeit trotzdem, ist man ein Heuchler, kein "richtiger" Veganer, konfliktscheu und willensschwach.
Oder wer hat schon Lust, bei einem Restaurantbesuch den Personal auf die Nerven zu fallen, ob da den nauch wirklich nicht dieses oder jenes drin ist? Mir wäre es total unangenehm, da ich weiß dass die Leute für meine "Befindlichkeiten" kein Verständnis haben, und habe dann mit schlechtem Gewissen einfach trotzdem nicht drauf geachtet.
Heute finde ich auch, man sollte das nicht ganz so ernstnehmen. Alleine dadurch dass man bewusst wenige Tierprodukte konsumiert, leistet man ja auch schon einen sehr großen Beitrag. Problem ist nur, dass da die Grenzen oft sehr fließend sind. Ich denke, jeder kennt solche Kandidaten, welche behaupten "Ich esse auch nur ganz wenig Fleisch!" bzw. "Jaaaa, ich versuuuuuche meinen Fleischkonsum so gut es geht einzuschränken", und essen trotzdem mehrmals die Woche Fleisch essen - und das ist definitiv nicht wenig.
Ich persönlich handhabe das seit vielen Jahren so: Außerhalb von zu Hause esse ich vegetarisch. Zu Hause koche ich viel vegan, aber nicht jeden Tag. Manche Tierprodukte habe ich durch vegane Alternativen ersetzt, nur Käse und Eier nicht, da es da geschmacklich nicht drankommt.
Muss es für alles einen Begriff geben? Isst du gerne Fleisch, dann tu es. Willst du das nicht allzuhäufig tun, dass ist das eine gute Entscheidung und gesund.