Ist es schlau in der teilchenphysik zu promovieren, post doc zu absolvieren?
Ich habe vor nach meinem Master in Physik im Bereich teilchenphysik zu promovieren und später meinen post doc zu absolvieren. Meine Frage ist nun ob das ganze Sinn macht? Meine Befürchtung ist das vielleicht garnicht genug stellen in der teilchenphysik vorhanden sind.
4 Antworten
Du kannst es dir wie die Arbeit eines Goldgräbers vorstellen: Der überwiegende Großteil geht leer aus, einige wenige werden aber richtig reich.
So auch in der Forschung: Um eine Stufe weiterzukommen, musst du sehr gut sein. Um eine Promotionsstelle zu finden, musst du einen guten Masterabschluss gemacht haben. Um nach der Promotion eine Postdoc-Stelle zu finden, musst du in der Lage sein, die Promotion erfolgreich abzuschließen. Das ist alles sehr herausfordernd, aber nicht unmöglich. Nun sind aber Arbeitsplätze an Universitäten größtenteils befristet. Will man in der Forschung bleiben, muss man sich also immer wieder um eine Verlängerung kümmern. Blöderweise ist es der Uni irgendwann nicht mehr erlaubt, dir einen weiteren befristeten Vertrag anzubieten, sie müsste dich dann unbefristet einstellen. In der Praxis passiert aber sehr häufig, dass die Uni dir in dieser Situation einfach keinen weiteren Vertrag mehr anbietet, sodass deine Forscherkarriere damit beendet ist.
Wie kann man dem entgehen? Indem man habilitiert und eine Professur angeboten bekommt. Ein Professor ist unbefristet angestellt (bzw. genauer gesagt ist er als Beamter berufen worden). Allerdings gibt es nur sehr sehr wenige Professorenstellen, sodass die meisten wissenschaftlichen Mitarbeiter keinerlei Aussichten darauf haben, eine solche Stelle zu erhalten. Hier muss man wirklich außerordentliche Leistungen zeigen und dabei auch noch sehr viel Glück haben.
Klar, nicht zwangsläufig, aber offenbar ist das recht üblich. An den Physik-Lehrstühlen meiner Alma Mater gab es außer der Profs nur wenige ältere Mitarbeiter, die meisten waren jung und irgendwann nicht mehr da. Ich kenne auch persönlich einige, die sich nach vielen befristeten Verträgen neu orientieren mussten, weil es nicht weiterging.
"vielen befristeten Verträgen neu orientieren mussten..."
Das ist sehr bitter! Und gehört in der Öffentlichkeit an den Pranger, aber es gibt halt keine Lobby.
In der Praxis passiert aber sehr häufig, dass die Uni dir in dieser Situation einfach keinen weiteren Vertrag mehr anbietet, sodass deine Forscherkarriere damit beendet ist.
in der praxis bedeutet das nur dass man dann woanders hin muss. das ist sowieso üblich.
ob man das in der jeweiligen lebenssituation dann will/kann, ist eine andere frage...
Wenn du wirklich gut bis, dann wirst du es auch erst in 4-6 Jahren wissen, was sich dir anbietet. Leicht wird eine Akademische Berufslaufbahn nie! Und du musst rechnen bis sogar mit 40 Jahren noch keine feste Stelle als Prof. zu haben...das ist der Preis der wissenschaftlichen Betâtigung. Teils sind auch die Promotionstellen prekäre Verhältnisse...
definiere "schlau".
wenn das ganze für dich nur dann in frage kommt wenn du danach irgendwann eine permanente stelle in dem gebiet bekommen kannst, dann lass es bleiben. zu deiner befürchtung dass "vielleicht" nicht genügend stellen (für alle die promovieren oder auch für alle die ein paar post-docs machen) vorhanden sind: das ist nicht vielleicht so, das ist mit sicherheit so. das gilt aber nicht nur für die teilchenphysik oder die physik als ganzes, sondern für die wissenschaft allgemein.
wenn die (sehr realistische) möglichkeit dass es nur eine episode in deinem leben ist mit einem anschließenden anderen karriereweg für dich kein problem ist, dann mach es. vielleicht bist du ja einer der wenigen die durchhalten und es schaffen, und wenn nicht dann machst du eben nachher etwas anderes.
In welchem Semester bist Du? Studierst Du überhaupt schon?
Deine Fragen klingen nach einem Schüler: Was ist Quantenmechanik? Was macht ein Kernphysiker? Usw.
Dann mache doch erst einmal Deinen Bachelor. Und danach Deinen Master. Und dann siehe weiter.
Wie die Anderen schon schrieben: Natürlich gibt es nicht genug Stellen in der Teilchenphysik oder sonstwie in der Forschung.
"EINE UnI ...kein Vertrag mehr", ja ok. ABER je nach Befristungsgrund WissZeitVG,TzBfG etc. und Bundesland weiß ich ,dass das nicht per se bedeutet "dass deine Forscherkarriere damit beendet ist.".